Nachhaltiges Bauen auf kleinem Raum

Was ein Neubauprojekt in Hermaringen so besonders macht

In Hermaringen soll auf einem schmalen Streifen des ehemaligen Bahngeländes eine Wohnbebauung entstehen, die den Klimawandel berücksichtigt. Was beutetet das?

Was ein Neubauprojekt in Hermaringen so besonders macht

Das könnte ein interessantes Bauprojekt für Hermaringen werden: Die Firma Adldinger plant auf dem schmalen Streifen zwischen Silcherstraße und Bahngelände ein Projekt mit 30 bis 40 Wohnungen und einigen Gewerbeeinheiten. Öffentlich vorgestellt wurde das Vorhaben in der Sitzung des Gemeinderates.

Die Pläne sind gleich in mehrfacher Hinsicht interessant. Zum einen hatte ein erst vor kurzem veröffentlichtes Geruchsgutachten aufgezeigt, dass nur noch an wenigen Stellen innerörtlich überhaupt eine Wohnbebauung möglich sein wird. Genau auf diesem schmalen Streifen entlang der Silcherstraße, den die Firma Adlinger vor einigen Jahren der Bahn abgekauft hat, wäre das aber möglich. Nicht auf den gesamten rund 6700 Quadratmetern, aber doch auf dem größten Anteil. „Wir haben einen Volltreffer gelandet“, kommentierte denn auch Gerold Baumann von der Firma Adldinger diesen Umstand. Auf dem restlichen Stück, das näher Richtung Bahnhof gelegen ist, sei immerhin noch eine Gewerbebebauung zulässig.

Der zweite Umstand, der dieses Projekt interessant macht, ist das schwierige Gelände: sehr schmal und zur Bahnlinie hin abfallend. Die Firma Adldinger möchte das durch mehrere einzelne Wohngebäude in dreistöckiger Bauweise lösen. Vorstellbar wäre zudem ein Laubengang mit einer Glasfassade, der zur Bahnlinie hin abschirmt, erklärte Baumann.

Neubauwohnungen in Hermaringen: viel Grün auf Dächern und an Fassaden

Was den Gemeinderäten aber besonders gut gefiel, war das Thema klimaangepasstes Bauen, das die Baufirma verwirklichen möchte. Man werde nicht nur klimaneutral bauen, in dem man nachwachsende Rohstoffe wie Holz einsetze, man werde zudem die neuen Herausforderungen durch zunehmend heiße und trockene Sommer und weniger kalte Winter berücksichtigen. Baumann nannte dazu Stichworte wie Verschattung durch Bäume, Nachtauskühlung, Dachlandschaften mit Regenwasserspeicherung und Fassadenbegrünung. Geplant sei dafür eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik.

Von den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten wurden die Pläne durchweg positiv aufgenommen. Nachfragen gab es zum Thema der Finanzierbarkeit des Projektes bei gestiegenen Baukosten und Zinsen. Das werde man natürlich genau kalkulieren, so Baumann, der sich aber zuversichtlich zeigte. „Ich denke, dass da schon ein Markt da sein dürfte“. Man überlege sogar größere Wohnungen für Familien anzubieten, für die Wohnraum in der Stadt oftmals nicht mehr bezahlbar sei. Von der Anzahl der Wohneinheiten werde dann auch die Anzahl der Parkplätze abhängen.

Gemeinde Hermaringen möchte ein Mitspracherecht bei der Gestaltung

Denkbar wäre eine Tiefgarage, die das Projekt aber deutlich verteuern würde. Zudem habe man die Erfahrung, dass diese nur schlecht akzeptiert würden und die Autos am Ende doch an der Straße stehen.

Martin Gansloser hakte nach, ob die Gemeinde bei der Gestaltung ein Mitspracherecht hat. Das habe man bereits in der Vergangenheit von Investoren eingefordert. Man überlege, das Projekt als kleinen Wettbewerb mit einigen Planungsbüros auszuschreiben, erklärte Baumann. Er könne sich vorstellen, dass dann ein Gremium aus dem Gemeinderat in die Entscheidung mit einbezogen werden könnte.

Eigentumswohnungen für Hermaringen

30 bis 40 neue Wohnungen will die Firma Adldinger entlang der Bahnlinie in Hermaringen bauen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Eigentumswohnungen. Man könne sich aber auch die Vermietung einiger Wohnungen vorstellen.Außerdem ist ein Gebäude mit Büros und Gewerbeeinheiten vorgesehen.Sollte alles wie geplant laufen, wäre nach Auskunft der Baufirma ein Baubeginn im Sommer 2024 möglich.

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