Seit der Nacht auf Dienstag beginnen die Pegel der Brenz wieder zu sinken - sehr langsam, aber doch sicher. Am Samstagvormittag hatte das Wasser am Brenzursprung in Königsbronn einen Stand von 65 Zentimetern erreicht, knapp über der Schwelle zum fünfjährlichen Hochwasser. Dort verharrte es dann und stieg glücklicherweise nicht mehr weiter an. Durch das Karstgestein kommt das Wasser verzögert am Brenztopf an, weshalb sich sowohl eine Verschärfung der Hochwasser-Situation als auch ihre Entspannung erst zeitverzögert vor Ort zeigte. Am Dienstagnachmittag ging der Pegel zurück auf 63 Zentimeter.
Der normale Pegelstand an besagtem Messstand, das sogenannte Mittelwasser, liegt bei nur etwa 25 Zentimetern. Das Regierungspräsidium Stuttgart betreibt zwei solcher Anlagen entlang der Brenz: Die am Ursprung in Königsbronn und eine in Bolheim, deren Höchststand am Wochenende bei 88 Zentimeter angelangt war. Eine Messanlage in Bächingen wird vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth betrieben. Hier erreichte die Brenz am Samstag einen Stand von 140 Zentimetern.
Durchlauf in der Brenz: 9.000 Liter pro Sekunde anstatt 1.000
Noch immer ist das Wasser der Brenz an ihrem Ursprung in Königsbronn durch die hohe Geschwindigkeit des Durchlaufs eingetrübt. Auch der Itzelberger See zeigt sich derzeit längst nicht so klar wie sonst. Doch auch hier wird sich die Situation absehbar wieder normalisieren. Mehr als 9.000 Liter pro Sekunde waren am Wochenende noch an der Messstation in Königsbronn geflossen, auch dieser Wert sinkt wieder. Die normale Abflussgeschwindigkeit beträgt hier nur etwas mehr als 1.000 Liter pro Sekunde.
Die Menschen vor Ort hatten am Wochenende großes Glück: Der Brenz-Pegel in Königsbronn war mit seinen 65 Zentimetern nur neun Zentimeter von einem 20-jährlichen, nur 14 Zentimeter von einem 50-jährlichen und lediglich 17 Zentimeter von einem 100-jährlichen Hochwasser entfernt.
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