Elternbeiträge

Krippengebühren in Hermaringen steigen deutlich

Ab Herbst zahlen Eltern in Hermaringen monatlich 40 Euro mehr. Die Entscheidung fiel nicht leicht, aber die Räte sahen keine andere Möglichkeit, um die gestiegenen Kosten zu decken.

Krippengebühren in Hermaringen steigen deutlich

Die Krippengebühren sind ein unliebsames Thema, stehen aber bisher für den Gemeinderat jährlich zur Entscheidung an. Dabei wird jedes Mal deutlich, dass man die Familien eigentlich nicht mit höheren Gebühren belasten möchte, aber letztendlich nicht daran vorbeikommt. Allein schon die Tarifabschlüsse würden dazu zwingen, argumentierte Peter Müller. Es finde zwar jeder gerecht, dass die Menschen mehr Gehalt bekommen, aber bezahlen wolle das niemand gerne.

Kosten sollen Landesrichtlinien angepasst werden

In Hermaringen gibt es schon länger den Beschluss, dass die Krippengebühren schrittweise den Landesrichtlinien angepasst werden, denn dazu sind die Städte und Gemeinden angehalten. Um das im nächsten Jahr zu erreichen, hatte die Verwaltung vorgeschlagen, in diesem Jahr sogar um 10,5 Prozent zu erhöhen. Während der Corona-Pandemie habe es keine Erhöhung gegeben, erklärte Hauptamtsleiter Harald Uherek dazu, die Kosten seien aber weiter angestiegen.

Für eine Familie mit einem Kind bedeutet das konkret eine Erhöhung der Krippengebühr mit einer 30-stündige Betreuung um 40 Euro monatlich auf 420 Euro. Im kommenden Jahr wird der Betrag noch einmal um vermutlich weitere 40 Euro steigen.

Viel Geld für junge Familien, da waren sich alle einig. Und Martin Gansloser wies darauf hin, dass ja Familien derzeit ohnehin mit den gestiegenen Kosten zu kämpfen. Andererseits müsse die professionelle Kinderbetreuung eben auch bezahlt werden und auch andere Kommunen würden entsprechend erhöhen. Da sei die Politik gefragt, in Bayern koste Kinderbetreuung deutlich weniger. Michael Gauger sah die Notwendigkeit einer Gebührenerhöhung, wünschte sich aber eine moderate Erhöhung. Notfalls müsse man die Angleichung an den Landesrichtsatz nochmal um ein Jahr schieben.

Elternbeiträge decken nicht einmal 20 Prozent der Kosten

Bürgermeister Jürgen Mailänder verwies darauf, dass die Elternbeiträge nicht einmal 20 Prozent der Kosten abdecken. Umgerechnet auf die Anzahl der monatlichen Betreuungsstunden liege der Stundensatz gerade mal bei etwa 3,50 Euro.

In der Abstimmung sprachen sich zwei Ratsmitglieder für eine Erhöhung um nur 8,5 Prozent aus, die Mehrheit hielt aber 10,5 Prozent für tragbar. Die Beträge sind nach Anzahl der Kinder gestaffelt, Familien mit niedrigem Einkommen erhalten auch künftig Nachlässe.