Aalen, Ulm, Günzburg

Ein neues Hallenbad in Oberkochen und eine Beißattacke in Bachhagel - so ist die Lage bei Heidenheims Nachbarn

Ein um 150.000 Euro betrogener Rentner im Kreis Günzburg und Streik bei Ikea in Ulm. Was hat sich in den vergangenen Tagen in Heidenheims Nachbarschaft sonst noch getan? Ein Überblick.

Ein neues Hallenbad in Oberkochen und eine Beißattacke in Bachhagel - so ist die Lage bei Heidenheims Nachbarn

Am 2. Dezember ist es soweit: Das Kocherbad wird eröffnet. Das neue Bad in Oberkochen soll von Dienstag bis Freitag vormittags bis 13 Uhr den Schulen und Kursen der VHS zur Verfügung stehen. Ab 13 Uhr kann die Öffentlichkeit das Bad nutzen, ebenso Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Montag wird morgens gereinigt, am Nachmittag steht es dem Schwimmverein für Schwimmkurse zur Verfügung. Während der Schulferien ist bereits ab 10 Uhr täglich außer montags öffentlicher Badebetrieb. Für das Bad werden rund 60.000 Besucher inklusive Schulen und Vereine prognostiziert. Das bedeutet laut der „Schwäbischen Post“ einen jährlichen Verlust von rund 800.000 Euro, bei Einrechnung der operativen Betriebskosten und der fixen Kosten wie Abschreibungen sogar 1,7 Millionen Euro. Das bedeutet, dass jeder Badebesuch mit 23 Euro subventioniert wird.

Elterninitiative „Rauchfreie Spielplätze in Aalen“

Mütter, die auf dem Spielplatz rauchen und die Kippe im Sandkasten ausdrücken. Auch das gibt es. Antonia Morin hat das vor zwei Jahren selbst erlebt. „Als ich die Frau darauf aufmerksam gemacht habe, hat sie mich einfach ignoriert“, sagt die zweifache Mutter der „Schwäbischen Post“. Über den Qualm auf den Spielplätzen ärgert sie sich aber schon länger. „Seit der Schwangerschaft mit meinem ersten Sohn.“ Der ist heute sieben Jahre alt. „Ich habe das Gefühl, dass Nichtraucherinnen und Nichtraucher an bestimmten Orten, wo sie nicht weggehen können, nicht ausreichend geschützt sind.“ Nun kämpft die Mutter gegen den blauen Dunst auf den Spielplätzen: Zusammen mit anderen Eltern hat die 35-Jährige die Elterninitiative „Rauchfreie Spielplätze in Aalen“ gegründet. Diese plädiert per Online-Petition gegen den Qualm über dem Klettergerüst.

Hanna Waidmann ist die erste Gewürzsommelière im Ostalbkreis

Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer, und die Welt der Gewürze ist spannend und vielseitig. Die 31-jährige Hanna Waidmann aus Heuchlingen weiß das deshalb so genau, weil sie die erste Gewürzsommelière im Ostalbkreis ist. Die Genussakademie in Kulmbach bietet diese Kurse an. In dem Seminar geht es ums Schmecken, Riechen, darum, wie ich gute Qualität von schlechter unterscheiden kann und darum, welche Aromen gut zusammenpassen. „Wenn man zum Beispiel Gurke oder Wassermelone im Salat mit einem würzig-zitronigen Szechuanpfeffer verfeinert, dann schmeckt das alles andere als langweilig. Karamellisierten Fenchel kann man mit scharfem schwarzen Pfeffer würzen“, so Waidmann gegenüber der „Schwäbischen Post“. Und sie hat weitere Tipps: Gewürze sollten immer luftdicht und im Dunkeln gelagert werden. Wer am Herd steht und würzt, sollte die Gewürze nicht direkt überm heißen Topf verwenden, weil so Feuchtigkeit in die Gewürzdose gelangen kann. Lieber die Gewürze auf die Hand schütten und damit zum Herd gehen.

