Mindestens sechs Millionen Fahrzeuge in Königsbronn unterwegs
Ich möchte auf die Zahlen in diesem Beitrag und auf einen Aspekt eingehen, der leider sehr oft in einem Kulturkampf der Systeme mündet. Wenn 2014 die letzte Erhebung ergab, dass jährlich 4,2 Millionen Fahrzeuge durch Königsbronn fahren, so weiß jeder aufgrund der Entwicklung der letzten fünf Jahre, dass es realistisch jetzt bereits mindestens sechs Millionen Fahrzeuge sein werden. Tendenz bekanntlich steigend.
Entlang der B 19 beginnt die Gemarkung Königsbronn auf Höhe der Zeiss SMT und endet zwischen Itzelberg und Aufhausen. Das sind rund acht Kilometer Wegstrecke durch Königsbronner Gebiet. Wenn wir nun davon ausgehen, dass Fahrzeuge im Durchschnitt sechs Liter fossilen Kraftstoff je 100 Kilometer benötigen, dann werden auf unserer Gemarkung ca. 48 Millionen Kilometer Wegstrecke zurückgelegt, ergo 2,88 Millionen Liter Sprit jedes Jahr auf unserer Gemarkung rausgeblasen. Auf die Gesundheits- und Klimaschäden durch die entstehenden Schadstoffe, die wissenschaftlich erwiesen sind, gehe ich jetzt nicht gesondert ein.
Ich bin Verfechter des batteriebetriebenen Elektroautos und möchte alle Beteiligten in den Debatten bitten, nicht eine ungleiche Rechnung aufzumachen und beispielsweise ausschließlich die so schädliche Batterie und den noch nicht optimalen Strom-Mix bei den Vergleichen der Systeme zu betrachten. Die Elektromobilität hat erst zehn Jahre gute Entwicklung hinter sich, da ist sicherlich noch Luft nach oben. Der Strom-Mix wird besser, und es gibt erfolgversprechende Tests mit sogenannten LFP-Batterien, die fast zu 100 Prozent recycelbar sein werden.
Jedes Auto mit fossilem Antrieb benötigt übrigens schon ca. zwei Drittel des Stromes zur Herstellung, bis der Kraftstoff gebrauchsfertig im Tank ist. Es wäre angebracht, die schädlichen Substanzen nebst Ölwechseln an einem Auto mit fossilem Antrieb mit in Betracht zu ziehen.
Klar ist, dass das E-Auto kein Allheilmittel sein wird, aber es ist aus meiner Sicht die beste Alternative in den nächsten 30 Jahren. Es ist angebracht, diesen Kulturkampf zwischen den Antrieben jetzt zu beenden und zu Fakten und Sachlichkeit überzugehen. Wir schulden es unseren Kindern und Enkelkindern, die sonst mit weiteren erheblichen Naturkatastrophen zu kämpfen haben werden.
Hanspeter Forner, Königsbronn