Dringend benötigter Neubau

Wie die Hermaringer Bürgergenossenschaft Grüne Aue die Gesundheitsversorgung selbst in die Hand nimmt

Auch im zweiten Jahr nach der Gründung erfährt die Hermaringer Bürgergenossenschaft Grüne Aue großen Zuwachs. Wie ein dringend benötigter Neubau finanziert werden soll.

Mehr als 120 Mitglieder konnte die Bürgergenossenschaft Grüne Aue Hermaringen im Jahr 2023 gewinnen und zählt derzeit 460 Mitglieder. Inzwischen gehört jeder fünfte Patient bzw. jede fünfte Patientin in der Praxis Grüne Aue der Genossenschaft an. Diese Zahlen wurden bei der Generalversammlung, zu der etwa 130 Menschen gekommen waren, vorgestellt. Die Genossenschaft ist stolz auf diese Entwicklung innerhalb von nur zwei Jahren seit der Gründung. Noch immer sei die Hermaringer Bürgergenossenschaft zur erweiterten Gesundheitsversorgung einmalig in Deutschland.

Weniger Verwaltungskosten der Hermaringer Bürgergenossenschaft

Ebenfalls erfreulich für die Bürgergenossenschaft ist der Geschäftsjahresbericht des vergangenen Jahres: Laut Dr. Anne-Gritli Göbel-Wirth finanzieren die Mitgliederbeiträge – 2023 flossen mehr als 90.000 Euro in die Genossenschaft – inzwischen ein gutes Drittel der Gesprächszeit in der ärztlichen Sprechstunde und unterstützen erweiterte therapeutische Anwendungen in der Praxis Grüne Aue. Die Aufbau- und Verwaltungskosten seien auf ein knappes Drittel der Einnahmen reduziert worden. Software und Buchhaltung wurden im Laufe des vergangenen Jahres entwickelt und in Betrieb genommen. So sei ein weiterer Rücklauf der Verwaltungskosten in den kommenden Jahren zu erwarten, so Göbel-Wirth.

Eine weitere Säule des Gesamtprojekts Lebensgarten Grüne Aue ist der neue Mitmach-Bürger-Dialog. Laut Ärztin Anna Lotta Rohmeyer stellt dieser einen Raum für Begegnung zur Verfügung, der dem gesünderen Leben im Alltag dienen soll. Aktuell gibt es neun verschiedene Gruppen, die regelmäßig zusammenkommen – vom „Gemeinsam gehen mit Muse“ bis zum Ernährungstreff. Zu den gesundheitsbildenden und pädagogischen Vorträgen kamen 2023 bis zu 150 Menschen.

Platzmangel rückt Neubau in den Fokus

Laut Bürgergenossenschaft ist schon jetzt klar, dass die Räumlichkeiten der Praxis sowie für Begegnung und Veranstaltungen am Rande ihrer Kapazität sind. Daher sei der Neubau mit weiteren Möglichkeiten zur Gesundheitsversorgung, einem Kultur-, Vortrags- und Begegnungsraum in Form eines Cafés, Betten für eine Begleitung im Sterbeprozess wie auch zur ambulanten Geburtshilfe und Seminarräume wichtig. Dabei liege ein gesundes Wachstum im Fokus, damit der Zeitpunkt dieses Großprojekts stimmig mit dem inneren Wachstum zusammenfalle. Bei der Finanzierung setzt die Bürgergenossenschaft auf Netzwerkbildung, um unter anderem Stiftungen, Firmen und Privatmenschen für das Projekt zu gewinnen. Im vergangenen Geschäftsjahr habe das Netzwerk bereits deutlich ausgebaut werden können.

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