Beim Jubiläumswochenende am Samstag und Sonntag, 28. und 29. September, soll das römische Leben, wie es vor etwa 1800 Jahren am Limes ausgesehen haben könnte, auf dem Gelände des Limesmuseums und dem Kastell in Aalen rekonstruiert werden. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei. Zwischen 11 und 17 Uhr bieten Darsteller ein abwechslungsreiches Programm. Römische Reiter sollen die Kampfkunst der Kavallerie demonstrieren, während die Gruppe Numerus Brittonum die Kampfformationen der Infanterie vorführt und den Alltag der Soldaten erläutert. Auch das zivile Leben soll anschaulich dargestellt werden: „Tinctorium Romanum“ zeigt, wie Stoffe gefärbt wurden, „Saecula Nostra“ gewährt Einblicke in römische Mode und Kosmetik und Hartmut Frey erklärt die Herstellung von römischen Schuhen. Die Familie Weishaupt stellt antike Öllampen vor.
Für Besucherinnen und Besucher soll es einige Mitmachstationen geben: Von der Herstellung römischen Schmucks und Katapulten über das Punzieren von Leder bis hin zum Bauen von römischen Spielen können Interessierte selbst aktiv werden. Kinder haben die Möglichkeit, römische Ausrüstungen anzuprobieren, Flechtfrisuren und Festkränze zu gestalten oder mit Packeseln einen Spaziergang über das Gelände zu machen. Für das leibliche Wohl sorgen unter anderem römische Spezialitäten sowie Kaffee und Kuchen.
Die Geschichte des Limesmuseums
Seit seiner Gründung im Jahr 1964 hat sich das Limesmuseum laut der Stadt Aalen zum größten Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg entwickelt. Es zählt heute zu den zentralen Einrichtungen am Obergermanisch-Raetischen Limes, der 2005 zum Unesco-Weltkulturerbe „Grenzen des Römischen Reiches“ erklärt wurde. Den Grundstein legte der Aalener Gemeinderat 1961, als er trotz Wohnungsnot entschied, das ehemalige Kastellgelände nicht zu bebauen. Stattdessen eröffnete 1964 ein erstes kleines Vitrinenmuseum. Seitdem wurde das Museum mehrfach erweitert, zuletzt 2019 nach einer umfassenden energetischen Sanierung und Neukonzeption der Dauerausstellung.