Ochsenberger Bienenhaus

Königsbronner Imker und Kulturverein wollen Imkerei erlebbar machen

Am Ochsenberger Schützenhaus fristet seit Jahren ein altes Bienenhaus ein Schattendasein. In Betrieb ist es schon lange nicht mehr. Das wollen örtliche Imkerinnen und Imker gemeinsam mit dem Kulturverein nun wieder ändern.

Etwa 70 Jahre alt ist das Bienenhaus, das ganz in der Nähe des Ochsenberger Schützenhauses direkt an einer kleinen Hülbe steht. In den 1950er-Jahren war es von einem Imker gebaut worden, danach wurde es mehrfach weiter verpachtet. Wann es zuletzt in Betrieb war, ist unklar. Seit etlichen Jahren aber steht es leer und verfällt seitdem zusehends. Ein Zustand, den nun einige Imkerinnen und Imker aus der Gemeinde und der Königsbronner Kulturverein nicht mehr so hinnehmen wollten.

So entstand die Idee, das Bienenhaus wieder herzurichten, künftig hier wieder Bienenvölker zu betreuen, Honig zu machen und das kleine Gebäude vor allen Dingen zu Bildungszwecken zu verwenden: Die Imker und der Verein wollen die Geschichte der Imkerei und das Handwerk selbst der Öffentlichkeit zugänglich machen. „Die Idee ist zum einen, das Gebäude der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen“, erklärt der Ochsenberger Imker Jakob Rehbeck. Zum anderen sollen die örtlichen Imker hier die Gelegenheit haben, gemeinsam zu arbeiten, anstatt jeder nur für sich selbst. Auch für Jungimker sei das eine Gelegenheit, ihre Kenntnisse in der Praxis zu vertiefen.

Im Innern des Bienenhauses sollen nicht nur Honigbienen unterkommen, es sollen auch Führungen stattfinden. Foto: Carolin Wöhrle

Bienenhäuser gab es früher zuhauf, als die Bienenkästen noch nicht wetterfest waren und die Honigbienen deshalb ein Dach über dem Kopf brauchten, um Honig zu produzieren. Heute haben die Gebäude eher Seltenheitswert, auch vielen Spaziergängern, die in Ochsenberg unterwegs sind, dürfte bislang gar nicht klar gewesen sein, worum es sich bei der alten Hütte an der Hülbe überhaupt handelt.

Dieses Schattendasein soll nun ein Ende haben, auch wenn bis dahin noch einiges an Arbeit vor den Beteiligten und den zuständigen Baufirmen liegt. Gefördert werden die Arbeiten vom Leader-Programm mit insgesamt 10.000 Euro. Damit haben die Mitglieder des Kulturvereins schon einiges an Erfahrung. Thomas Kübler vom Kulturverein jedenfalls ist überzeugt davon, dass sich das Bienenhaus gut in die lange Projektliste der Truppe einfügt und dass sich entsprechende Führungen auch einmal gut miteinander kombinieren lassen – beispielsweise mit den Lehmgruben auf dem Zahnberg.

Arbeiten fürs Projekt Bienenhaus zusammen: Imker Gerhard Neuburger, Imker Gerhard Deffner, Thomas Kübler (Kulturverein), Imkerin Ulrike Geißler und Imker Ulrich Geißler sowie die Imker Günther Bielke und Jakob Rehbeck. Foto: Carolin Wöhrle

Die Imkerinnen und Imker scheinen Feuer und Flamme für das Projekt zu sein. Sogar Etiketten für den künftigen Honig des Kulturvereins haben sie schon gestaltet. Bis dahin wird es sicherlich noch einige Zeit dauern. Die Bauarbeiten sollen bis Jahresende abgeschlossen sein – eine Voraussetzung für die Leader-Förderung. Eine Einweihung könnte dann bereits im Frühjahr 2025 stattfinden.