Hilfsorganisation

Uganda-Hilfe Königsbronn-Oberkochen: ein Jahr voller Herausforderungen und Hoffnung

Die Uganda-Hilfe Königsbronn-Oberkochen unterstützt seit fast 30 Jahren notleidende Menschen in Uganda. Gründerin Helene Dingler zieht eine Bilanz über das vergangene Jahr.

Seit fast drei Jahrzehnten setzt sich die Uganda-Hilfe Königsbronn-Oberkochen für die notleidenden Menschen in Uganda ein. Gegründet wurde die Initiative von Helene Dingler aus Königsbronn, die bis heute mit unermüdlichem Einsatz Spenden sammelt und Hilfsprojekte organisiert. Ihr jährlicher Bericht gibt Einblicke in die aktuelle Situation vor Ort und zeigt, wie wichtig jede Unterstützung ist.

Die Geschichte der Uganda-Hilfe begann mit einer Begegnung: Während eines Kuraufenthaltes lernte Helene Dingler Pater Gerner kennen, der ihr von den schlimmen Zuständen in Uganda berichtete. Berührt von den Schicksalen der Menschen dort, entschied sie sich zu handeln. Sie wandte sich an das Pfarramt und legte damit den Grundstein für eine Initiative, die bis heute unzählige Leben verändert hat.

Engagement mit Herz und Hand

Zweimal im Jahr, im Sommer und Winter, verfasst Helene Dingler einen Jahresbrief, in dem sie die Situation in Uganda schildert und um Unterstützung bittet. Die Reaktionen sind stets ermutigend: Nach den Briefen steigen die Spenden merklich an. Dabei handelt es sich um eine ökumenische Initiative, die aus der katholischen Kirche ausgegliedert wurde.

Finanziert wird die Hilfe unter anderem durch den Verkauf von selbst hergestelltem Kunsthandwerk. Auf Märkten in der Region werden gestrickte Socken, Töpferwaren und andere handgefertigte Produkte angeboten, um Spenden zu generieren. 2026 feiert der Verein sein 30-jähriges Bestehen – ein Meilenstein in einer bewegten Geschichte.

Hilfe unter schwierigsten Bedingungen

Helene Dingler hat Uganda bereits zehnmal besucht, drei dieser Reisen fielen in die Zeit des bürgerkriegsartigen Konflikts, der erst 2010 endete. Während des Krieges schickte sie über 1000 Pakete mit dringend benötigten Hilfsgütern, darunter Spenden der Firma Hartmann. Die Not war besonders groß: Kindersoldaten, verletzte Kinder und hungernde Familien prägten das Bild des Landes.

Die Lage bleibt angespannt. Nach den Rückschlägen durch die Corona-Pandemie ist der Klimawandel inzwischen das drängendste Problem. Dürreperioden führen zu Missernten, die Lebensmittelpreise steigen, und viele Familien können sich weder Nahrung noch Schulgebühren leisten. Gerade einmal die Hälfte der Kinder kann noch eine Schule besuchen. Die Uganda-Hilfe versucht, hier gezielt zu helfen: Schulgelder werden bezahlt, ein Startkapital für Absolventen bereitgestellt und wichtige Infrastrukturprojekte mitfinanziert.

Spenden, die ankommen

Das Prinzip der Uganda-Hilfe ist klar: Jeder Euro soll dort ankommen, wo er am dringendsten gebraucht wird. In den vergangenen Jahren konnten zahlreiche Projekte umgesetzt werden. So wurde ein dringend benötigtes Auto für ein Krankenhaus mitfinanziert, Schlafsäle für Mädchen gebaut und während der Corona-Krise Lebensmittelpakete verteilt. Helene Dingler selbst packt in die Hilfssendungen alles, was vor Ort fehlt: Nudeln, Seife, Kekse, Hygieneartikel und vieles mehr.

Doch auch die politischen Umstände erschweren die Situation. Die Regierung Ugandas gilt als korrupt, und Wahlen werden manipuliert. Helene Dingler sieht in einem Regierungswechsel die einzige langfristige Lösung: „Schaut man nach Ruanda, sieht man, was eine gute Regierung bewirken kann.“ Besonders wichtig ist ihr die Förderung von Frauenrechten, ein Anliegen, das auch von den Comboni-Missionaren unterstützt wird.

Gemeinsam Großes bewirken

Trotz aller Herausforderungen bleibt Helene Dingler optimistisch. „Was wir machen, ist immer erfolgreich. Jeder gespendete Euro kommt an“, betont sie. „Bildung ist das A und O, damit die Menschen auf eigenen Beinen stehen können.“ Die Arbeit der Uganda-Hilfe zeigt, dass bereits kleine Beiträge große Veränderungen bewirken können.

Die Botschaft ist klar: „Wenn jeder etwas macht, ist viel getan.“ Gerade in einer Zeit, in der das Weltgeschehen oft von Krisen dominiert wird, kann gelebte Solidarität Hoffnung schenken. Die Uganda-Hilfe Königsbronn-Oberkochen bleibt ein leuchtendes Beispiel dafür, was engagierte Menschen bewirken können.

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