Leserbrief

Nadelöhr Königsbronn beseitigen

Leserbrief zum Verkehr zwischen Heidenheim und Aalen und zum Beitrag „Der neue Zeitplan für den Albaufstieg“ (Ausgabe vom 10. September):

Wer täglich den ständig wachsenden Verkehrswahnsinn zwischen Heidenheim und Aalen miterlebt, für den ist der Bericht eine Klatsche ins Gesicht: noch mindestens zwei bis drei Jahre, bis ein Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein wird. Oder genauer: Damit vielleicht irgendwann endlich mit dem Bau der für mich einzig sinnvollen Variante C begonnen werden kann, sollen im Rahmen von Umweltverträglichkeitsstudien Juchtenkäfer, Feldhamster und Wespenbussarde aufgespürt werden, die dann durch ihre bloße Existenz in der Lage sind, den Baubeginn mit großer Wahrscheinlichkeit weiter zu verzögern. Da stellt sich doch direkt die Frage, wie es um die Umweltverträglichkeit der vielen hundert Fahrzeuge bestellt ist, die sich täglich im Stop-and-go zu Zeiss und wieder zurück quälen.

Deshalb ist meiner Meinung nach eine schnelle Lösung unumgänglich und nicht erst „nicht vor 2032, wenn es keine Klage zum Planfeststellungsverfahren gibt“. Und dann im Zuge dessen am besten gleich auch noch das Nadelöhr Königsbronn beseitigen. Allein mit einer Fußgängerüber- oder -unterführung statt einer Fußgängerampel gäbe es schon deutlich weniger Stau. In China würde so ein Projekt innerhalb eines Jahres realisiert und umgesetzt sein – davon bin ich überzeugt. Bei uns wird offenbar nur verhandelt, besprochen, geplant, statt das Problem beim Schopf zu packen.

Ein Problem, das sich, realistisch betrachtet, bald noch verstärken wird: Weil nicht anzunehmen ist, dass die Firmen Zeiss und Hensoldt jede Menge Neubauten benötigen, um Heimarbeits- oder Home-Office-Arbeitsplätze anzubieten, werden in naher Zukunft noch mehr Arbeitskräfte besagte Wege nutzen und so die ohnehin schon bis zum Äußersten angespannte Verkehrssituation dann mit Sicherheit endgültig zum Kollabieren bringen.
Dr. Rainer Rau, Aalen