Im Ton vergriffen?

Deshalb hat Oberkochens Bürgermeister Peter Traub den Rathaussturm abgesagt

Auch in Oberkochen gehört der Rathaussturm am „Gombiga Doschdig“ zur guten Faschings-Tradition. Dieses Jahr aber hat Bürgermeister Peter Traub das Event abgesagt. Das steckt dahinter.

Aus Sicht vieler Faschingsfans und Verwaltungsmitarbeiter ist der heutige Donnerstag ein besonderer Tag, gehört es doch zur guten Tradition, dass am „Gombiga Doschdig“ Rathäuser gestürmt werden. In Giengen ist das der Fall, in Herbrechtingen, Niederstotzingen, Hermaringen und Nattheim ebenso. Und eigentlich auch in Oberkochen. Dort aber hat Bürgermeister Peter Traub das bunte Treiben jetzt abgesagt.

Als Begründung für diesen drastischen Schritt nennt Traub laut Bericht der „Schwäbischen Post“ Differenzen mit der Oberkochener Narrenzunft der Schlagga-Wäscher (NZO). Wie jedes Jahr hatte der Bürgermeister von der NZO schon im Vorfeld zum Rathaussturm die geplanten Verse zugeschickt bekommen, um so seine Gegenrede vorbereiten zu können. Aus Traubs Sicht mangelt es den Versen der Schlagga-Wäscher dieses Jahr aber teilweise an Anstand und Respekt, besonders gegenüber den Mitarbeitern der Stadtverwaltung.

Oberkochens Bürgermeister Traub antwortet in Reimform auf die Verse der Schlagga-Wäscher

Von den Narren kritisiert worden war offenbar, dass der Oberkochener Rathaussturm „am Arsch sei“, weil die Stadt zu wenig für die Attraktivität der Veranstaltung mache. Hier hätten sich die Narren im Ton vergriffen, schreibt Traub in Reimform auf der Titelseite des aktuellen Oberkochener Amtsblatts. Das Schreiben habe ihn sehr konsterniert. Aus demselben Grund war Traub bereits der ersten Prunksitzung der Oberkochener Narren ferngeblieben.

Wie geht es jetzt weiter? Beide Seiten, Bürgermeister und Narrenzunft, streben offenbar ein klärendes Gespräch an. Im kommenden Jahr könnte es am „Gombiga Doschdig“ also wieder stürmisch werden im und ums Oberkochener Rathaus.

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