Antisemitischer Angriff in Senden und VR-Brillen im Gundelfinger Fitnessstudio
Nachdem vor dem Giengener Rathaus eine ukrainische und israelische Flagge entwendet, ein Fenster des Gebäudes eingeworfen und versucht wurde, mit Feuerwerkskörpern einen Brand auszulösen, hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. In einem ähnlich gelagerten Fall in Senden hingegen gibt es noch keinen Verdächtigen. Geklärt werden soll, wer für den Angriff auf einen israelischen Feinkostladen verantwortlich ist. Unbekannte hatten in der Nacht auf Samstag Steine auf das Geschäft geworfen. Dabei wurde eine Schaufensterscheibe stark beschädigt. Wie die "Südwest Presse" berichtet, geht die Polizei von einem antisemitischen Hintergrund aus.
Der Inhaber des Geschäfts, der den Laden erst seit Januar betreibt, will sich von dem nächtlichen Angriff nicht einschüchtern lassen. Zwar sehe er sich durch die Tat zur Zielscheibe gemacht, einfach aufgeben wolle er aber nicht. In der Nacht des Vorfalls war er Zeuge des Angriffs, konnte aber nicht viel sehen. Um sich selbst zu schützen, habe er versucht, unbemerkt zu bleiben und zu entkommen.
Nachdem die Spurensicherung der Polizei ihre Arbeit beendet hatte, öffnete der Mann seinen Feinkostladen wieder für die Kundschaft - zwei Tage nach dem Vorfall. Eingeschaltet ist in dem Fall auch der Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Justiz, der nun die Ermittlungen führt. Der Sachschaden liegt bei 5000 Euro.
Verhandlung am Ulmer Landgericht: Halsschlagader durchtrennt
Am Ulmer Landgericht muss sich derzeit ein 25-Jähriger verantworten, der einem 17-Jährigen im April mit einem abgebrochenen Flaschenhals die Halsschlagader durchtrennt haben soll. Laut Bericht der "SWP" waren am betreffenden Abend zwei Gruppen junger Männer in einer Unterführung aufeinandergetroffen. Es kam zum Streit, an dessen Ende der 17-Jährige in einer Klinik ins künstliche Koma versetzt und notoperiert werden musste.
Wegen einer zeitweisen Unterversorgung des Gehirns erlitt der junge Mann zudem einen Schlaganfall. Dadurch hat er bleibende Schäden davongetragen, darunter eine Lähmung der linken Körperhälfte und schwere Sprachstörungen. Der 25-jährige Angeklagte hat seine Tat vor Gericht teilweise eingeräumt, beruft sich aber auf Notwehr und den Konsum von zehn Flaschen eines Biermixgetränks. Das Urteil in dem Fall soll Ende November fallen.
Fitnessstudio in Gundelfingen: Wofür Training mit der VR-Brille?
Sieht so die Zukunft von Fitnessstudios aus? Oder gar die Gegenwart? In einem Gundelfinger Studio jedenfalls wird seit Neuestem das Traininieren mit einer Virtual-Reality-Brille angeboten. Wie die "Donau Zeitung" schreibt, simuliert die Brille verschiedene Einheiten aus den Bereichen Tanz, Meditation, Fitness und Spiele. Über zwei Controller, die man in den Händen hält, können die Programme gesteuert werden.
Hauptsächlich wird in dem Gundelfinger Fitnessstudio mit einem Spiel namens "Beat Saber" trainiert, bei dem heranfliegende Würfel mit Lichtschwertern zerteilt werden müssen. Über verschiedene Schwierigkeitsgrade lässt sich die Intensität des Trainings steigern. Ziel sei es, die Gehirnleistung und kognitive Fähigkeiten zu trainieren, sagt der Inhaber des Fitnessstudios. Die Kunden seien bislang begeistert von dem neuen Angebot, 20 Personen trainierten regelmäßig mit den futuristisch anmutenden Brillen.
Wie werden Kinder an der Ellwanger LEA unterrichtet?
In der Ellwanger Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) leben aktuell 855 Personen, davon sind beinahe 200 Kinder. Wie kommen sie an ihr Recht auf Schule? Darüber berichtet jetzt die "Schwäbische Post". Da der Aufenthalt der Minderjährigen in der Ellwanger Einrichtung meist nur recht kurze Zeit andauert, sind Aufenthalte an einer regulären Schule nicht an der Tagesordnung. Häufige Wechsel seien den Schulklassen nicht zuzumuten, so der Leiter der LEA, Berthold Weiß.
Damit die geflüchteten Kinder während ihrer Zeit in Ellwangen trotzdem einen Unterricht besuchen können, bieten die Malteserwerke jeden Vor- und Nachmittag eine freiwillige "Schule in der LEA" an. Unterteilt nach Altersgruppen und Schwerpunkten werden die Kinder dort von zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. Im Mittelpunkt steht das Erlernen der deutschen Sprache.
Besonders beliebt als Lehrerin ist bei den Kindern eine Frau aus Syrien, die schon in Damaskus unterrichtet hat und eigene Fluchterfahrungen gemacht hat. Aufgrund dessen könne sie sich gut in die Situation der Kinder und Jugendlichen einfühlen.