Die Krippengebühren sind ein ungeliebtes Thema. Die Eltern, die auf Kinderbetreuung angewiesen sind, fürchten die immer höheren Kosten, und der Gemeinderat muss diese beschließen, auch wenn es den Mitgliedern nicht gefällt. In Hermaringen stand nun der Beschluss für das kommende Kindergartenjahr an. Große Diskussionen gab es diesmal nicht, denn das Gremium hatte schon im vergangenen Jahr festgelegt, dass man sich ab diesem Jahr jeweils am Landesrichtsatz orientieren werde.
Die Krippengebühren seien in den letzten Jahren stark gestiegen, so Bürgermeister Jürgen Mailänder. Personalkosten, Betreuungsschlüssel und auch Energiekosten würden sich bemerkbar machen. Bisher habe man sich an den umliegenden Gemeinden orientiert, aber inzwischen strebten immer mehr Kommunen den Landesrichtsatz an.
Das seien hohe Beträge für junge Familien, bedauerte Gemeinderat Robert Schmid, der sich auch verwundert zeigte, dass man in reichen Ländern wie Baden-Württemberg mehr für die Kinderbetreuung bezahlen müsse als in manch armen Bundesland.
Eltern müssen für den Krippenbesuch tiefer in die Tasche greifen
Nachdem die Familien im letzten Jahr schon eine Erhöhung von rund zehn Prozent verkraften mussten, müssen sie jetzt nochmal deutlich mehr drauflegen. Für eine Familie mit einem Kind erhöht sich die Gebühr für 30 Wochenstunden in der Kinderkrippe von 420 auf 479 Euro. Hat eine Familie zwei Kinder, sind es künftig 356 statt bisher 315 Euro.
Eine Familie mit vier oder mehr Kindern muss in Hermaringen kein Geld für die Betreuung in der Krippe bezahlen. Hier hält sich die Gemeinde nicht an die Vorgabe der Landesrichtlinien. Außerdem werden Familien unterstützt, die einen Wohnberechtigungsschein und damit ein geringes Einkommen haben. Sie erhalten einen Rabatt von 25 Prozent.
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