Man geht am Donnerstag, 13. März, zum Briefkasten, findet dort ein Anschreiben des Bürgermeisteramts Königsbronn an die Bewohner im Bereich Wiesenstraße/Moosstraße/Schwarzer Weg „bezüglich der Baumaßnahme am Ortseingang der B 19“ vor. Man erfährt darin, dass ab Montag, 17. März, also kurz nach Briefeingang, der Verkehr von Aalen nach Heidenheim durch das Wohngebiet wegen dieser Baumaßnahmen umgeleitet wird. Im Klartext: Dass also durch ein Wohngebiet Tag für Tag, Nacht für Nacht auf einer zum Teil engen Straße zigtausend Autos und Lastwagen rollen werden (für schwere Lastwagen ist diese Strecke übrigens seit vielen Jahren über einen großen Abschnitt gesperrt). Für den Bauzeitraum bis Juli 2025 gilt für die dort lebenden Anwohner überdies ein absolutes Halte- und Parkverbot.
Abgesehen davon, dass diese kurze Vorwarnzeit des Königsbronner Bürgermeisters Jörg Weiler für die Anwohner einem Überfall gleichkommt: Wofür gibt es diese monatelang unerträgliche Zumutung? Nicht bloß für die Anwohner, sondern für alle Pendler? Wofür bloß? Antwort: Dafür, dass am Ortseingang auf der B 19 Querungshilfen sowie entlang der B 19 ein Rad- und Gehweg gebaut werden. Ich lebe mit Unterbrechungen seit über 60 Jahren in der betroffenen Gegend. Kein Mensch braucht an jenem Ortseingang Querungshilfen. Ich habe so gut wie noch nie entlang der B 19 auf dem dort ziemlich breiten, schon bestehenden Gehweg einen Radfahrer gesehen, auch so gut wie keine Fußgänger. Sie alle meiden den Lärm an der viel befahrenen B 19. Sie alle benützen die parallel zur B 19 verlaufenden ruhigen Wege und kaum von Autos benutzten Straßen nach Itzelberg. Und so wird es auch in Zukunft sein.
Für den Umbau, lässt die geschockten Anwohner das Bürgermeisteramt wissen, gibt es Fördermittel vom Land. Soll dieser Hinweis der Beruhigung dienen? Nach dem Motto: Es koschded ons nix! Fördermittel, die allerdings eingesetzt werden, um etwas zu bauen, von dem alle Königsbronner wissen: Es ist unnötig wie ein Kropf. Es wäre schonender für alle und ungleich sinnvoller, diese Fördergelder einfach zu verbrennen.
Arno Luik, Königsbronn