Leserbrief

Hermaringer Gemeinderat hat verantwortungsbewusst entschieden

Leserbrief zu den Planungen für einen Windpark bei Hermaringen und zum Leserbrief „Ist Windkraft wirklich grün?“ (Ausgabe vom 1. Dezember):

Hermaringer Gemeinderat hat verantwortungsbewusst entschieden

Ist Windkraft wirklich grün? Diese Frage lässt sich klar beantworten: Ja, Windkraft ist wirklich grün, wenn man unter grün versteht, dass Strom erzeugt wird, ohne dass gefährliche Abfallstoffe entstehen, die noch Zehntausende Jahre strahlen und bewacht werden müssen, oder dass die Abfallstoffe einfach in Form von CO2 in die Luft eingetragen werden, wo sie die Erdatmosphäre aufheizen.

Natürlich, auch Windkraftanlagen verbrauchen Fläche und Rohstoffe und sie müssen nach Betriebsende abgebaut werden wie jede Industrieanlage oder jedes Gebäude. Aber ungeklärt ist da nichts, alles sind bekannte Verfahren. Es stimmt auch, dass Windkraftwerke auf dem Land und gerade im Süden weniger effizient sind als in der Nordsee. Aber sie erzeugen auch hier genügend viel Strom, um die Errichtung hier sinnvoll zu machen.

Photovoltaik-Anlagen lohnen sich in Deutschland auf jedem geeigneten Dach, auch wenn in Spanien die Sonne noch stärker und zuverlässiger scheint. Man kann ja der Meinung sein, dass Windkraftanlagen so das Landschaftsbild beeinträchtigen, dass man lieber weiter Kohle, Öl und Gas verbrannt haben will, weil es einem eben wurscht ist, ob die Nachkommenden von häufigeren und schlimmeren Extremwetterereignissen betroffen sind, oder ob die Südseeinseln unter dem Meeresspiegel verschwinden oder nicht.Dann soll man das aber bitte so sagen und nicht Falschmeldungen verbreiten wie die, dass Windkraft vergütet wird, ob sich die Räder drehen oder nicht. Bei Flaute gibt es keine Vergütung. Die Betreiber bekommen nur dann eine Entschädigung, wenn die Windräder von den Netzgesellschaften abgestellt werden, weil zu viel Strom produziert wird oder es Disparitäten im Netz gibt und andere Kraftwerke eben nicht kurzfristig abgeregelt werden können. Dem Hermaringer Gemeinderat sei deshalb Dank für seine verantwortungsbewusste Entscheidung.
Wolfgang Eber, Heidenheim