Die B19 ist in Königsbronn ein brennendes Problem, das jetzt endlich angegangen wird. Schade nur, wie im Kommentar auch bemerkt, dass die Bürger nicht früher eingebunden wurden. Aber: Es tut sich was!
Ob die Probleme dadurch gelöst werden können, erscheint mir zumindest zweifelhaft. Der Autoverkehr auf der B19 wird nicht automatisch dadurch flüssiger, dass man eine Ampel durch einen Kreisverkehr ersetzt; ich kenne und schätze das System der Kreisverkehre aus Frankreich.
Das Problem in Königsbronn liegt aber im hohen Verkehrsaufkommen an sich. Dass hier wieder das Auto absolut im Vordergrund steht und viel zu wenig an Alternativen gedacht wird, löst das Problem nicht dauerhaft – erst recht nicht, wenn man den prognostizierten Zuwachs beim Autoverkehr so übernimmt. Durch die Ausbaumaßnahmen, bei allen positiven Aspekten wie Radwege und Fußgängerampeln, wird der Ortskern durch Gebäudeabrisse und Straßenverbreiterung letztlich noch mehr zerschnitten.
Man opfert hier den Gemeindekern dem Individualverkehr in Richtung Zeiss, wo ja jetzt noch 5.000 neue Parkplätze geschaffen werden sollen. Hier kann man kurzfristig wenig lösen, müsste aber langfristig auch andere Möglichkeiten stärker in den Vordergrund stellen, beispielsweise eine Umfahrung des Ortskerns, sei es durch eine Tunnellösung oder oberirdisch in Richtung Kleinkuchen/Ebnat sowie einen schnelleren Ausbau der Brenzbahn (zweispurig und elektrifiziert!).
In Zusammenarbeit mit den Firmen im Gewerbegebiet Oberkochen/ Königsbronn müssten Lösungen gefunden werden, die auch die Entwicklung des neuen Standortes der Firma Zeiss in Ebnat mit einbeziehen.
Auch die große Anzahl an Fahrzeugen in Richtung Steinheim und Zang zeigt ein Problem auf, das grundsätzlich angegangen werden muss und das nicht mit einem Kreisverkehr gelöst wird: Beim Neubau der Landesstraße Richtung Steinheimer Kreisel wurde keine sichere Lösung für Fahrradfahrer geschaffen. Insbesondere die relativ hohe Zahl an großen Lkw sorgt hier für eine so große Gefahr, dass die Nutzung des Fahrrades zwischen Zang und Königsbronn schlichtweg zu gefährlich ist. Auch hier muss dringend eine Lösung gefunden werden, anstatt nur das Auto zum Maß aller Dinge zu machen. Es gibt hier keine einfache Lösung, aber nur den Individualverkehr in den Mittelpunkt der Planungen zu stellen, wird letztlich die Situation nicht verbessern.
Eberhard Rottler, Königsbronn