Ortsdurchfahrt B19

Wie zwei Kreisverkehre das Verkehrschaos auf der B19 in Königsbronn verbessern könnten

Ein Jahr lang wurde untersucht und geplant. Jetzt gibt es Pläne, wie die Verkehrssituation auf der B19 in Königsbronn verbessert werden könnte. Wie diese aussehen und was die einzelnen Veränderungen bringen sollen.

Kreisverkehre, Querungshilfen, Abbiegespuren, Radwege, Wegfall von Ampeln: Im Bemühen, Lösungen gegen den drohenden Verkehrskollaps in Königsbronn zu finden, gibt es jetzt erste ganz konkrete Vorstellungen. Die haben Bürgermeister Jörg Weiler und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung gemeinsam mit einem beauftragten Büro über ein Jahr hinweg erarbeitet. Und die Planungen sehen zahlreiche ganz massive Eingriffe vor, die im Prinzip die gesamte Ortsdurchfahrt betreffen. Vorgestellt werden sollen diese Überlegungen bei einer großen Infoveranstaltung am Mittwochabend in der Hammerschmiede.

Das Problem an der bestehenden Situation sind natürlich die tausenden von Fahrzeugen, die sich Tag für Tag durch den Ort schlängeln. Der Verkehrsfluss wird dabei durch etliche Ampeln behindert, was vor allen Dingen zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr zu erheblichen Stauungen führt, die sowohl die Verkehrsteilnehmer als auch die Anwohner belasten.

Bei der Suche nach Lösungen wurden Weiler zufolge alle Parameter mit eingearbeitet und auch auf alle Verkehrsarten wie den Individualverkehr, den ÖPNV, aber auch den Rad- und Fußverkehr geachtet. „Wir haben versucht, kurz- und mittelfristige Lösungen zu finden, doch das soll nicht bedeuten, dass wir die Idee eines Tunnels nicht nach wie vor verfolgen“, so Weiler. Ein solcher sei nach wie vor das oberste Ziel. „Aber auch bis dahin müssen mit überschaubaren Eingriffen bestmögliche Verbesserungen für die kommenden zehn Jahre schaffen.“

Diese großen Veränderungen stehen an der B 19 in Königsbronn an

An einigen Stellen auf der Königsbroner Ortsdurchfahrt könnten Baumaßnahmen zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses beitragen. Ein Kreisverkehr an der Einmündung der Zahnbergstraße in die B19 (1), sowie ein großer Kreisverkehr an der bestehenden Ampelanlage zur Zanger Straße (3). Zwischen diesen beiden Kreisverkehren (2) sollen die Fahrbahnen der B19 durch einen Grünstreifen getrennt werden. Sowohl im Bereich des Rewe-Marktes (4) als auch an der Einmündung in die Brenzqellstraße (5) könnten Linksabbiegespuren auf der B19 für einen besseren Verkehrsfluss auf der Ortsdurchfahrt sorgen.
An einigen Stellen auf der Königsbroner Ortsdurchfahrt könnten Baumaßnahmen zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses beitragen. Ein Kreisverkehr an der Einmündung der Zahnbergstraße in die B19 (1), sowie ein großer Kreisverkehr an der bestehenden Ampelanlage zur Zanger Straße (3). Zwischen diesen beiden Kreisverkehren (2) sollen die Fahrbahnen der B19 durch einen Grünstreifen getrennt werden. Sowohl im Bereich des Rewe-Marktes (4) als auch an der Einmündung in die Brenzqellstraße (5) könnten Linksabbiegespuren auf der B19 für einen besseren Verkehrsfluss auf der Ortsdurchfahrt sorgen. Geyer-Luftbild/Rudi Penk

An einigen Stellen auf der Königsbroner Ortsdurchfahrt könnten Baumaßnahmen zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses beitragen. Ein Kreisverkehr an der Einmündung der Zahnbergstraße in die B19 (1), sowie ein großer Kreisverkehr an der bestehenden Ampelanlage zur Zanger Straße (3). Zwischen diesen beiden Kreisverkehren (2) sollen die Fahrbahnen der B19 durch einen Grünstreifen getrennt werden. Sowohl im Bereich des Rewe-Marktes (4) als auch an der Einmündung in die Brenzqellstraße (5) könnten Linksabbiegespuren auf der B19 für einen besseren Verkehrsfluss auf der Ortsdurchfahrt sorgen.

