Medaillenregen für Team Deutschland

Deutsche Waldarbeiter-Nationalmannschaft erkämpft sich Vizeweltmeistertitel und zwei Weltrekorde in Wien

Die deutsche Nationalmannschaft der Waldarbeiter hat ihre Basis im Landkreis Heidenheim. Am Wochenende hat das Team bei der WM in Wien einmal mehr Medaillen eingesammelt.

Den ganz großen Triumph haben sie um ein paar Wimpernschläge verpasst, ansonsten lässt die Bilanz der deutschen Waldarbeiter-Nationalmannschaft kaum Wünsche übrig: Vizeweltmeister, vier Goldmedaillen, dreimal Bronze – zwei neue Weltrekorde. Alle vier deutschen WM-Teilnehmer hatten bei der Abreise aus Wien Edelmetall im Gepäck.

Es dauerte buchstäblich bis zum allerletzten Durchgang am Sonntag, dem dritten Wettkampftag, bis endgültig feststand, wer neuer Weltmeister der Waldarbeiter ist. Die Profis aus Deutschland und Österreich warteten unter größter Anspannung auf die Wertung der Schiedsrichterteams, bis schließlich die Titelverteidiger aus dem Gastgeberland die Arme hochrissen: Österreich lag mit 4905 Punkten vor Deutschland (4868).

Medaillenregen für die deutsche Nationalmannschaft

In der letzten Disziplin, der Entastung eines Baumstamms, erkämpfte sich der Franke Marco Trabert zwar mit der phänomenalen Zeit von 13,37 Sekunden einen neuen Weltrekord, und auch der Bayer Uli Huber war mit einer Zeit von knapp über 16 Sekunden unter den Besten. Beim gebürtigen Burgberger Thomas Schneider traten allerdings völlig unerwartet technische Probleme auf. Er verlor dadurch wertvolle Sekunden.

Gute Laune zeigte das deutsche Team schon bei der Auftaktveranstaltung. Julian Schmelzinger

Teamchef Markus Wick (Gerstetten) ist dennoch nicht unglücklich mit dem Ergebnis seiner Mannschaft: „Wir wollten natürlich Weltmeister werden, das ist unser Anspruch“, sagt Wick, „aber wir haben mehr als 20 Nationen hinter uns gelassen und sind zufrieden.“ Die intensiven Trainingswochenenden in Ochsenberg, dem inoffiziellen Bundesleistungszentrum der Forstsportler, haben sich offensichtlich ausgezahlt.

Neue Weltrekorde im Kettenwechsel und in der Entastung

Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Vizeweltmeisterschaft in der Teamwertung, Mannschaftsgold in den Disziplinen Baumfällung und Präzisionsschnitt, Team-Bronze in der Astung. Ein ähnlicher Medaillenregen ging in der Einzelwertung auf das deutsche Team nieder: Thomas Schneider sicherte sich Gold im Kettenwechsel, Marco Trabert stand in der Disziplin Entastung ganz oben auf dem Siegertreppchen. Beim Präzisionsschnitt, bei dem es darum geht, eine möglichst gleichmäßige Scheibe von einem liegenden Stamm abzutrennen, ohne mit der Sägekette den Boden darunter zu berühren, gewann Uli Huber Bronze. Bronze sicherte sich auch der aus Bartholomä stammende U24-Teilnehmer Luis Kolb, und zwar in der Baumfällung.

In seiner Paradedisziplin Kettenwechsel stellte Thomas Schneider sogar mit 8,32 Sekunden einen neuen Weltrekord in der Profiklasse auf – vier Hundertstelsekunden schneller als der bisherige Rekord des Österreichers Jürgen Erlacher. Marco Trabert wurde bei seinem rasanten Entastungs-Lauf mit 13,37 Sekunden nicht nur Weltmeister, sondern markierte ebenfalls eine neue Weltbestzeit. Kein Wunder, dass am Sonntagabend bei der Siegerehrung im Wiener Rathaus ein glückliches deutsches Team zu sehen war.

WM 2026 in Slowenien

Insgesamt nahmen an dieser 35. Weltmeisterschaft 105 Männer und Frauen aus 25 Nationen teil. Die nächste Weltmeisterschaft der Waldarbeiter wird 2026 in Slowenien stattfinden. Wer dann für Deutschland ins Rennen gehen wird, soll im kommenden Jahr entschieden werden.

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