Das waren die Themen beim Hensoldt-Spatenstich in Oberkochen
Dass Hensoldt an der B19 in Oberkochen Großes vorhat, ist nicht zu übersehen. Auf dem Märzenbuckel entsteht ein neues Werk, auf der Baustelle rollen schon längst die Bagger, jetzt fand der offizielle Spatenstich statt. Rund 1400 Tonnen Stahl, 14.000 Kubikmeter Beton und 400 Betonfertigteile werden verbaut sein, bis der Sensorlösungsanbieter im Jahr 2025 seinen neuen Standort beziehen wird.
Es sei ein bedeutender Moment für ihn und das Unternehmen, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Müller. „Es ist ein weiterer Schritt, um aus Hensoldt einen noch bedeutenderen Akteur in der Hightech-Verteidigungsindustrie zu machen.“
Mit dem Neubau reagiere das Unternehmen auf den wachsenden Bedarf an militärischer Ausrüstung für die Bundeswehr und die Mitglieder der Nato. „Wir haben der Bundesregierung versprochen, in Vorleistung zu gehen, damit die Bundeswehr unser Land operativ verteidigen kann.“
Der russische Angriff auf die Ukraine bedeute eine Zäsur. „Unsere Sicherheits- und Verteidigungspolitik muss sich verändern, um unsere Werte zu schützen. Auf der Welt gibt es viele Potentate, die nur das Recht des Stärkeren kennen und dem muss man entschieden entgegentreten. Wir werden unseren Beitrag dazu leisten.“
Flagge zeigen für die Region Ostwürttemberg und Oberkochen
„Wenn ich an Zukunft denke, dann denke ich an Hensoldt“, sagte Landrat Joachim Bläse. „Die Hensoldtianer zeigen Flagge und bekennen sich zur Region. Danke dafür.“ Auch für ihn sei es ein besonderer Termin und ein geradezu historischer Spatenstich. „Der Ostalbkreis wird in diesem Jahr 50 und wenn man dieses Werk dafür bekommt – was kann man sich als Landrat mehr wünschen?“ Das neue Werk werde eine Strahlkraft weit über den Ostalbkreis und Baden-Württemberg hinaus haben.
850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am neuen Standort in Oberkochen
„Ab 2025 werden rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein innovatives Arbeitsumfeld in einem Hochtechnologie-Campus in Anspruch nehmen können“, sagte Andreas Hülle, Geschäftsführer der Hensoldt Optronics GmbH. „Das wird kein kantiger Bau, sondern wird durch seine Form hervorstechen und sich dennoch in die Landschaft einfügen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen jeden Tag gerne herkommen.“
Auch der Nachhaltigkeitsgedanke spiele eine große Rolle. Der benötigte Strom werde zu 70 Prozent aus eigenen, regenerativen Quellen gedeckt. Langfristig soll der Anteil auf 100 Prozent steigen. Der Gesamtenergiebedarf wird aus regenerativen Quellen, vor allem aber mit als Wärmepumpe arbeitenden Erdsonden und Photovoltaik-Anlagen gedeckt.
Mit dem Rohbau will das Unternehmen noch in diesem Jahr fertig werden, im kommenden Jahr folgt der Innenausbau, ehe das Unternehmen 2025 seinen bisherigen Standort auf dem Zeiss-Gelände aufgeben und in den Neubau ziehen wird. Der Spatenstich sei eine seiner letzten, aber dafür seine schönste Amtshandlung, so Andreas Hülle am Ende seiner Rede. Er wird in wenigen Tagen die Geschäftsführung an Tanya Altmann abgeben und in einigen Monaten in den Ruhestand gehen.