Nachrichtenüberblick

Ein neuer Radweg zwischen Aalen und Oberkochen und eine Demo gegen Rechtsextremismus in Ulm

Der leistungsstärkste Windpark Deutschlands im Kreis Günzburg und scharfe Kritik an der AfD-Fraktion im Aalener Gemeinderat. Was hat sich bei den Nachbarn sonst noch getan?

Eine durchgängige, schnelle Radwegeverbindung zwischen Aalen und Oberkochen wird schon lange gefordert. 2026 soll sie Realität werden. Es wird zwar kein Radschnellweg, aber trotzdem eine „neue, schnelle, direkt geführte Radverkehrsverbindung von Unterkochen nach Oberkochen“, so Stefan Pommerenke, Leiter des Aalener Tiefbauamts. Von Unterkochen aus soll die Trasse unter der Kochertalbrücke, also der B 19, hindurchführen. Anschließend führt der Radweg laut der „Schwäbischen Post“ über den Schwarzen Kocher. Dazu soll eine Brücke gebaut werden. Anschließend läuft die Trassenführung parallel zur Bahnlinie und entlang des Carl-Zeiss-Stadions und dann in der Aalener Straße in Oberkochen weiter.

Eine erste grobe Kostenschätzung für den Radweg beläuft sich auf rund 1,7 Millionen Euro. Pommerenke hofft, dass zwischen 50 und 75 Prozent der Kosten vom Land gefördert werden. Dass bereits jetzt viele Menschen mit dem Rad von Aalen nach Oberkochen fahren, zeigt eine Zählstation des Ostalbkreises. Im Sommer fahren dort an einem Tag bis zu 1287 Fahrräder vorbei. Besonders am Dienstag. Die Erklärung: Dienstags hat Zeiss Bürotag statt Homeoffice.

Gemeinderat Aalen: "AfD wollte sozialen und kulturellen Kahlschlag"

Nach der Haushaltsdebatte im Aalener Gemeinderat erhob die AfD-Fraktion schwere Vorwürfe: Die Haushaltsdebatte sei „von den Altparteien orchestriert“ und eine „Demokratiesimulation“. Dazu meldete sich nun Agnes Mayerle, einzige Stadträtin für die Linkspartei, gegenüber der "Schwäpo" zu Wort: „Die Anträge der AfD zum Kahlschlag in sozialen und kulturellen Bereichen wurden bewusst gestellt, da sie sich sicher sein konnten, dass der Gemeinderat diese ablehnt.“

So könne sich die AfD in eine Opferrolle bringen. Der Gemeinderat hatte alle Anträge der AfD zum Haushalt abgelehnt. Die AfD-Fraktion hatte unter anderem gefordert, die Mittel für die Volkshochschule zu kürzen, die Mittel für das internationale Fest zu kürzen, die Förderung für den Stadtjugendring zu kürzen, die Schulsozialarbeit auf den Prüfstand zu stellen, das Budget für die Städtepartnerschaften zu streichen, das Theater der Stadt Aalen zu schließen und das Klimaschutzmanagement abzuschaffen.

18-Jährige organisiert Demo in Ulm: Flagge gegen Rechts zeigen

Als Stadt Flagge zeigen und rechtsextremistischen Kräften Gegenwind bieten: Darum geht es bei der Demo in Ulm am Sonntag, 2. Februar, ab 12.30 Uhr auf dem Münsterplatz; „Nie wieder ist jetzt. Gemeinsam für unsere Demokratie“ ist das Motto. Verwirrt und verängstigt habe sie sich zuletzt gefühlt, auch durch die Umfrageergebnisse, schildert die 18-jährige Fabiana Biesenberger ihre Gemütslage der „Südwest Presse“. Und da jetzt – ein Jahr nach der großen Anti-AfD-Demo – nichts geplant gewesen sei, habe sie sich gedacht: „Da muss doch was getan werden.“

So habe sie die Organisation selbst in die Hand genommen, mittlerweile ist eine Handvoll anderer junger Mitstreiter mit dabei. Sie werden unterstützt vom Bündnis „Gemeinsam für Vielfalt und Demokratie“, dem Ring politischer Jugend (RpJ) und dem Verein „Mein Ich gegen Rassismus“. Man wolle die liberale Mitte der Gesellschaft ansprechen, aber auch konservative Meinungen hören, betont Biesenberger. Ob wie im Januar 10.000 Menschen kommen? Fabiana Biesenberger ist optimistisch, sagt aber auch. „Jeder, der da ist, zählt!“

37 Anlagen könnten 150.000 Haushalte versorgen

Der leistungsstärkste Windpark Deutschlands könnte rund um den Wallfahrtsort Maria Vesperbild im Kreis Günzburg entstehen. Ein Investor will dort 37 Anlagen bauen. Doch in den angrenzenden Gemeinden ist der Ärger groß. Ziemetshausens Bürgermeister Wetzel sagt gegenüber der "Günzburger Zeitung": Weder er noch sein Kollege aus Aichen seien über das geplante Vorhaben informiert worden – weder durch den Vorhabensträger noch durch den Grundstückseigentümer. Lediglich von der Genehmigungsbehörde, also dem Landratsamt, hätten sie davon erfahren, da sie eine Stellungnahme abgeben sollten.

Die im Kreis Günzburg geplanten Windkraftanlagen besitzen eine Leistung von jeweils 6,8 Megawatt, somit hätten alle fünf Windparks eine Gesamtleistung von 251,6 Megawatt. Das würde ausreichen, um rund 151.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Die geplanten 37 Onshore-Windkraftanlagen haben den Typ Nordex N175/6.8. Das ist laut dem Hersteller die „heute leistungsstärkste Nordex-Anlage speziell für Mittel- und Schwachwind-Standorte“. Das Besondere an der Turbine seien die einteiligen, etwa 86 Meter langen Rotorblätter: „Sowohl der Rotordurchmesser von 175 Metern als auch das neue Blattdesign tragen maßgeblich zu einer sehr hohen Leistungsfähigkeit gerade bei niedrigen Windgeschwindigkeiten bei.“ Ob die Windräder genehmigt und gebaut werden, steht noch nicht fest.

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