Lange hatte man den Einruck, es gebe kaum etwas, das der Königsbronner Kulturverein nicht stemmen könnte. Die Restaurierung und die Wiederbelebung etlicher historischer Bauwerke in Königsbronn sind den Mitgliedern des Vereins zu verdanken, zuletzt entstand im Gebäude neben der Feilenschleiferei eine Hausbrauerei mit großem, im Sommer gut besuchtem Biergarten.
Ein weiteres Projekt, das bald folgen sollte, war der Nachbau eines historischen, aus dem 18. Jahrhundert stammenden Wasserkastens, der bei der Hammerschmiede einen Platz finden sollte. Was heute kaum noch jemandem etwas sagt, war in der Zeit seiner Schaffung eine Sensation: 1772 wurde er unter Johann Georg Blezinger erbaut und galt als „Wunderwerk der Technik“. In dem gusseisernen Bau wurde damals das Quellwasser der Brenz gesammelt und über neun Wasserräder zu den beiden damals noch bestehenden Schmiedegebäuden geleitet.
Jetzt aber der Rückzug von diesem Vorhaben – zumindest erst einmal: Im Königsbronner Gemeinderat ging es jetzt um die Rücknahme des Leader-Zuschussantrags, den die Gemeinde bereits vor Längerem für die Umsetzung des Projekts gestellt hatte. Auf Nachfrage erklärte Gemeinderat Engelbert Frey (SPD), der selbst zum Vorstand des Königsbronner Kulturvereins gehört, woran es hapert: „Wir wären in der momentanen Besetzung mit einem weiteren Projekt überfordert.“ Stattdessen wolle man zunächst die vielen Baustellen, die man noch habe, zu Ende bringen, bevor man eine neue beginne.
Erneuter Anlauf im Jahr 2029?
Das bedeutet aber keinen endgültigen Abschied vom historischen Wasserkasten: Laut Frey hat die Leader-Geschäftsstelle angekündigt, auch in Zukunft dem Vorhaben positiv gegenüberzustehen. Zudem machte Bürgermeister Jörg Weiler Hoffnung auf das Jahr 2029: In diesem Jahr könnte es in Königsbronn ein Jubiläum zu feiern geben, da die historische Hammerschmiede erstmals 1529 erwähnt worden sei. Möglicherweise eine gute Gelegenheit, um den historischen Wasserkasten nochmals aufzugreifen.
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