Mit Absicherung: Die Klosterkirche in Königsbronn öffnet zu Erntedank wieder
Ein trefflicher Termin für die Wiedereröffnung der seit 20. August geschlossenen Klosterkirche in Königsbronn: Zu Erntedank kann am Sonntag, 8. Oktober, hier wieder ein erster Gottesdienst gefeiert werden – am 1. Oktober somit letztmals im Ausweichort Gemeindehaus. Der Grund für die Schließung ist zwar längst nicht behoben, doch die provisorische Absicherung der geschädigten Stuckdecke ist fertiggestellt. Vor ein paar Wochen hatte sich in einem Bereich oberhalb der Empore Stuck von der Decke gelöst und war herabgefallen. Und in weiteren Bereichen der Kirchendecke wurden Risse entdeckt.
Die dann mit der Untersuchung beauftragte Restaurationsfirma Schweizer stellte Schäden an der Holzunterkonstruktion der Stuckdecke fest. Wo sich der Stuck vom Holz gelöst hat, wurde der Putz mit angeschraubten Brettern am Unterbau fixiert. Für die Arbeiten setzte man im Kirchenschiff einen Teleskop-Hubsteiger und im Altarraum ein Fahrgerüst ein.
Nach dem Abschluss dieser Sicherungsarbeiten habe der Statiker, Diplom-Ingenieur Ulrich Kiener aus Aalen, die Kirche wieder zur Nutzung freigegeben, schildert Pfarrer Christoph Burgenmeister. Mittlerweile sei der Termin zur Wiedereröffnung auch mit den kirchlichen Gremien und dem Königsbronner Kirchengemeinderat abgestimmt. "Weiterhin eingeschränkt bleibt der Zugang zur Empore – nur für befugte Personen wie zum Beispiel Organisten oder Mesnerin – sowie zum Dachboden", so der Pfarrer.
"Winterkirche" wieder im evangelischen Gemeindehaus
An den Tagen vor dem Erntedankgottesdienst wird die Klosterkirche nun noch umfassend von dem Schmutz gereinigt, der durch die Schäden verursacht wurde und bei den jetzigen Arbeiten entstanden ist. So gebe es von dem Hubsteiger auch deutliche Spuren auf dem Boden, sagt Burgenmeister. Ein Familiengottesdienst mit dem Paul-Reusch-Kindergarten und anschließendem Kirchenkaffee ist zur Wiedereröffnung am 8. Oktober um 10 Uhr geplant. Bis Ende des Jahres dann werde die Klosterkirche für weitere Gottesdienste und Veranstaltungen genutzt. Vom 1. Januar 2024 bis Palmsonntag, 24. März, gelte aber wieder die "Winterkirche", das heißt, dass die Gottesdienste wie bisher schon aus Energiegründen ins Gemeindehaus verlegt werden.
Aber wie geht es mit den notwendigen Sanierungsarbeiten in der Kirche weiter? Vom Restaurator wird ein Gutachten zu den Schäden an der Decke und deren Ursache sowie ein Vorschlag zur Instandsetzung und eine Kostenschätzung ausgearbeitet. Dieses erwartet der Pfarrer voraussichtlich für Januar 2024. Dann ständen die Gespräche mit dem Denkmalamt und den kirchlichen Behörden an. Nach jetziger Einschätzung geht Burgenmeister von einer Sanierung im Jahr 2025 aus.
Dass der Kirchenbau derzeit an der Westseite eingerüstet ist, hat übrigens nichts mit den Problemen an der Decke zu tun. Wie Burgenmeister erklärt, sei hier schon länger geplant, Fassadenschäden auszubessern.