"Bauen geht eigentlich immer": So drückte es am Donnerstagabend der Königsbronner Ortsbaumeister Jörg Bielke aus, als er die geplanten straßenbaulichen Veränderungen rund um den Itzelberger See dem Gemeinderat vorstellte. Das zugrunde liegende Verkehrskonzept nämlich, das schon längst vom Rat beschlossen worden war, wartet immer noch auf seine endgültige Genehmigung durchs Landratsamt Heidenheim. Dennoch gab die übergeordnete Behörde ihr OK für die Anpassungen an Ufer-, Allee- und Kapellenstraße, um die es gehen soll. Es sind drei maßgebliche Baumaßnahmen:
1. Einmündung Kapellenstraße/Alleestraße:
An dieser Stelle ist eine sogenannte ablenkende Gestaltung geplant, die Einmündung soll entsprechend baulich angepasst werden. Die Alleestraße ist die Strecke, die quasi von der B19 aus in Richtung Itzelberger See führt. Der Verkehr soll hier zukünftig an der Einmündung nach rechts in die Kapellenstraße, also Richtung Friedhof und Parkplätze gelenkt werden, anstatt weiter halb links Richtung Uferstraße.
2. Alleestraße/Uferstraße:
Die zweite und deutlichste Änderung ist für den Übergang von der Alleestraße zur Uferstraße geplant. Hier soll ein kleiner Kreisverkehr entstehen, kurz bevor das Durchfahrtsverbot auf der Uferstraße beginnt. "Wer hier dann merkt, dass er nicht weiterfahren oder hinten an der Uferstraße parken kann, der kann ganz einfach über den Kreisverkehr wieder wenden und zurückfahren", erklärte Ortsbaumeister Bielke. So soll ein Verkehrs- und Wende-Chaos Richtung Minigolfplatz verhindert werden. Ebenfalls eine Wendemöglichkeit soll es künftig auf Höhe des evangelischen Kindergartens geben.
Gute Nachrichten gibt es in diesem Zusammenhang auch für alle ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzer: Noch ist nämlich die Brückenstraße tonnagebeschränkt, sie soll aber voraussichtlich 2025 saniert werden. Dann könnte in diesem Bereich, beispielsweise am Wasserwerk, eine neue barrierefreie Bushaltestelle entstehen. Künftig müssten die Itzelbergerinnen und Itzelberger also nicht mehr extra zu den Haltestellen am Friedhof oder oben an der B19 laufen.
3. Uferstraße West
Die dritte geplante bauliche Veränderung betrifft ebenfalls die Uferstraße Richtung Minigolfanlage: Hier soll die Straße zum einen saniert und barrierefrei werden, zum anderen wird es auch hier eine Wendemöglichkeit am Kiosk geben. So soll es für den Lieferverkehr und für die Andienung einfacher werden. Zudem sind zusätzliche Parkplätze für die Anwohner auf der gegenüberliegenden Seite der Uferstraße vorgesehen. In diesem Zusammenhang wies Gemeinderat Michael Bruch (Unabhängiger Wählerblock) darauf hin, das zukünftig im Café Seeblick wieder Betrieb herrschen könnte. Deshalb müsse im Blick behalten werden, dass für den gastronomischen Betrieb auch weiterhin ausreichend Stellplätze zur Verfügung stehen müssten.
Was wird das kosten und ab wann wird gebaut?
Alle drei Baumaßnahmen zusammen werden voraussichtlich rund 800.000 Euro kosten. Der größte Posten entfällt auf den Bereich Alleestraße/Uferstraße mit mehr als einer halben Million Euro. Der Königsbronner Gemeinderat hat am Donnerstag zwar einstimmig den Baubeschluss gefasst, bis es losgehen kann, wird es aber noch dauern. Wie die Sanierung der Hoppeleshalde in Königsbronn stehen auch die Baumaßnahmen rund um den Itzelberger See unter dem Vorbehalt der Genehmigung des Haushaltsplans 2024. "Die Ausschreibungen sind bereits vorbereitet", so Ortsbaumeister Jörg Bielke. Klappt dann alles, könnte es im Juli 2024 losgehen.
Durchfahrt trotz Durchfahrtsverbots
Die Uferstraße zwischen Itzelberg und Königsbronn ist mittlerweile für den motorisierten Verkehr gesperrt, Ausnahmen gelten nur für Anlieger. Eigentlich. Wie Dietmar Komposch vom Bauverwaltungsamt nun im Gemeinderat mitteilte, halten sich offenbar aber längst nicht alle daran: Jüngst wurde an einem Morgen im Zeitraum zwischen 6.30 und 8.30 Uhr kontrolliert: Innerhalb der zwei Stunden seien 25 Autofahrerinnen und Autofahrer ohne Genehmigung auf der Straße unterwegs gewesen.