Stundenlange Wartezeiten – mitunter sogar für schwerkranke Patienten: Die Zentrale Notaufnahme im Ostalb-Klinikum in Aalen steht schon seit Längerem in der Kritik. Ein Stadtrat schilderte in öffentlicher Gemeinderatssitzung jetzt seine persönliche Erfahrung: „Es gibt dort keine Rezeption, keinen Empfang. Patienten, die dort ankommen, haben erst einmal keinen Ansprechpartner. Wenn man 10 bis 15 Minuten lang keine Ansprechperson findet, ist es verständlich, dass die Menschen Glauben und Vertrauen in die Institution Notaufnahme verlieren.“
Der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Ostalb nannte als einen Grund für die langen Wartezeiten den allmählichen Rückgang bei der Hausärztezahl. „So stellen wir in der Notaufnahme immer mehr Patienten fest, die mit ihren Beschwerden eigentlich in die Praxis eines Hausarztes gehören“, wird Christoph Rieß von der „Schwäpo“ zitiert. Die Planung für eine Erweiterung der Zentralen Notaufnahme wolle man in der nächsten Zeit angehen. Auf kurzfristige Lösungen drängt OB Frederick Brütting: „In der Zentralen Notaufnahme muss sich baulich unbedingt etwas tun. Und wir brauchen für das Personal dort auch akzeptable Arbeitsbedingungen!“ Die Notaufnahme im Ostalb-Klinikum wird täglich von mehr als 100 Patienten aufgesucht.
Das Aposto in Aalen öffnet nach Umbau mit XXL-Bar
Mehr Platz, mehr Italo-Pop-Atmosphäre: Im Aposto am Aalener Marktplatz beginnt nach dem Umbau eine neue Ära. Die Trennwand zur früheren Hallhuber-Filiale ist gefallen und entstanden ist eine riesige Bar-Lounge. Durch die Erweiterung wurden 146 zusätzliche Sitzplätze zu den bisherigen 200 gewonnen. Christian (38) und Patrick Graumann (35) sind eigenständige Unternehmer des mit Aposto und Enchilada größten Gastro-Angebots in Aalen. Was das wirtschaftliche Risiko anbelangt, sind die Brüder laut der „Schwäpo“ zuversichtlich. „Beim Umsatz-Ranking unter allen Apostos in Deutschland liegen wir in Aalen bislang immer auf Platz zwei oder drei. Und jetzt wird es bei den Gästen sicher noch beliebter.“
Kampagne gegen K.-o.-Tropfen in Ulm zieht Bilanz
Das Wichtigste vorweg: „Ulm ist kein Hotspot für K.-o.-Tropfen“, sagt die Leiterin des Ulmer Frauenbüros. Das ist ein Ergebnis des Projekts „Kampf dem K. o.“, das jetzt vorgestellt wurde. Laut den offiziellen Zahlen hatten 35 Personen im vergangenen Jahr den Verdacht, K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen zu haben – und ließen sich kostenlos in den Notfallambulanzen der Doppelstadt testen. In keinem der Fälle konnten K.-o.-Tropfen nachgewiesen werden, meist war Alkohol der einzige nachgewiesene Wirkstoff, teils in Kombination mit THC. Rechtsmediziner verweisen laut der „Südwest Presse“ allerdings auf eine hohe Dunkelziffer. Vor dem Gesetz gilt die Verabreichung von K.-o.-Tropfen als gefährliche Körperverletzung.
Aus der Ulmer Club-Branche gibt es dagegen Kritik. Es sei ja wichtig, auf das Thema hinzuweisen, sagt etwa Mario Schneider, Betreiber des Clubs „Eins Tiefer“ in der Pfauengasse. Die Art und Weise des Projekts bezeichnet er jedoch als „Panikmache“. Er verweist auf die großen Plakate in der City mit weißer Schrift auf schwarzem Grund und Texten wie „Jonas hatte einen Filmriss – mit nur einem Drink?“ Diese Plakatierung suggeriere, dass Ulm ein großes Problem mit K.-o.-Tropfen habe, „was nun nachweislich nicht der Fall“ ist. Die Aufmachung der Kampagne sei für Clubs und Bars geschäftsschädigend.