Was bringen Kreisverkehre?

Die Ampelanlage an der Kreuzung zur Zanger Straße soll durch einen großen Kreisverkehr ersetzt werden. Foto: Rudi Penk

Kern aller Überlegungen sind zwei Kreisverkehre, die im Abstand von wenigen hundert Metern an der B19 entstehen sollen. Der größere, mit einem Durchmesser von 38 Metern, soll die große Ampelanlage an der Kreuzung der B19 mit der Zanger Straße ersetzen. Hier bilden sich regelmäßig Staus, sowohl auf der Bundes- als auch auf der Zanger Straße, weil die Kreuzung sehr stark frequentiert ist. Mit Hilfe eines großen Kreisverkehrs, so die Überlegung der Planer, könnte der Verkehrsfluss deutlich verbessert werden.

Ein kleinerer Kreisverkehr könnte an der Einmündung der Zahnbergstraße entstehen. Foto: Rudi Penk

Der zweite Kreisverkehr ist einige hundert Meter weiter nördlich bei der Einmündung der Zahnbergstraße in die B19 vorgesehen. Zwischen diesen beiden Kreisverkehren könnten die beiden Fahrspuren der Bundesstraße mittels eines Grünstreifens getrennt werden. Aus der Wilhelm-Hauff-Straße wäre die Einfahrt auf die B19 dann nur noch in Richtung Oberkochen möglich, aus der Zeppelinstraße nur noch in Richtung Heidenheim. Doch durch die beiden Kreisverkehre wäre ein Wechsel der Fahrrichtung problemlos möglich. Der Vorteil wäre, dass es deutlich einfacher ist, von diesen beiden Straßen aus auf die Bundesstraße zu gelangen, weil nur in eine Fahrtrichtung Lücken im Verkehrsfluss abgewartet werden müssten.

Was bringen neue Abbiegespuren?

Vorgesehen ist auch, zwei weitere neuralgische Punkte, die den Verkehrsfluss regelmäßig behindern, zu beheben, und zwar durch Linksabbiegespuren. Eine davon im Bereich des Rewe-Markts in Fahrrichtung Oberkochen. Denn Fahrzeuge, die dorthin einbiegen möchten, blockieren aufgrund des Gegenverkehrs den Verkehrsfluss. Eine Abbiegespur könnte hier Abhilfe schaffen. Gleiches gilt für den Abbiegeverkehr von der B19 in die Brenzquellstraße beim Bahnübergang. Eine hier angelegte Linksabbiegespur in Fahrtrichtung Oberkochen könnte die Situation ebenfalls entschärfen.

Im Bereich des Rewe-Marktes könnte eine zusätzliche Spur für Linksabbieger den Verkehrsfluss verbessern. Foto: Rudi Penk

Wie können Fußgänger die Ortsdurchfahrt überqueren?

Die Unterführung im Bereich der Einmündung in die Brenzquellstraße müsste aus Platzgründen aufgelöst werden. Als Ersatz könnte im Bereich der Einmündung Mörikestraße eine Fußgängerampel platziert werden. Eine weitere im Bereich des Rewe-Parkplatzes, denn es ist auch vorgesehen, die hier befindlichen Bushaltestellen etwas zu verlegen. Im Bereich zwischen den beiden Kreisverkehren könnte ebenfalls eine Ampel installiert werden, und auch etwas nördlich der Adlerkurve könnte eine Ampel das Überqueren der B19 möglich machen. Vorgesehen sind zudem zwei Querungshilfen in der Ortsdurchfahrt, eine im Bereich der Tankstelle, eine an der Zanger Straße.

