Seit Jahren will Familie Zwick den Kobeleshof bei Ellwangen zum größten Rinderstall in Baden-Württemberg ausbauen. Dagegen haben sich lokale Landwirte zum „Bündnis gegen Agrarfabriken“ formiert, weil sie negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Pachtpreise und auf die Umwelt befürchteten. Letztlich war es der BUND, der gegen das Bauvorhaben Widerspruch einlegte, weil er die Umweltprüfungen des Landratsamts Ostalbkreis als nicht ausreichend erachtete. Den Viehbestand von knapp 900 auf 1484 Stellplätze zu erweitern und künftig etwa 20.000 Kubikmeter Gülle und Gärreste zu lagern, gefährde das Grundwasser und könne das ökologische Gleichgewicht in den umliegenden Gewässern massiv beeinträchtigen.
Das Verwaltungsgericht gab dem BUND schon 2023 recht und jetzt hat der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim dies erneut bestätigt, indem der Antrag auf Zulassung einer Berufung als unbegründet abgelehnt wurde. Laut der „Schwäpo“ hat der Landwirt seine Ausbaupläne daraufhin aber „lediglich auf Eis gelegt“. Der BUND darf sich jedoch bestätigt fühlen und sehr wahrscheinlich hat das Urteil auch Folgen für landwirtschaftliche Großvorhaben andernorts: Die Genehmigungsbehörde muss genauer und umfassender prüfen, ob die Umwelt von Emissionen beeinträchtigt wird.
Pfandbeschränkung: Edeka-Kunden in Oberkochen sind verärgert
Im Keller sammeln sich die Pfandflaschen und leere Kisten. Oft fällt der Pfandbon deshalb höher aus. Eine besondere Überraschung bietet der Edeka-Markt in Oberkochen derzeit seinen Kunden. Der Inhaber hat die Auszahlung von Flaschenpfand auf maximal zehn Euro beschränkt, ohne einen entsprechenden Hinweis. Mit einem Kunden hat die „Schwäpo“ gesprochen. „Das ist eine Unverschämtheit“, regt er sich auf. Er habe drei Kisten Mineralwasser sowie etliche PET-Flaschen, dazu einige Dosen und Glasflaschen zurückgegeben. Der Wert des Pfandbons aus dem Automaten habe insgesamt 20 Euro betragen. Der anschließende Einkauf habe um die drei Euro gekostet, sagt er. Die Überraschung erwartet den Oberkochener dann prompt an der Kasse. „Mehr als zehn Euro darf ich nicht auszahlen.“ Das habe ihm die Kassiererin zwar freundlich, aber bestimmt mitgeteilt. „Was bleibt einem dann übrig, als noch irgendetwas dazuzukaufen, damit das restliche Pfand ausbezahlt wird?“
Mehr als zehn Euro darf ich nicht auszahlen.
Kassiererin Edeka Oberkochen
Der örtliche Edeka-Chef beantwortete keine Fragen der „Schwäbischen Post“. Allerdings hat er reagiert: Inzwischen ist an den Rückgabeautomaten ein Schild angebracht, dass Leergut nur in „haushaltsüblichen Mengen“ angenommen werde. Nur was sind haushaltsübliche Mengen? Das Gesetz besagt Folgendes: „Vertreiber von mit Getränken befüllten Einweggetränkeverpackungen sind verpflichtet, restentleerte Einweggetränkeverpackungen am Ort der tatsächlichen Übergabe oder in dessen unmittelbarer Nähe zu den geschäftsüblichen Öffnungszeiten unentgeltlich zurückzunehmen und das Pfand zu erstatten.“ In der Passage steht nichts von einer Obergrenze oder einem haushaltsüblichen Abgabelimit.
Alb-Donau-Klinikum Ehingen: 20 Schmerztabletten können zu viel sein
Es ist ein gefährlicher Trend, der sich derzeit in den sozialen Medien verbreitet: Auf dem Video-Kurzportal TikTok animieren sich Jugendliche dazu, hohe Mengen des Schmerzmittels und Fiebersenkers Paracetamol einzunehmen. Ziel: eine möglichst hohe Dosis zu überleben. Am Alb-Donau-Klinikum in Ehingen ist die „Paracetamol Challenge“, die in den USA begann, bislang kein Thema. Dr. Andreas Junginger, Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie in Ehingen, warnt jedoch ausdrücklich davor, sich an der Challenge zu beteiligen: „Paracetamol führt in hohen Dosen zum Leberversagen“, sagte er der „Südwest Presse“. Wobei „hohe Dosen“ in diesem Fall relativ ist: „Bereits eine handelsübliche Packungsgröße von 20 Tabletten kann die Leber stark belasten.“ Das Tückische an der Sache: Häufig verspürten Patienten in den ersten Tagen nach einer zu hohen Dosis kaum Beschwerden. Charakteristisch seien unspezifische Oberbauchbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen. Nach drei bis sechs Tagen komme es dann zum Leberversagen. Dieses könne eine Lebertransplantation notwendig machen und auch zum Tod führen.
Ulmer Baugebiet: 278 Interessierte für 40 Plätze
40 Bauplätze waren im Ulmer Baugebiet „Beim Brückle, Teil 1“ zu vergeben. Dafür haben sich 278 Interessenten gemeldet, die dort ein Haus bauen möchten – also knapp sieben je Platz. Zum Vergleich: Für zwölf Plätze in Mähringen hatten sich im vergangenen Jahr 252 Personen beworben (21 je Platz), in Jungingen waren es 2023 bei der zweiten Ausschreibung 900 Bewerbungen auf 40 Plätze (22 je Platz). Die erneute Ausschreibung war nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Sigmaringen notwendig geworden, in der ersten Runde waren es sogar 1700 Interessierte auf 37 Plätze (46 Bewerber je Platz). Aufgrund der großen Nachfrage war im Lauf des Verfahrens die Zahl der Bauplätze aufgestockt worden.
Wir bekommen Rückmeldungen, dass sich das mancher aktuell nicht mehr leisten kann.
Mitarbeiter der Stadt Ulm
Dass die Zahl der sich Bewerbenden zurückgeht, liegt vermutlich daran, dass die Zinsen sich zum einen auf einem höheren Niveau eingependelt haben und die Banken inzwischen wieder mehr Wert auf einen großen Teil von Eigenkapital legen. 20 bis 30 Prozent seien hier inzwischen üblich. „Wir bekommen Rückmeldungen, dass sich das mancher aktuell nicht mehr leisten kann“, berichtete ein Mitarbeiter der Stadt der „Südwest Presse“. Die zu vergebenden Grundstücke sind 228 bis 638 Quadratmeter groß. Der Quadratmeter kostet knapp 300 Euro.