Nachrichtenüberblick

Aalen kontrolliert Schottergärten, Aktion gegen Betrug in Barbershops in Ulm

In Aalen werden Schottergärten kontrolliert, im Donau-Ries-Kreis ist ein Balkon eingestürzt und in einer Arztpraxis in Dillingen kam es zu Beleidigungen. Was hat sich in den vergangenen Tagen in Heidenheims Nachbarschaft sonst noch getan?

Seit 2020 sind Schottergärten verboten. Nun geht die Stadt Aalen gegen biologisch tote Flächen in den Vorgärten vor. Wer seinen Garten bereits vor 2020 so angelegt hat und wenn er zu dieser Zeit allen Vorgaben entsprochen hat, kann sich auf den Bestandsschutz berufen. Alle anderen Schottergartenbesitzerinnen und -besitzer müssen sich darauf einstellen, dass ihr Vorgarten demnächst beanstandet wird.

Im Frühling hat Oberbürgermeister Frederick Brütting laut der „Schwäbischen Post“ solche Kontrollen auf Verstöße gegen die Bauordnung angekündigt. Die ersten haben inzwischen stattgefunden. Stephan Dürr vom Presseamt im Rathaus: „Wenn Schottergärten auffallen, wird dies bei den Verantwortlichen thematisiert. Wir gehen auf die Besitzer zu, klären auf, bieten Beratung an und konnten uns bisher immer einig werden.“ Was kommt auf Gartenbesitzer zu, wenn sie sich nicht an die Regeln halten? „Sie werden aufgefordert, die Mängel zu beheben. Falls das nicht geschieht, ergeht eine Anordnung. Das war aber bis heute nicht nötig.“

Handwerkskammer Ulm geht gegen Schwarzarbeit vor

Die Handwerkskammer Ulm verstärkt ihre Maßnahmen gegen Schwarzarbeit. Ein häufig genutztes Schlupfloch, insbesondere in der Barbershop-Branche, sei das sogenannte Betriebsleitermodell: Hierbei wird ein Meister pro forma angestellt, um den Betrieb als Meisterbetrieb ausweisen zu können. Dadurch dürfen Barbershops nicht nur Bartpflege, sondern auch Haarschnitte anbieten.

In der Praxis sei der angestellte Meister jedoch oft nicht vor Ort tätig und erhalte kein regelmäßiges Gehalt. Um diesem Missbrauch entgegenzuwirken, führt die Handwerkskammer seit einiger Zeit vermehrt Kontrollanrufe in den entsprechenden Betrieben durch. Bleiben diese Versuche, den eingetragenen Meister telefonisch zu erreichen, mehrfach erfolglos, leitet die Kammer eine eingehendere Prüfung des Betriebs ein. In solchen Fällen wird ein Nachweis über die regelmäßigen Gehaltszahlungen des Meisters angefordert. Wenn dieser Nachweis nicht erbracht werden kann, sieht sich die Handwerkskammer gezwungen, ein Betriebsuntersagungs-Verfahren einzuleiten.

Mehr Nachfrage nach medizinischem Cannabis aus Leipheim

Das neue Cannabis-Gesetz bringt Rückenwind für die Canify AG. Sie hat eine Produktionsstätte im Leipheimer Bunker und füllt dort unter hohen Sicherheitsauflagen medizinisches Cannabis ab. Der Absatz hat sich laut dem Vorstandsvorsitzenden der AG, Sascha Mielcarek, nach Inkrafttreten der Lockerungen im April mehr als verdoppelt. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe. Der eine hängt mit der Stigmatisierung der Konsumenten zusammen. Das neue Gesetz trage zu einer größeren gesellschaftlichen Akzeptanz von Cannabis bei, sagt Mielcarek der „Günzburger Zeitung“: „Das führt dazu, dass die Scheu abnimmt.“

Hinzu kommt, dass Cannabis nicht mehr als Betäubungsmittel betrachtet wird. „Es wurde aus dem Kontext der Drogen herausgenommen.“ Für Patienten sei es nun viel einfacher geworden, Cannabis verschrieben zu bekommen. Denn ihr Arzt muss kein Betäubungsmittel-Rezept mehr ausstellen. Ein gewöhnliches Rezept reicht. Damit entfallen etliche administrative Hürden, infolgedessen fällt Ärzten die Cannabis-Verordnung nicht mehr so schwer. Kurzum: Der Zugang wurde erleichtert.

Beleidigungen gegen Arzthelferinnen im Kreis Dillingen

„Ich wünsche dir den Tod.“ Diesen Satz musste sich eine Arzthelferin von einem Patienten anhören. Erst der Arzt kann den Mann wegschicken, er verweist ihn aus der Praxis und erteilt ihm Hausverbot. Dieser Vorfall ist vor kurzem in einer Praxis im Landkreis Dillingen passiert. Der Allgemeinmediziner will gegenüber der „Donau Zeitung“ anonym bleiben, auch als Schutz für seine Angestellten. Natürlich seien solche Extremsituationen nicht alltäglich. Aber: „Es ist eine Katastrophe geworden. Ich muss Angst haben, dass meine Helferinnen aufhören“, schildert der Allgemeinmediziner, der seit mehr als 20 Jahren seine Tätigkeit ausübt. Seine Mitarbeiterinnen müssten sich teils „solche Unverschämtheiten“ anhören lassen, das sei kaum zu glauben.

„Seit Corona ist es schlimmer geworden. Sowohl am Telefon oder vor Ort kommt es immer wieder zu Beleidigungen“, schildert der Hausarzt. Die Hauptgründe, warum die Patienten verbal aggressiv werden: zu lange Wartezeiten, nicht schnell genug Termine frei und schlichtweg „allgemeine Unzufriedenheit“. Bisher sei er ohne Polizei zurechtgekommen, aber: „Wir warten nur auf den Tag, bis es so weit ist.“

Vier Touristen im Kreis Donau-Ries verletzt

Am Mittwochabend stürzte in Harburg im Landkreis Donau-Ries ein Balkon von einer Pension in der Innenstadt ein. Vier Touristen, die gerade ihr Abendessen auf dem Balkon zu sich nahmen, stürzten mitsamt dem Bauwerk etwa 2,5 Meter hinab. Alle vier wurden daraufhin mit leichten bis mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Es entstand ein Sachschaden von etwa 20.000 Euro. Ersten Erkenntnissen zufolge, waren Teile der Holzkonstruktion morsch, teilte die Polizei dem „Donaukurier“ mit. Gegen eine Verantwortliche wurde ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung in vier Fällen eingeleitet.

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