Abwehrschuss auf einen Schäferhund in Ulm
Ein Polizist ist in dieser Woche in Ulm von einem Schäferhund angefallen worden und hat daraufhin mit seiner Dienstwaffe auf den Hund geschossen. Der unangeleinte Hund soll bellend auf den Polizisten zugerannt, an ihm hochgesprungen sein und nach ihm gebissen haben. Der Beamte konnte seinen Arm aber noch zurückziehen. Um mögliche Verletzungen und weitere Angriffe des Hundes abzuwehren, gab er einen Schuss ab. Der Polizist blieb laut einem Bericht der „Südwest Presse“ unverletzt, das Tier erlitt eine leichte Verletzung am Ohr.
Mitarbeiter der Uniklinik am Safranberg hatten zuvor die Polizei gerufen, weil eine Frau ihre beiden Hunde entgegen mehrerer Hinweise in einem Klinikinnenhof hatte herumlaufen lassen. Die 54-Jährige soll den Angaben zufolge nur widerwillig gegangen sein. Streifenbeamten trafen sie kurz daraufhin an. Laut Angaben der Polizei schrie sie laut herum und ließ ihre Hunde auf die Fahrbahn laufen. Als die Frau nicht auf Ansprachen aus dem Streifenwagen heraus reagierte, stieg ein Beamter aus und wurde von dem Schäferhund angesprungen. Nach dem Abwehrschuss soll die mutmaßlich alkoholisierte Frau die Beamten beleidigt und mit ihrer Jacke in deren Richtung geschlagen haben. Gegen die Frau wird nun wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamten ermittelt.
Kann das Atomkraftwerk Gundremmingen reaktiviert werden?
Ist eine Reaktivierung der bayerischen Kernkraftwerke noch möglich? Eine Anfrage der Landtags-SPD zeigt: Gerade für das AKW Gundremmingen gibt es keinen Weg zurück. Der energiepolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Florian von Brunn, schließt aus den jetzt veröffentlichten Aussagen des Umweltministeriums: Die bisherigen Meiler, etwa in Gundremmingen, können schon aus technischen Gründen nicht mehr in Betrieb genommen werden.
Noch im Februar vor der Bundestagswahl hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gefordert, die 2023 abgeschalteten letzten alten deutschen Atomkraftwerke Isar 2 bei Landshut, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim in Baden-Württemberg zu reaktivieren. Dies sei notwendig für die Netzstabilität und Stromstabilität. Söder sagte damals, das Hochfahren der Meiler sei „in diesem und im nächsten Jahr jederzeit möglich“ und die Kosten insgesamt seien „nicht sehr hoch“.
Gundremmingen hatte in den damaligen Ankündigungen zwar keine Rolle gespielt, zumal Block B schon Ende 2017 und Block C Ende 2021 abgeschaltet wurden. Dennoch war in der öffentlichen Diskussion immer wieder die Rede davon gewesen, ob eine Reaktivierung möglich sei. Die Anfrage der SPD hat nun ergeben, dass in allen bayerischen Atomkraftwerken zahlreiche wichtige Teile bereits demontiert sind, schreibt die „Donau Zeitung“. Ein maßgebliches Argument ist für Florian von Brunn auch die finale Dekontamination der „stärker aktivitätsführenden Systeme“, die im Kraftwerk Isar 2 bereits 2024 erfolgt ist und im (bald ohne Kühltürme dastehenden) Gundremmingen ab 2027 (Block B) beziehungsweise ab 2029 (Block C) geplant ist. Isar 1 und Grafenrheinfeld wurden bereits 2015 und 2016 dekontaminiert.