Bericht der Schulleitung

Wie es um die Königsbronner Georg-Elser-Schule bestellt ist

Die Königsbronner Georg-Elser-Schule hat ein reichhaltiges Angebot. Welche Vor-, aber auch Nachteile das für Lehrkräfte, Schulleitung sowie Schülerinnen und Schüler mit sich bringt.

Dass die Georg-Elser-Schule einen guten Ruf genießt, machten Rektorin Karin Waluga und Konrektorin Nadine Nodes in der jüngsten Sitzung des Königsbronner Gemeinderats deutlich. Hier berichteten sie über die Entwicklung, die Schule und Schüler über die zurückliegenden zwei Jahre genommen haben. Unterm Strich lässt sich sagen, dass man mit der Ausstattung sehr zufrieden ist und dass die großen Probleme, die die Corona-Pandemie auch im Schulalltag mit sich gebracht hatte, gelindert werden konnten. Vor zwei Jahren noch hatte Waluga dem Gemeinderat von großen sozialen Schwierigkeiten berichtet, von einer Verrohung im Umgang miteinander und von vielen psychischen Problemen, die Schülerinnen und Schüler aufwiesen. „Das hat sich im Lauf der Zeit und auch dank unserer engagierten Schulsozialarbeit deutlich verbessert“, so die Rektorin.

Insgesamt wird die Georg-Elser-Schule von 430 Kindern und Jugendlichen besucht. An der Grundschule Brenzschule werden aktuell 178 Kinder unterrichtet, an der Außenstelle Eichhaldeschule 27 und an der Zanger Grundschule 23. Die Realschule besuchen 202 Schülerinnen und Schüler. „Unsere Realschule hat bei sehr vielen verantwortungsvollen Eltern, auch über die Gemeindegrenzen hinweg, einen sehr guten Ruf, wir sind eine gute und moderne Schule“, betonte Nodes. Gleichwohl sei es nicht leicht, die Schülerzahlen zu halten oder auszubauen. „Wir haben einfach Konkurrenz von den Realschulen in Heidenheim, aber auch aus Oberkochen, und es ist schwierig, unsere Angebote zu bewerben.“ Das Problem sei, dass allein die in Königsbronn lebenden Realschüler nicht ausreichten, um adäquate Klassengrößen zu erreichen, die eine Zweizügigkeit sichern. „Wir versuchen alles, um die Zahlen stabil zu halten oder noch zu erhöhen“, so die Konrektorin.

Hoffnung hat Waluga diesbezüglich angesichts der Tatsache, dass ab diesem Schuljahr die „Kompass 4“-Regelung bei der Wahl einer weiterführenden Schule gilt. Seit dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung können Eltern ihre Kinder ungeachtet der Eignung und schulischen Leistung in der vierten Klasse an Gymnasien anmelden, künftig ist das nicht mehr der Fall. Denn neben dem Elternwunsch zählt dann auch das Ergebnis einer Kompetenzmessung in den Fächern Deutsch und Mathematik oder eine pädagogische Gesamtwertung der Klassenkonferenz. „Wir sind sehr gespannt, was das für unsere Schülerzahlen an der Realschule bedeuten wird“, so Waluga.

An der Grundschule kennt man diese Probleme nicht, hier sind Nodes zufolge die Anmeldezahlen steigend. Doch wie an vielen anderen Grundschulen auch gibt es hier Engpässe bei der Lehrerversorgung: „Die ist sehr wichtig für die Bildungsqualität, ist aber leider derzeit nicht ausreichend.“ Ab Januar fehle eine Lehrkraft und das Schulamt könne keinen Ersatz zur Verfügung stellen, so die Konrektorin: „Das wird sehr schwierig, was die Planung betrifft, vor allen Dingen, weil es auch keine Reserve-Lehrkräfte gibt.“ An der Realschule hingegen ist die Schulleitung mit der Lehrerversorgung weitgehend zufrieden.

Angesprochen wurde von den beiden Schulleiterinnen auch die Situation bei der Ganztagsbetreuung. Die sei in Königsbronn „so flexibel wie weit und breit nirgends“, sagte Waluga. Dementsprechend gut werde das Angebot angenommen: In der flexiblen Nachmittagsbetreuung sind derzeit 70 Kinder im Grundschulalter angemeldet, in der Ganztagsschule für die Grundschule 16. Hinzu kommen 77 Kinder in der Frühbetreuung und 113 in der verlässlichen Grundschule. „Dass wir ein so großes und flexibles Angebot haben, bringt auch Probleme mit sich“, erklärte Waluga. „Man kann sein Kind von Montag bis Freitag zehn Stunden pro Tag betreuen lassen, von 7 bis 17 Uhr. Und das bei Kosten von 128 Euro im Monat, inklusive Essensversorgung. Wollen wir das wirklich?“, so die Rektorin. Es gebe durchaus Eltern, die dieses Angebot nutzten, auch welche, die nicht dringend auf die Betreuung angewiesen seien. Deren Grundschulkinder verbrächten dann tagtäglich zehn Stunden in der Schule. Deshalb regte sie gegenüber Verwaltung und Gemeinderat an, eine Anpassung der Zeit- und Kostenstruktur zu überdenken.

Das ist jedoch nur einer der drei Wünsche, die die Schulleiterinnen dem Gemeinderat mitgaben. Ein weiterer ist die Modernisierung der Schulküche der Realschule für den Unterricht. Und auch der dritte Wunsch betrifft die weiterführende Schule: Der Pausenhof, der allgemein als nicht schülergerecht empfunden wird, sollte dringend verbessert werden.

Schulsozialarbeit als wichtige Stütze

Die Schulsozialarbeit leistet auch an der Königsbronner Georg-Elser-Schule eine wichtige Unterstützung im Schulalltag und ist nicht mehr wegzudenken. Die Angebote werden reichlich genutzt und reichen von der individuellen, teils intensiven Betreuung bis hin zu zahlreichen Präventionsangeboten, die auch im Klassenverbund veranstaltet werden. Die beiden Schulsozialarbeiterinnen, die sich 1,5 Stellen teilen, sind sowohl an der Grund- als auch an der Realschule aktiv. Stetig steigende Fallzahlen zeigen den dringenden Bedarf.

Sowohl in der Grund- als auch in der Realschule bietet die Königsbronner Einrichtung zahlreiche Arbeitsgemeinschaften zu unterschiedlichen Themen an. Möglich ist das durch die große Unterstützung vonseiten der Lehrkräfte, aber auch der Vereine.

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