Imker und Kulturverein

Ochsenberger Bienenhaus: Die ersten Bewohnerinnen sind schon eingezogen

Lokale Imkerinnen und Imker setzen sich gemeinsam mit dem Königsbronner Kulturverein für den Erhalt des Ochsenberger Bienenhauses ein. Von außen ist das Gebäude bereits kaum wiederzuerkennen.

Bis vor ein paar Monaten wäre so mancher einfach am Ochsenberger Bienenhaus vorbeigegangen, ohne es wirklich wahrzunehmen: Etwas versteckt hinter Gestrüpp fristete es über etliche Jahre direkt neben einer Hülbe beim Schützenhaus ein Schattendasein und verfiel zusehends. Heute ist das kleine Gebäude zumindest von außen kaum wiederzuerkennen: Ein regionales Handwerksunternehmen hat dem Ochsenberger Bienenhaus einen neuen Anstrich verpasst, mit den bunt bemalten Fenstern ist es schon von weitem gut zu erkennen.

Die Farbwahl hat übrigens nichts mit der Nähe zum Ochsenberger Naturkindergarten zu tun. „Bienenhäuser hatten früher traditionell bunt bemalte Fenster“, sagt Imkerin Ulrike Geißler, die zur Gruppe derer gehört, die sich für den Erhalt des Bienenhauses einsetzen. Und nicht nur ums Erhalten geht es, sondern auch darum, das kleine Gebäude mit neuem Leben zu füllen.

Zum einen natürlich in Gestalt von Bienen: Ein paar Ableger bestehender Völker sind mittlerweile eingezogen, fünf der Bienenkasten sind bereits bewohnt, wobei sich die Bienen derzeit natürlich eher im Winterschlaf befinden. Drei weitere Ableger sollen im Frühjahr folgen. Dann soll zur Einweihung des Bienenhauses auch ein kleines Fest stattfinden.

Honigproduktion und Bildungszwecke

Künftig sollen aber nicht nur die kleinen fleißigen Honigbienen das Bienenhaus bevölkern, sondern auch Besucherinnen und Besucher, die sich im Rahmen von Führungen über das Imker-Handwerk informieren wollen. Hierzu sollen im Innern des Gebäudes noch entsprechende Bilder und Tafeln aufgehängt werden.

Wo Honigbienen am Werk sind, entsteht idealerweise auch Honig. Ein eigenes Etikett für die Gläser haben die Imkerinnen und Imker voller Enthusiasmus schon im Herbst gestaltet. Verkauft werden könnte der Honig, so ist es vorgesehen, zunächst über den Königsbronner Kulturverein. Gegebenenfalls will man über kurz oder lang auch eine mobile Honigschleuder beschaffen.

Am vergangenen Montag war Markus Söhnlein von der Leader-Geschäftsstelle Brenzregion in Ochsenberg, um sich den Fortschritt des Projekts vor Ort anzusehen. Das Leader-Förderprogramm unterstützt das Vorhaben Bienenhaus mit 10.000 Euro. Eine offizielle Plakette gab’s obendrauf, entgegengenommen vom stellvertretenden Vorsitzenden des Kulturvereins Rudolf Post.

Markus Söhnlein (links) von der Leader-Aktionsgruppe Brenzregion übergab die offizielle Leader-Plakette an den stellvertretenden Vorsitzenden des Königsbronner Kulturvereins Rudolf Post. Foto: Carolin Wöhrle

Söhnlein zeigte sich auch von diesem auf den ersten Blick unscheinbaren Projekt beeindruckt. „Das ist das Schöne am Förderprogramm: Wir haben die unterschiedlichsten Projekte, vom ganz Großen zum ganz Kleinen.“ Wertvoll seien sie alle, weil sie einen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Lebens in der Region leisten.

Was ist ein Bienenhaus?

Früher waren Bienenhäuser die Regel, heute haben sie eher Seltenheitswert: In den kleinen Gebäuden wurden mehrere Bienenstöcke aufgestellt, um einen Wetterschutz zu gewährleisten. Auch die fürs Imkern notwendige Ausrüstung wurde häufig dort gelagert.

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