Windpark Hermaringen: genaue Anzahl der Anlagen noch ungewiss
Hermaringen soll einen eigenen Windpark bekommen, per einstimmigem Beschluss hat der Gemeinderat das Vorhaben auf den Weg gebracht. Die Rückmeldungen aus der Bürgerversammlung, bei der das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt worden war, seien überwiegend positiv gewesen, berichteten verschiedene Ratsmitglieder.
Ein paar Informationen wollte Bürgermeister Jürgen Mailänder aber noch ergänzen. Die bisher vorgestellten Pläne seien nur vorläufig und daher mit Vorsicht zu genießen. Wie viele Windräder am Ende gebaut werden und wo diese genau stehen, lasse sich derzeit nur bedingt voraussagen und hänge von den Ergebnissen vieler Gutachten ab. Außerdem wies Mailänder darauf hin, dass zwar zum Bau eines Windrades ein Hektar Wald geschlagen werden müsse, ein halber Hektar werde aber direkt vor Ort wieder aufgeforstet.
Das Vorhaben sei eine gute Sache, auch wenn es am Ende nur vier Windräder wären, stellte Holger Lehmann fest. Es gäbe nicht viele Standorte, die so ideal wären, wie in Hermaringen.
Stromverbrauch wird in Zukunft höher werden
„Ich bin richtig stolz darauf, dass wir als kleinste Gemeinde so einen Windpark in Angriff nehmen“, erklärte Gemeinderat Peter Müller. Er sei sich sicher, dass man das Beste für alle Seiten erzielt habe.
Man war sich aber im Gremium auch darüber im Klaren, dass nicht jedem Bürger die Windräder gefallen. „Aber der Stromverbrauch wird höher werden, da kommen viele Themen auf uns zu“, erklärte Robert Schmid die Notwendigkeit, diesen Schritt zu gehen, aus seiner Sicht.
Seit fünf Jahren sei das Thema Windkraft im Gemeinderat bereits ein Thema und bis zur Verwirklichung werde es sich noch lange hinziehen, so Ute Kölbel. Sie war der Ansicht, dass man deshalb das Projekt möglichst rasch auf den Weg bringen sollte.
Der Gemeinderat erteilte schließlich der Vattenfall Europe Windkraft GmbH den Zuschlag zur Errichtung und den Betrieb von Windkraftanlagen im Gemeindewald „gemäß ihrem Angebot“. Wie dieses Angebot im Detail aussieht, wurde öffentlich nicht besprochen. Bei der Bürger-Informationsveranstaltung hatte Bürgermeister Jürgen Mailänder Pacht-Einnahmen von rund einer Million Euro bei vier Windrändern in Aussicht gestellt. Die Details des Pachtvertrages zwischen der Gemeinde und Vattenfall wird der Gemeinderat in einer späteren Sitzung beraten.