Es steht schon länger auf der To-Do-Liste, jetzt soll sich was tun: Die Gemeinden Syrgenstein, Bachhagel und Zöschingen wollen für ihre Verwaltungsgemeinschaft (VG) ein neues Zuhause bauen. Das ist ein weiterer Schritt in Sachen interkommunaler Zusammenarbeit – und eine „logische Konsequenz aus dem gemeinsamen Handeln der vergangenen Jahre“, wie Syrgensteins Bürgermeisterin und VG-Vorsitzende Mirjam Steiner sagt.
Der bestehende Sitz der Verwaltungsgemeinschaft an der Ringstraße in Landshausen ist zu klein. Für die knapp 30 Mitarbeiter gibt es nicht genügend Platz. Kasse und Kämmerei mussten bereits in ein nebenstehendes Gebäude ausgelagert werden. „Keine Dauerlösung“, wie Mirjam Steiner sagt.
Es soll eine moderne Verwaltung geschaffen werden
Auch die Gebäudestruktur an sich lässt zu wünschen übrig: „Das Gebäude ist eine ehemalige Schule und von den räumlichen Gegebenheiten her eigentlich nicht als Verwaltungssitz geeignet. Es ist auch nicht mehr zeitgemäß“, sagt Bachhagels Bürgermeister Ingo Hellstern.
Sanitäranlagen, Elektrik, Energieeffizienz: Der Bau ist in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Zöschingens Bürgermeister Tobias Steinwinter betont: „Nicht zuletzt aus Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Anforderungen an eine moderne öffentliche Verwaltung ist mit unserem Gebäude auf Dauer kein Staat mehr zu machen.“ Nach zahlreichen Investitionen in öffentliche Gebäude sei „nun endlich auch die Verwaltung an der Reihe“, so Steinwinter.
So wollen die drei Gemeinden jetzt anpacken. Zum zeitlichen Ablauf gibt es auch bereits konkrete Vorstellungen: „Ich würde gerne dieses Jahr planen und 2026/27 bauen“, sagt VG-Vorsitzende Mirjam Steiner. Um hier voranzukommen, wollen die Gemeinden mit einer Würzburger Hochschule zusammenarbeiten.
Wettbewerb unter Architekturstudenten wird ausgelobt
Architekturstudenten sollen im Rahmen eines Wettbewerbs die Möglichkeit haben, ihre Ideen einzubringen. Aus diesen wollen die Gemeinden dann einen Gewinner küren. 10.000 Euro soll es dafür geben. Und die Gemeinden hätten einen ersten Ansatz, wie das neue Verwaltungsgebäude aussehen könnte.
Mirjam Steiner erklärt: „Wir wollten hier mal einen anderen Weg gehen und das mit der Beteiligung einer Uni machen, um so vielleicht von Nachwuchsarchitekten ganz andere Ideen zu bekommen, wie so ein Verwaltungsgebäude aussehen könnte.“
Neues VG-Gebäude soll auf dem ehemaligen Uhl-Areal entstehen
Das neue Verwaltungsgebäude soll auf einer Fläche auf dem ehemaligen Uhl-Areal an der Kreisstraße entstehen. Welche Kosten auf die Gemeinden zukommen, lässt sich noch nicht schätzen, wie VG-Vorsitzende Steiner sagt. Auch wann konkret Baustart sein könnte, liegt noch in den Sternen.
Unterdessen gibt es mehrere Ansätze, was mit dem bestehenden VG-Gebäude geschehen könnte. Ein Szenario ist, eine „Bestandsprüfung zu machen und zu schauen, ob es für eine geeignete Umnutzung saniert werden kann“, so Mirjam Steiner. Wahrscheinlicher sei aktuell aber ein Abriss. Die Fläche könnte dann zu Bauland werden. Dritte Option wäre, nach dem Abbruch einen neuen Kindergarten vor Ort zu bauen. Das sind nur Überlegungen, Entscheidungen sind in dieser Hinsicht noch nicht gefallen.
So funktioniert die Verwaltungsgemeinschaft
Die Verwaltungsgemeinschaft Syrgenstein besteht aus den eigenständigen Gemeinden Syrgenstein, Bachhagel und Zöschingen. In der Verwaltungsgemeinschaft nutzen die Gemeinden Synergien – sprich einen gemeinsamen Verwaltungsapparat. Eine Kämmerei, ein Bauamt und Co.: Knapp 30 Mitarbeitende sind hier für die Belange der drei Gemeinden zuständig. Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft ist Mirjam Steiner. Die Mitgliedsgemeinden arbeiten im Prinzip aber eigenständig. Jede Gemeinde hat ihren Bürgermeister oder ihre Bürgermeisterin, einen eigenen Haushalt und eigene Projekte. Für gemeinsame Projekte gibt es einen VG-Haushalt.