Am Dienstag nahm die Polizei einen Tatverdächtigen nach einem Schockanruf fest. Zuvor hatten Betrüger versucht, eine 85-Jährige mit der bekannten Betrugsmasche „Schockanruf“ um ihr Erspartes zu bringen. Ein angeblicher Polizeibeamter rief bei der Seniorin auf dem Festnetz an und spielte ihr vor, ihre Tochter habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Person verstorben sei.
Um eine Inhaftierung der Tochter zu verhindern, forderten die Betrüger einen hohen Geldbetrag oder Wertsachen. Die Seniorin erkannte den versuchten Betrug und informierte mit ihrem Handy ihren Sohn. Der verständigte die Polizei. Im weiteren Telefonat täuschte die 85-Jährige den Betrügern vor, sie habe Goldbarren zu Hause. Vom Anrufer wurde daraufhin ein Abholer beauftragt, der die Goldbarren an ihrer Anschrift in einem Ulmer Stadtteil entgegennehmen sollte. Kurze Zeit später nahm die Polizei einen 21-Jährigen vorläufig fest. Der agierte mutmaßlich als Abholer der Goldbarren.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm erließ am Mittwoch der zuständige Richter beim Amtsgericht Ulm einen Haftbefehl gegen den 21-Jährigen wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Betrugs. Der Mann mit polnischer Staatsbürgerschaft und ohne festen Wohnsitz in Deutschland machte bislang keine Angaben zum Tatvorwurf. Er befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Ulm dauern an.