Erneuerbare Energie

Darum plant der Oberkochener Konzern Zeiss den Bau eines Windparks

Die Firma Zeiss plant einen Park mit sechs oder sieben Windrädern, die auf den Gemarkungen Unterkochen, Oberkochen, Königsbronn und Essingen entstehen sollen. Wann der Bau losgeht und was Oberkochens Bürgermeister Peter Traub dazu sagt.

Darum plant der Oberkochener Konzern Zeiss den Bau eines Windparks

Seit 2016 hat Oberkochen einen Windpark mit vier Anlagen. Jetzt soll ein weiterer, wesentlich größerer entstehen. Die Firma Zeiss plant einen Park mit sechs bis sieben Windenergieanlagen. Laut Oberkochens Bürgermeister Peter Traub könnte mit dem Bau des Vorhabens möglicherweise Ende 2024, Anfang 2025 begonnen werden. Wo die Windräder entstehen sollen? Auf jeden Fall zwei auf der Gemarkung von Oberkochen.

„Ein wesentlicher Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist eine umweltfreundliche und nachhaltige Energieversorgung“, sagt Sarah Hailer, Head of Media Relations bei der Zeiss AG, zur Basis des Projekts. Der Weltkonzern trage nicht nur mit seinen Produkten zu mehr Energie- und Ressourceneffizienz bei. „Wir arbeiten auch kontinuierlich an der Optimierung unseres eigenen CO2-Fußabdrucks – mit dem großen Ziel, bis 2025 als Unternehmen in eigenen Tätigkeiten CO2-neutral zu sein“, erklärt die Medienreferentin weiter. Bereits seit 2021 habe Zeiss, unter anderem seinen gesamten Stromeinkauf zu 100 Prozent auf Grünstrom umgestellt.

Im nächsten Schritt plant Zeiss eigene Windenergieanlagen und Freiflächen-PV-Anlagen. Die sollen sowohl rund um Oberkochen, aber auch im näheren Umfeld aller der großen deutschen Produktionsstandorte entstehen. „Zeiss setzt damit bewusst auf regionale Energieerzeugung“, betont Sarah Hailer.

Windräder auch auf der Gemarkung Königsbronn

Wie Oberkochens Bürgermeister Peter Traub auf Nachfrage sagt, projektiere der Konzern im direkten Umfeld der Oberkochener Werke Windräder auf Flächen von Forst BW, also landläufig formuliert im Staatswald, sowie auf den Flächen der Realgenossenschaften Oberkochen und Essingen. Wo die Anlagen liegen, dazu will sich die Zeiss-Sprecherin nicht äußern. Nur Traub wird konkreter: Die geplanten Windenergieanlagen würden landkreisübergreifend auf den Gemarkungen Aalen-Unterkochen, Oberkochen, Königsbronn und Essingen liegen.

Verhandlungspartner in Oberkochen ist die Realgenossenschaft. Aber auch die Stadt ist in das Projekt eingebunden, wie Bürgermeister Traub sagt, allerdings mit dem Hinweis, dass das Verfahren übers Landratsamt beziehungsweise den Regionalverband laufe. Er sei über die Pläne informiert und oft einbezogen worden. In die Verhandlungen zwischen Realgenossenschaft und Zeiss sei er nicht involviert gewesen.

Windräder mit einer Nabenhöhe von 180 Metern

Traub spricht von insgesamt sechs bis sieben Windrädern. Beim siebten Standort gehe es darum, ob die siebte Anlage von der Windhöffigkeit noch hinpasse. „Soweit ich weiß, sind im Realwald Oberkochen zwei Anlagen geplant.“ Das bestätigt auch der Vorsitzende der Realgenossenschaft, Karl Wingert. Im Zusammenhang mit der Nabenhöhe der Windräder spricht Bürgermeister Traub von 180 Metern und von großen Anlagen. Traub geht davon aus, dass man von Oberkochen aus die Windräder nicht sehen könne. Auf jeden Fall sei die Wohnbebauung nicht beeinträchtigt. Die Abstandsvorschriften seien eingehalten. „Da wird es weder Lärmbeeinträchtigungen noch Sichtbeziehungen zu den Siedlungen geben.“

So geht es weiter

Laut Zeiss laufen noch Gespräche. Die seien aber sehr positiv, versichert Sarah Heiler. „Nachdem wir die Flächen für uns gesichert haben, werden im nächsten Schritt die zur Genehmigung erforderlichen Gutachten erstellt und die Planung weiter konkretisiert.“ Das geschehe in enger Abstimmung mit den Kommunen. Zeiss lege großen Wert darauf, dass das Projekt auch die Belange der Bürger berücksichtige.

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