Nach meinem Abitur am Max-Planck-Gymnasium in Heidenheim, lebe und studiere ich nun seit August 2023 in Georgia, USA. Durch die tolle Unterstützung meiner Eltern und meiner Trainer in Deutschland habe ich die Bewerbungen für die USA auf dem Weg gebracht.
Nach der Durchsicht aller Angebote habe ich mich für eine kleine Universität mit eigenem 18-Loch-Golfplatz und einem sehr angesehenem Golf-Team entschieden. Nachdem alle Formalitäten für die USA erledigt waren, stand meinem Abflug nichts mehr im Wege. Eine knappe Autostunde von Atlanta entfernt, befindet sich die Kleinstadt West Point, wo ich an der Point University Business-Management studiere. Ich werde von der Uni mit einem Sportsstipendium sowie einem akademischen Stipendium unterstützt. Hier verfolge ich meinen Traum und meine Leidenschaft, Golf zu spielen. Vielleicht reicht es sogar einmal zum Golfprofi.
Golfsport und Uni - in Deutschland wäre das so nicht möglich
Ich spiele für die Point University Skyhawks und habe die Möglichkeit, mein Hobby mit meinem Studium bestmöglich zu verbinden. Dies wäre in Deutschland mit diesem zeitlichen Aufwand, an einer Uni zu studieren und gleichzeitig so intensiv den Golfsport zu verfolgen, nicht möglich gewesen.
Zu Beginn war es eine sehr ungewöhnliche, aber auch aufregende Zeit. Völlig neu war es, auf mich allein gestellt zu sein. Und das in einem fremden Land, was allein schon eine große Herausforderung bedeutet. Zudem ist es auch eine sehr große Umstellung vom deutschen Schulsystem auf das amerikanische Unisystem. Hier wird auch gerne mal der Sport an die erste Stelle gestellt, sodass es nicht ungewöhnlich ist, direkt nach dem Golftraining noch bis 22 Uhr im Fitnessstudio zu sein und danach noch seine Hausaufgaben erledigen zu müssen.
Nach den ersten Wochen der Eingewöhnung habe ich viele neue Freunde aus allen Teilen der Welt gefunden und mich auch an den Alltag eines „Student-Athleten“ gewöhnt. Ich habe sehr nette Teamkollegen und mir ist die Gastfreundschaft der Amerikaner besonders positiv aufgefallen, die alle sehr herzlich und hilfsbereit sind.
Schon nach wenigen Wochen stand auch mein erstes College-Golfturnier auf dem Golfplatz der Uni an. In Amerika ist es üblich, dass sehr viele Zuschauer auf dem Golfplatz unterwegs sind, daher war ich sehr aufgeregt vor meinem ersten Start. Dies hat sich in der Zwischenzeit gelegt, da man dadurch auch mental an Stärke gewinnt. Unser Golf-Team der Männer besteht aus achtzehn Studenten und es werden jede Woche Trainingsturniere gespielt, um zu sehen, wo man im Team steht. Ein tolles Erlebnis war, dass ich mich für das große und älteste Amateur Invitation-Turnier in Georgia qualifizieren konnte. Bei diesem Turnier habe ich nach zwei sehr guten Turniertagen den vierten Platz belegt und bin sehr stolz darauf.
Was in Georgia fehlt? Deutsches Essen
Ich fühle mich in Georgia, an der Uni und im Golf-Team sehr wohl. Jedoch vermisse ich auch mein Zuhause und vor allem das deutsche Essen. Ein wenig Heimat konnte ich immerhin an Thanksgiving verspüren. Für diesen wichtigen amerikanischen Feiertag, welcher auch gleichzeitig eine Woche Ferien bedeutete, war meine Schwester Anni aus Minnesota angereist. Wir waren bei Freunden in Atlanta eingeladen und konnten hier eine Woche zusammen Zeit verbringen.
Über Weihnachten bin ich für drei Wochen zu Hause in Königsbronn und freue mich schon sehr auf meine Eltern und die ganze Familie. Liebe Grüße aus den USA!