Das Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg führt zusammen mit der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Aalen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie des Herstellens kinderpornografischer Inhalte, teilen die Ermittler am Freitag mit.
Missbrauch von Kindern auf den Philippinen
Im Fokus steht ein 60 Jahre alter Mann aus dem Ostalbkreis. Gegen ihn besteht der Verdacht, mehrfach über Livestreams nach Asien den sexuellen Missbrauch von Kindern auf den Philippinen konsumiert und angeleitet zu haben. Diese Straftat bezeichnen die Ermittler als „Live distance child abuse“.
Vorausgegangen war laut Polizei und Staatsanwaltschaft die Zerschlagung eines pädokriminellen Netzwerks auf den Philippinen durch die dortigen Strafverfolgungsbehörden. Eine dort lebende Frau hatte gegen Bezahlung Live-Übertragungen von schweren sexuellen Missbrauchshandlungen im Internet angeboten. Die betroffenen Kinder konnten durch die philippinischen Behörden in Obhut genommen werden. Die Auswertung der auf den Philippinen beschlagnahmten Geräte führte auch auf die Spur des Mannes aus dem Ostalbkreis.
Elektronische Datenträger aufgefunden und sichergestellt
Nach umfangreichen Ermittlungsmaßnahmen, bei denen auch Spezialisten des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg eingebunden waren, konnte ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt und in der Nacht auf Freitag vollstreckt werden. Hierbei wurde das Polizeipräsidium Aalen auch vom Polizeipräsidium Einsatz unterstützt. Es wurden diverse elektronische Datenträger aufgefunden und sichergestellt.
Der Tatverdächtige wurde festgenommen und befindet sich nun auf der Grundlage eines vom Cybercrime-Zentrum erwirkten Haftbefehls in Untersuchungshaft.