Nachrichtenüberblick

Das Legoland baut Wohnungen für Mitarbeiter und die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen sind insolvent

Ein 24-Jähriger hat in Aalen Falschgeld in Umlauf gebracht und ein Elektro-Festival in Heubach sucht Helfer. Was ist in der Nachbarschaft geboten?

Weil er im Sommer 2024 an einer Tankstelle in Aalen seinen Eistee mit einem falschen 20-Euro-Schein bezahlt hatte, musste sich ein 24-Jähriger wegen Verbreitens von Falschgeld und Betrugs vor dem Amtsgericht verantworten – und schrammte letztlich nur knapp an einer Gefängnisstrafe vorbei. Und das, obwohl die Polizei in seiner Wohnung neben einer durchgeladenen Schreckschusswaffe und einem Schlagstock auch noch viel mehr gefälschte Banknoten entdeckt hatte, insgesamt über 17.000 Euro. Der Angeklagte räumte laut der „Schwäpo“ vor Gericht ein, dass das Falschgeld über einen weltweit bekannten Onlinehändler gekauft worden war. Der 24-Jährige beteuerte jedoch, dass die Banknoten nicht ihm, sondern einem Bekannten gehörten, der vor kurzem aus seiner Wohnung ausgezogen sei. Die Polizei hielt das zumindest für möglich und so verurteilte das Gericht den Beschuldigten zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten, ausgesetzt zur Bewährung.

Um falsche von richtigen Geldscheinen zu unterscheiden, gilt der Bundesbank zufolge das Motto „Fühlen, Sehen, Kippen“. Fühlen: Echtes Banknotenpapier fühlt sich griffig und fest an. Wer zudem mit dem Finger über die Vorderseite der Banknote fährt, spürt, dass sich der Aufdruck an einigen Stellen dicker anfühlt. Sehen: Hält man die Banknote gegen das Licht, werden auf dem Schein Wasserzeichen, der Sicherheitsfaden und die unvollständige Zahl sichtbar. Kippen: Beim Kippen zeigt der Hologrammstreifen verschiedene Elemente in Regenbogenfarben. Der Bundesbank zufolge wechselt die Smaragd-Zahl unten Links beim Kippen ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau.

3500 Elektro-Fans werden Ende August in Heubach erwartet

Das 2013 ins Leben gerufene „Wasser mit Geschmack“-Festival in Heubach ist mit rund 3500 Besuchern als Event in der Elektroszene mittlerweile deutschlandweit bekannt. 2025 präsentiert sich „Wasser mit Geschmack“ am 29. und 30. August als „Music & Art Festival“ und legt den Fokus nebst elektronischer Musik auch auf Kunst, die vom gleichnamigen Kunst- und Kulturverein Freunde mit Geschmack und weiteren Helfern selbst kreiert und ausgestellt wird.

Für den Veranstaltungserfolg mindestens genauso wichtig wie die Dekoration ist aber das Line-Up. Mit dabei sind unter anderem der Berliner Einmusik, der Hard-Dance-Act Paraçek, Szene-Liebling Dirty Doering sowie die Künstlerin Kaufmann. Auch in diesem Jahr suchen die Veranstalter wieder helfende Hände. Interessierte, die das Festival hinter den Kulissen erleben und mit anpacken wollen, können sich auf der Homepage wmgfestival.de im Helferportal registrieren.

Legoland baut in Günzburg ein „Dorf“ für Mitarbeiter

Es ist ein kleines internationales Dorf innerhalb von Günzburgs achtem Stadtteil, dem Legoland Deutschland Resort: In 24 Gebäuden mit 500 Zimmern leben Menschen aus bis zu 60 Nationen. In der Hochsaison werden die Zimmer alle voll belegt sein – und noch mehr Nachfrage wäre da. Denn seit seiner Eröffnung vor 23 Jahren ist Legoland kräftig gewachsen. Inzwischen sind hier zu Spitzenzeiten 2000 Menschen beschäftigt. Ein Bedarf an Mitarbeitenden, den die Region alleine ebenso wenig decken kann wie den Bedarf an Wohnraum für die Beschäftigten. Mit 180 Zimmern geht der bislang fünfte und größte Bauabschnitt drei Wochen vor der Saisoneröffnung in den beiden Freizeitparks jetzt in den Endspurt.

In den Jahren nach der Eröffnung des Freizeitparks zeichnete sich mit jedem neuen Themenbereich und besonders mit der Eröffnung des Feriendorfs ab, dass das Unternehmen ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland nicht auskommen wird, so die Parkverwaltung gegenüber der „Günzburger Zeitung“. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote im Landkreis bei 2,7 Prozent, im Februar waren 2077 Menschen ohne Arbeit. Für den Freizeitpark, bei dem aktuell 55 Prozent der Mitarbeitenden aus dem Landkreis Günzburg und weitere 23 Prozent aus der Region kommen, ist der Bewerberpool nahezu ausgeschöpft. Inzwischen kommen 39 Prozent der Legoland-Mitarbeitenden, zum größten Teil Saisonkräfte, aus dem Ausland, die meisten davon aus Ungarn, Kroatien, Bulgarien und Rumänien.

In den Kreiskliniken Dillingen-Wertingen wird Personal abgebaut

Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen sind pleite. Der „Tatbestand der Überschuldung“ sei festgestellt worden, wird Landrat Markus Müller von der „Donau Zeitung“ zitiert. Grund sind die angehäuften Defizite, gepaart mit der schwindenden Leistungsfähigkeit des Landkreises. „Deshalb gibt es aus rechtlichen Gründen keine Alternative, als dass die Geschäftsführung den Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens stellt“, so Müller. Um die Umstrukturierung in Eigenregie angehen zu können, wollen sich die Kreiskliniken unter einen insolvenzrechtlichen „Schutzschirm“ begeben. Ein sogenanntes „Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung“, oder auch „geplante Insolvenz“, ist dann möglich, wenn der Schuldner eine Zahlungsunfähigkeit kommen sieht, diese jedoch noch nicht eingetreten ist. In solch einem Verfahren muss der Schuldner einen detaillierten Finanz- und Sanierungsplan vorlegen. 

Demnach soll die Bettenzahl soll in Dillingen von 182 auf 155 gesenkt werden, in Wertingen von 117 auf 61. Gegenwärtig arbeiten mehr als 900 Menschen an den beiden Standorten. Zur Höhe des Personalabbaus wurde von rund 250 Menschen gesprochen, die „ihren Arbeitsplatz womöglich verlieren“. Insbesondere die Mitarbeiter des Wertinger Kreiskrankenhauses, wo die Notaufnahme und die Orthopädie geschlossen werden soll, stünden unter einer Art Schockstarre, so die „Donau Zeitung“. Die Betriebsratsvorsitzende habe „null Verständnis“ für die Entscheidungen. Gerade in der Orthopädie sei in Wertingen sehr viel operiert worden. Die Beschäftigten hätten „wie am Fließband gearbeitet“. Sie befürchtet, dass die besten Fachkräfte jetzt die Kreiskliniken verlassen könnten.