Aufklärung

Darum geht es beim Fachtag zu ME/CFS und Post-Covid in Aalen

Die ME/CFS Selbsthilfe Ostwürttemberg veranstaltet am 21. Oktober in Aalen einen Fachtag zum Chronischen Erschöpfungssyndrom und Post-Covid und hat namhafte Experten gewonnen.

Darum geht es beim Fachtag zu ME/CFS und Post-Covid in Aalen

Wie wichtig ihm dieser Fachtag ist, merkt man Wilfried Lang an. Seit Monaten bemüht er sich, namhafte Referenten aus ganz Deutschland sowie Sponsoren und Unterstützer zu gewinnen. Der Fachtag richtet sich nicht nur an Betroffene und Angehörige, sondern explizit auch an Ärzte und Psychotherapeuten. „An alle, die umfassende Informationen zu den Krankheitsbildern ME/CFS und Post-Covid erhalten möchten“, so Lang. Die Myalgische Enzephalomyelitis (ME), auch benannt als Chronisches Fatigue Syndrom (CFS) ist eine schwere organische Erkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führt. „Leider ist das Krankheitsbild, bei dem es viele Überschneidungen zu Post-Covid gibt, noch immer relativ unbekannt. Das wollen wir ändern.“ Wilfried Lang ist selbst betroffen und hat vor drei Jahren die Selbsthilfegruppe ME/CFS Selbsthilfe Ostwürttemberg gegründet und leitet sie gemeinsam mit Silke Rathgeb.

Eine Anmeldung zum Fachtag in Aalen ist erforderlich

Der Fachtag am Samstag, 21. Oktober, von 10 bis 16 Uhr in der Cafeteria des Beruflichen Schulzentrums in Aalen verspricht unter anderem einen Einblick in „Biomarker zur diagnostischen Bestimmung von ME/CFS und Long-Covid-Fatigue“ und die symptomatischen Behandlungsmöglichkeiten für ME/CFS und Post-Covid-Patienten. Es werden aber auch psychosoziale Aspekte miteinbezogen. So geht es unter anderem darum, was Psychotherapie in der Versorgung von Betroffenen leisten kann. Informationen zur Anmeldung finden sich unter https://medotcfs.wpcomstaging.com/aktuelles/

Zum Fachtag wurden namhafte Referenten wie Prof. Dr. Michael Sadre Chirazi-Stark (Hamburg), Bettina Grande (Heidelberg), Dr. Karin Storm van's Gravesande und Gabi Hönig (Uniklinik Freiburg) und Prof. Dr. med. Anne Barzel (Uniklinik Ulm) gewonnen. In der Mittagspause stehen Dr. Stephanie Engelbrecht (Vorstand und Gründungsmitglied der Elterninitiative ME/CFS-kranke Kinder & Jugendliche München), Teilnehmerinnen der Selbsthilfegruppe ME/CFS Selbsthilfe Ostwürttemberg, Mitarbeiterinnen des Bundesverbands Fatigatio, des Pflegestützpunktes Ostalbkreis und der AOK Ostwürttemberg zum Gespräch und Informationsaustausch zur Verfügung. Schirmherr der Veranstaltung ist Dr. Joachim Bläse, Landrat des Ostalbkreises. Auch der Landkreis Heidenheim und dessen Landrat Peter Polta unterstützen den Tag.

Die Krankheit

Der Begriff ME/CFS ist vielen unbekannt. Unter der Myalgischen Enzephalomyelitis (ME), auch benannt als Chronisches Fatigue Syndrom (CFS), leiden in Deutschland aber rund 300.000 Menschen. Und seit Covid-19 kommen immer mehr hinzu. Trotzdem ist die Erkrankung bislang wenig erforscht. Klar ist: ME/CFS ist eine schwere chronische Krankheit, die meist durch eine Virusinfektion ausgelöst wird – etwa dem Pfeiffer'schen Drüsenfieber oder Herpes. Und als Folge einer Corona-Infektion kann ME/CFS auch Teil von Long-Covid sein.

Die immunologische Multisystemerkrankung hat verheerende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Neben starken Schmerzen leiden sie unter anderem an Atemproblemen, Nahrungsunverträglichkeiten, Konzentrationsschwierigkeiten, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Gerüchen und Geräuschen sowie einer gestörten Bewegungskoordination. Typisch für ME/CFS ist eine Verstärkung aller Symptome nach körperlicher und geistiger Anstrengung.