Was wird für die Radfahrer getan?

Vorgesehen ist, Radfahrern in beide Richtungen eine lückenlose Durchquerung des Ortes entlang der B19 zu ermöglichen. Deshalb sollen am nördlichen und am südlichen Ortsausgang Querungshilfen eingebaut werden, um die bereits bestehenden außerörtlichen Radwege anzuschließen. Innerhalb des Ortes ist eine Mischung aus Rad-, Fuß- und Radwegen sowie Fahrradstraßen entlang der Bundesstraße vorgesehen.

Wie könnten diese Baumaßnahmen umgesetzt werden?

Um die Ortsdurchfahrt so weitreichend umzubauen, sind natürlich gewaltige Veränderungen notwendig. Das liegt auch daran, dass in manchen Bereichen deutlich mehr Raum gebraucht wird, als aktuell zur Verfügung steht. Deshalb müssten einige Gebäude entlang der Ortsdurchfahrt abgerissen werden. Außerdem wird es unumgänglich sein, in den einen oder anderen Privatgrund einzugreifen. „Wir haben mit allen betroffenen Eigentümern Gespräche geführt. Es wurden zwar noch keine Kaufverträge abgeschlossen, doch gibt es keine grundsätzlichen Gegner. Von den meisten wurde uns Kooperationsbereitschaft signalisiert“, so Bürgermeister Weiler. Ein Vorteil ist, dass die meisten Gebäude, die abgerissen werden müssten, bereits im Eigentum der Gemeinde sind.

In welchem Stadium sind die Planungen?

„Was wir jetzt vorstellen, haben wir als Verwaltung gemeinsam mit dem G+H Ingenieurteam in sehr vielen Sitzungen erarbeitet“, so Weiler. Alle Schritte seien immer in enger Abstimmung mit dem Regierungspräsidium erfolgt. Das bedeutet zwar nicht, dass die Überlegungen genehmigt sind, doch würden sie bisher wohlwollend begleitet. Eine detaillierte Planung oder bereits laufende Genehmigungsverfahren gibt es derzeit noch nicht. Doch mit dem Bau der beiden Querungshilfen für Radfahrer an den Ortseingängen könnte Weiler zufolge schon in diesem Jahr begonnen werden. Der Bürgermeister rechnet damit, dass der Umbau der Ortsdurchfahrt im Optimalfall in acht Jahren umgesetzt werden könnte.

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Wer würde die Kosten für diesen enormen Umbau der Ortsdurchfahrt tragen?

Zuständig für den Straßenbau ist der Bund, weil die Ortsdurchfahrt eine Bundesstraße ist. Der müsste auch die Kosten tragen. Für den Bau der Radwege ist wiederum das Land zuständig. Die Kosten, die auf die Gemeinde Königsbronn zukommen würden, wären jene für den Gehwegbau und den Bau von Bushaltestellen.

Über die genaue Planung informieren Verwaltung und das G+H Ingenieur-Team bei einer öffentlichen Veranstaltung am Mittwochabend in der Hammerschmiede. Beginn ist um 19 Uhr. Nach der Präsentation gibt es für die Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Viele tausend Fahrzeuge

Aufgrund der topografischen Lage gibt es keine Möglichkeit, Königsbronn zu umfahren. Die neueste Verkehrszählung hat ergeben, dass täglich knapp 19.000 Fahrzeuge den neuralgischen Punkt an der Ampel zur Zanger Straße befahren.

Dass die Pendler dabei eine sehr große Rolle spielen, zeigt sich darin, dass in der Zeit zwischen 6 und acht Uhr sowie zwischen 16 und 18 Uhr 500 Fahrzeuge in 15 Minuten die Kreuzung passieren. Auch der über die Zanger Straße fahrende Verkehr hat es in sich: Mehr als 9000 Fahrzeuge passieren täglich die Brücke über die Bahnlinie.

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