40 der insgesamt 380 Mitarbeiter der Ulmer Ikea-Filiale im Streik

Gelbe Warnwesten, Trillerpfeifen und Plakate: So ausgerüstet standen knapp 40 der insgesamt 380 Mitarbeiter der Ulmer Ikea-Filiale am Mittwoch vor dem Eingang und machten ihre Forderungen deutlich. 15 Prozent mehr Geld will die Gewerkschaft Verdi für die Beschäftigten im Handel durchsetzen. „Wir werden immer weniger Leute, die mehr Arbeit stemmen müssen. Die Gewinne im Unternehmen steigen, aber unsere Löhne nicht“, berichtet Bettina Jäger, die bei Ikea in Ulm für die Ausstattung der Zimmer in der Möbelausstellung zuständig ist, der „Südwest Presse“. Seit fast 20 Jahren arbeitet sie bei Ikea. Bei den Kunden stoßen die Streikenden auf wenig Verständnis. „Wenn die mehr verdienen, muss ich ja mehr bezahlen“, stellt eine ältere Dame fest. Ein Herr im Rentenalter diskutiert mit einer Mitarbeiterin. „Mit ihren Forderungen sorgen sie nur für mehr Arbeitslosigkeit!“, schimpft er. Die Konzerne könnten die Gehälter irgendwann nicht mehr bezahlen und würden Leute entlassen. Die junge Frau hält dagegen: Die Gewinne von Ikea würden steigen – dann sollten das auch die Gehälter.

Mit Plastik-Sturmgewehr in eine Gemeinschaftsunterkunft

Vor wenigen Tagen soll sich ein seltsamer Vorfall in einer Gemeinschaftsunterkunft des Alb-Donau-Kreises in Laichingen zugetragen haben. Ein 53-Jähriger soll diese maskiert und bewaffnet, in einer Militäruniform betreten haben: um so gekleidet Fotos von sich zu machen. Das teilen Polizei und Staatsanwaltschaft Ulm der „Südwest Presse“ mit. Demnach soll der Mann die Unterkunft betreten haben – bewaffnet mit einer Art Sturmgewehr. Die Ermittlungen führten auf die Spur des 53-Jährigen aus dem Raum Laichingen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung habe man ihn nicht antreffen können. In seiner Wohnung seien aber eine militärische Uniform, militärische Ausrüstungsgegenstände und ein Plastiknachbau eines amerikanischen Sturmgewehrs gefunden worden. Der Mann mit türkischem Migrationshintergrund befinde sich aktuell im Ausland. In einem Telefonat habe der 53-Jährige den Vorfall eingeräumt. „Er will sich nach seiner Rückkehr mit der Polizei in Verbindung setzen“, sagte der Polizeisprecher. Einen Haftbefehl gebe es nicht, weil die Delikte – Nötigung und Verstoß gegen das Waffengesetz – dafür nicht schwer genug seien. Hinweise auf eine politisch motivierte Straftat oder Radikalisierung gebe es nicht.

Hunde attackieren Vater und Baby in Bachhagel

Drei freilaufende Hunde haben am Sonntag einen Vater und sein Baby in Bachhagel attackiert. Der Mann war laut „Donau Zeitung“ mit dem Baby im Kinderwagen spazieren. Als sich ein Tor zu einem Grundstück öffnete und drei große Hunde auf ihn zukamen, stellte sich der Mann schützend vor sein Kind. Einer der Hunde biss den Vater in den rechten Oberschenkel. Kurz danach ließen die Hunde ab und liefen zum Grundstück zurück. Der 34-Jährige begab sich zur Behandlung in ein Krankenhaus. Sein Baby blieb unverletzt. Gegen die 42-jährige Hundehalterin wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Angesichts dieses Vorfalls fordert die Tierrechtsorganisation Peta die Landesregierung auf, umgehend den sogenannten Hundeführerschein in Bayern einzuführen. „Das Problem liegt meist nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die eigentliche Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier.“

Internetbetrug: Love Scamming im Kreis Günzburg

Eigentlich wollte der 72-jährige Rentner aus dem Kreis Günzburg nur einer fremden Frau in Kenia helfen – doch er wurde Opfer eines Internetbetrugs und verlor 150.000 Euro. Die Masche, die beim 72-Jährigen angewendet wurde, wird Love Scamming genannt. Es ist eine neue Art des Heiratsschwindels. Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West der „Günzburger Zeitung“ erklärt, werden dabei die Gefühle (meist einsamer) Menschen ausgenutzt, über Dating-Plattformen im Internet über Monate hinweg Beziehungen aufgebaut und Geld abgezapft. Bei den Opfern bleibt die (vergebliche) Hoffnung, die Liebe aus dem Internet bald einmal in die Arme zu schließen. Hinter den angeblichen Partnern und Partnerinnen aus dem Internet stecken teils ganze Betrügerbanden.

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