Wahlkampf in den USA

Trump oder Biden? Diese Eindrücke nimmt Peter Müller aus Hermaringen von seinem Besuch beim ZDF in Washington mit

Die US-Wahl 2024 steht bevor: Trump tritt nach derzeitigem Stand gegen Biden an. Elmar Theveßen vom ZDF in Washington gibt Einblicke in die Stimmung und die Arbeit als Korrespondent. Peter Müller und dessen Frau Barbara aus Hermaringen waren vor Ort.

In zwei Jahren werden die US-Amerikanerinnen und Amerikaner den 250. Geburtstag ihres Landes feiern können. Wer dann das Land als Präsident anführen wird, entscheidet sich bereits in wenigen Monaten. Stand heute haben die Amerikanerinnen und Amerikaner im November die Wahl zwischen dem Republikaner Donald Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden.

Vor kurzem standen sich die Kontrahenten in einem ersten TV-Duell gegenüber. Hinterher waren sich selbst Demokraten einig: Biden hat nicht geliefert. Ob er weiter machen wird, ist derzeit eine der spannenden Fragen, die auch Elmar Theveßen beschäftigen. Er ist seit vielen Jahren Korrespondent des ZDF in Washington und leitet das Studio des Senders in der US-Hauptstadt.

Elmar Theveßen leitet das ZDF-Sudio in Washington. Peter Müller

Im Februar war Theveßen in Giengen und hat dort in der Schranne über den Wahlkampf in Amerika berichtet, nachdem die Karten zuvor schnell vergriffen waren. Theveßen war an diesem Abend Gast von Peter Müller, Gemeinderat aus Hermaringen und im Verein Heidenheim für Ukraine aktiv. Müller ist es gelungen, Theveßen für den Abend in Giengen zu gewinnen. Wie üblich, wenn Müller Gäste hat, gibt es ein Vorgespräch bei ihm zu Hause. „Er war ein ausgezeichnetes Gespräch und ein super Abend“, erinnert sich Müller an den 14. Februar, der auch noch eine Einladung Theveßens an Müller und dessen Frau Barbara nach Washington zum Studiobesuch mit sich brachte.

Das Weiße Haus: Am 5. November entscheiden die Amerikanerinnen und Amerikaner, wer der nächste Präsident und dort wohnen wird. Peter Müller

Beide waren 2023 in New York im Urlaub. Washington kannten sie bisher nicht und nahmen die Einladung gerne an. Sie traten die Reise im Juni an und kehrten mit interessanten Eindrücken zurück: Washington, in der kein Gebäude höher ist als das Capitol, erlebten sie als „tolle Stadt“, die ganz anders als New York sei. Die Leute seien dort viel freundlicher und zuvorkommender.

Ein Höhepunkt des Trips in die Staaten war natürlich der Besuch des ZDF-Studios. „Das befindet sich in einem eher unscheinbaren Haus. 20 Menschen arbeiten dort. Theveßen und seine Mitarbeitenden sind für ein großes Gebiet, das von der Nordgrenze der USA bis nach Panama reicht, zuständig. Das ZDF arbeitet in Amerika aber mit Partnersendern zusammen“, so Müller.

Austausch über Politik und Mehr: Peter und Barbara Müller sowie Elmar Theveßen (rechts). ZDF

Einfach sei, das habe Elmar Theveßen berichtet, die Arbeit nicht. Die Stimmung sei aufgeheizt. Ein Team des ZDF sei auch beim Sturm von Trump-Anhängern auf das Capitol am 6. Januar 2021 dabei gewesen. Dabei seien etwa Scheinwerfer der Berichterstatter zerstört worden. Der Verursacher habe ausfindig gemacht werden können und sei mittlerweile zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Kosten für den Schaden habe aber der Sender tragen müssen. Seit dem Vorfall würden Mitarbeiter des ZDF mit Helm und Schutzweste ausgestattet. Auch das Gebäude sei schusssicher gemacht worden.

Die Entscheidung, worüber und von wo berichtet wird, werde in Mainz entschieden. Für jeden Einsatz müsse mittlerweile ein Kosten-Nutzen-Plan erstellt werden. Will Theveßen ein Team entsenden, muss das mit dem Stammsitz in Mainz abgeklärt und freigegeben werden. Andererseits könne Mainz anordnen, dass ein Team aus New York oder einem anderen Ort berichten soll.

In den nächsten Monaten, das sei so entschieden worden, werde ein Team durchs Land fahren und Stimmen und Stimmungen von Amerikanerinnen und Amerikanern im Hinblick auf die Wahl einfangen. Rund um die US-Wahl am 5. November habe das ZDF für zwei Tage eine Plattform auf einem Hotel gemietet, von der Marietta Slomka dann moderieren soll.

Eine Erfahrung von Peter Müller: Die Leute in den USA haben die Streitereien und Anfeindungen satt. Barbara Müller

„Der Besuch des Studios und die Erklärungen von Elmar Theveßen waren extrem interessant und beeindruckend“, so Müller nach der Rückkehr der einwöchigen Reise in die US-amerikanische Hauptstadt. Natürlich wurde beim Besuch auch über den Wahlausgang gesprochen. Theveßen sei von seiner Einschätzung, die er schon beim Abend in Giengen geäußert hat, nicht abgewichen: Biden werde der Sieger der Wahl sein. Viele Leute hätten genug von den Streitigkeiten. Zudem habe die Biden-Regierung viele gute Projekte angestoßen, die noch zum Tragen kommen würden. Beispielsweise sei in Texas der weltweit größte Solarpark entstanden. In den Werften würden viele neue Schiffe für Offshore-Windparks gebaut.

Obendrein, so Theveßen, halte er Biden für geistig fit. Doch diese Äußerung fiel vor dem beschriebenen TV-Duell.

Wetterfrosch dabei: die nächsten Gäste Müllers stehen fest

Wie kommt Peter Müller an seine hochkarätigen Gesprächspartner? Die Antwort: über Kontakte und Beharrlichkeit. Bei Elmar Theveßen war ZDF-Mann Christian Sievers behilflich, der ebenfalls schon zu Gast war.

Für zwei weitere Abende hat Müller schon Gäste gewinnen können, die einen interessanten Dialog versprechen: Am 9. Oktober kommt die Autorin Sabine Kuegler. Sie schrieb das Buch „Dschungelkind“ und verbrachte viele Jahre im Dschungel von Westneuguinea.

Sven Plöger, Diplom-Meteorologe, Buchautor und Moderator, wird am 5. März 2025 zu Gast sein. Zuletzt hatte er ein Buch über den Klimawandel geschrieben.

Gibt es jemand, den Müller noch gerne bei Kaffee und Kuchen zum Vorgespräch in sein Wohnzimmer einladen würde? „Es wäre eine Herzensangelegenheit für mich, wenn es gelingen würde, Prof. Harald Lesch als Gesprächspartner gewinnen zu können“, verrät Müller.

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