Gewerbegebiet wächst

Kling-Gruppe baut neue Unternehmenszentrale in Hermaringen

Marcus Kling führt das Unternehmen in dritter Generation und hat die Geschäftsfelder des einstigen Fuhrunternehmens und Kieswerks erheblich ausgebaut. Wie das neue Gebäude architektonisch ein Hingucker wird.

Nachdem im vorigen Jahr einige Firmen einen Rückzieher gemacht hatten und der Verkauf von Bauplätzen im Gewerbegebiet gescheitert war, gibt es jetzt gute Nachrichten: Die Kling-Gruppe wird ihr neues Verwaltungsgebäude in Hermaringen ansiedeln und investiert hierfür 4,5 Millionen Euro. Dafür hat die Firma, deren Büro-Standorte sich derzeit auf Aislingen, Heidenheim und Aalen aufteilen, rund 5000 Quadratmeter im neu erschlossenen Teil des Gewerbegebiets erworben. Baubeginn könnte noch im ersten Halbjahr 2025 sein. Mit einem Einzug der zunächst rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rechnet der geschäftsführende Gesellschafter Marcus Kling dann im nächsten Jahr.

Optisch hat sich der Enkel des Firmengründers Xaver Kling, der das Unternehmen seit 2012 führt, für den neuen Hauptsitz einiges einfallen lassen. Wer von oben auf die Pläne des neuen Gebäudes blickt, erkennt ganz deutlich ein großes „K“.

Ungewöhnliche Form statt viereckigem Kasten

Er habe einfach keinen zweckmäßigen viereckigen Kasten haben wollen, erklärt Marcus Kling dazu. Die Einschnitte, die durch die ungewöhnliche Form entstehen, könnten zudem von den Mitarbeitern gut als Aufenthaltsbereiche im Freien genutzt werden. Durch die Anordnung ergebe sich zudem ein zentraler Bereich in der Mitte, in der sich die Wege kreuzen und man so jederzeit ins Gespräch kommen könne. Sein Ziel seien attraktive Arbeitsplätze, sodass alle Angestellten gerne ins Büro kommen.

Dass die Wahl des neuen Firmensitzes auf Hermaringen gefallen sei, habe verschiedene Gründe. Am bisherigen Standort im bayerischen Aislingen sei keine räumliche Erweiterung möglich gewesen. Gewünscht war ein zentraler Standort zwischen Augsburg und Stuttgart und nahe zur Autobahn. Auch ein großer Gewerbepark sollte es nicht sein, da sei ihm die Umgebung einfach zu unpersönlich, so Kling. Er selber wohne in Burgberg, kenne Hermaringen gut und schätze es, wenn man in der Mittagspause einfach auch mal einen Spaziergang im Grünen machen könne.

Der jetzige Standort liege im Kiesabbaugebiet, mit nichts weiter drumherum. 1998 war das Verwaltungsgebäude dort entstanden und der Firmensitz von Burgberg dorthin verlegt worden. 

Als Fuhrunternehmer eigenes Kieswerk gegründet

Gegründet hatte die Firma 1963 Marcus Klings Großvater Xaver, der damals als selbstständiger Fuhrunternehmer sein eigenes Kieswerk gründete. Der Rohstoffabbau gehört auch heute noch zum Hauptgeschäft der Firma, wurde jedoch mit der Zeit erweitert um die Geschäftszweige Entsorgung und Recycling und 2018 zusätzlich um den Bereich Wohnungs- und Industriebau.

Rund 120 Mitarbeitende hat das Unternehmen heute und mit dem neuen Gebäude wird auch die Voraussetzung für weiteres Wachstum geschaffen, denn Marcus Kling hat noch einiges vor. Seit 2012 führt er das Unternehmen und musste damals mit nur 25 Jahren, nach dem frühen Tod des Vaters, als Ältester von vier Geschwistern eine verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Gerade mal ein Jahr hatte er damals im Betrieb zusammen mit dem Vater gearbeitet. „Ich durfte aus meinen selbst gemachten Fehlern lernen und ich musste sie auch ausbaden“, sagt er heute rückblickend.

Großer Vertrauensvorschuss der Familie

Wertvolle Unterstützung habe er von langjährigen Mitarbeitern erhalten. Seine Familie habe Vertrauen in ihn gesetzt und ihm die Freiheit gegeben, die Firma nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln. Das sei nicht selbst verständlich, findet Kling, gerade weil er damals noch sehr jung gewesen und zudem seine schulische Laufbahn nicht ganz so geradlinig verlaufen sei.

Für die Zukunft hat Marcus Kling viele Pläne. So sollen die bestehenden Geschäftsfelder weiter ausgebaut und weiterentwickelt werden. Es gäbe aber auch noch ein paar ganz neue Ideen, die aber noch in der Entwicklungsphase seien. Platz für weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würde es in der neuen Firmenzentrale geben, das Gebäude könnte problemlos um ein Stockwerk aufgestockt werden.

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