Radwegkonzept für Hermaringen

In kleinen Schritten zu mehr Sicherheit für Radfahrer

An vielen Stellen in Hermaringen sind Radfahrer besonders gefährdet. Jetzt gibt es einen Maßnahmenkatalog, warum die Umsetzung aber noch lange dauern wird.

In kleinen Schritten zu mehr Sicherheit für Radfahrer

Es geht einen Schritt weiter in Richtung sicheres Radfahren in Hermaringen. Doch bis zur Umsetzung des jetzt vom Gemeinderat verabschiedeten Konzeptes werden noch Jahre vergehen. Vor allem die größeren Vorhaben werden allein aus Kostengründen nicht so schnell realisiert werden können.

Doch auch mit kleineren Maßnahmen könnte man schon erheblich mehr Sicherheit für Radler erzielen, so Robert Wenzel, der das Konzept im Auftrag der Gemeinde erstellt hat. Radstreifen wären beispielsweise eine solche Maßnahme, aber auch eine generelle Geschwindigkeitsreduzierung für den Verkehr.

6000 Kfz auf der Heusteigstraße

Als Beispiel nannte Wenzel die Heusteigstraße, die auch beim Bürgerworkshop, neben Karl- und Friedrichstraße, als besonders wichtig eingestuft wurde. Bis zu 6000 Fahrzeuge seien auf der Heusteigstraße täglich unterwegs, davon viel Schwerlastverkehr. Für mehr Sicherheit wäre hier ein Radstreifen, zumindest bergauf wichtig, so die Einschätzung des Experten. Für beidseitige Schutzstreifen seien die Straßen in Hermaringen zu schmal.

Hans Ott hakte nach, weshalb der Radweg nach Hürben im jetzigen Konzept keine Priorität habe, obwohl sich dafür beim Workshop viele Bürger ausgesprochen hätten. Der Zustand des Weges sei wirklich schlecht. Das bestätigte Wenzel, jedoch bestehe hier keine Gefährdung durch Kraftfahrzeuge und der Weg spiele für das gesamte Radwegenetz nur eine untergeordnete Rolle. Dennoch könne man diese Maßnahme nach eigenen Empfinden jederzeit vorziehen.

Was kann finanziert werden

„Die Dringlichkeit muss auch mit der Finanzierbarkeit abgeglichen werden“, so der Einwand von Wolfgang Nothelfer. Dinge, die vielleicht nicht ganz oben auf der Liste stehen, aber nicht soviel kosten, könnte man schneller umsetzen.

Meistens sei es leider so, dass tatsächlich die als besonders dringlich eingestuften Vorhaben auch die teuersten seien, erklärte Wenzel dazu. Man könne aber durchaus eine Liste erstellen, was mit geringem Aufwand kurzfristig umsetzbar wäre.

Das Konzept sei eine Leitlinie, betonte Bürgermeister Jürgen Mailänder. Wenn an einer Straße ohnehin gebaut werde, sei es sinnvoll zu überlegen, was direkt zur Verbesserung des Radverkehrs realisiert werden könne. Ansonsten müsse ohnehin jede einzelne Maßnahme vom Gemeinderat beschlossen werden.

„Wir fahren einfach überall so langsam wie möglich und haben sofort mehr Sicherheit“, argumentierte Stefan Czichon. Er verwies auf die aktuellen Meldungen, nach denen den Kommunen künftig mehr Entscheidungsfreiheit bei der Verkehrsplanung eingeräumt werden soll. Da stünde die Chance ja vielleicht gar nicht schlecht, die Geschwindigkeit auf der Heusteigstaße auf 30 km/h zu reduzieren.

Mailänder macht da allerdings wenig Hoffnung. Eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung falle nicht unter diese geplante Änderung. Hierbei gehe es vielmehr um Tempo-30-Zonen, beispielsweise im Umkreis von Schulen.

Dem Radwegekonzept stimmten die Mitglieder des Gemeinderates einstimmig zu.