Leserbrief

Nicht nur eine Königsbronner Gepflogenheit

Leserbrief zu den Haushaltsplanberatungen im Königsbronner Gemeinderat und zum Kommentar „Keine Transparenz“ (Ausgabe vom 27. Januar):

Vielen Dank für den Kommentar zu den Gepflogenheiten des Königsbronner Gemeinderats, die ja auch andernorts, z.B. in Herbrechtingen, gang und gäbe sind. Es ist das eine, ob man mit den gewöhnlichen Bürgern, beispielsweise durch Einräumen eines Fragerechts bei den Gemeinderatssitzungen, in Dialog treten will. Andererseits liegt es dann an den Gemeinderäten, stellvertretend für ihre Wähler, das Handeln der Verwaltung öffentlich zu hinterfragen und zu kommentieren.

Dass die Fraktionen im Vorfeld der Beschlussfassung um eine gute Lösung gerungen haben, kann man ja vielleicht glauben, jedenfalls sind die individuellen Standpunkte und Beiträge nicht ersichtlich. Die Gemeinderäte und auch die Fraktionen verzichten damit gleichzeitig auf die Möglichkeit, sich gegenüber dem Wähler zu profilieren und die Plausibilität ihrer Entscheidungen nachvollziehbar darzustellen. Wenn Beschlüsse hinter verschlossenen Türen verhandelt und dann von einer schweigenden Mehrheit abgesegnet werden, hat das immer ein „G’schmäckle“.
Werner Buttschardt, Herbrechtingen