Im Parkhaus sein Auto abzustellen, ist keine Neuheit. In Aalen geht das im Parkhaus in der Spitalstraße seit Mittwoch einfacher – durch neue Kameras, die das Kennzeichen der einfahrenden Autos erfassen. Parkhauswärter Marcus Schürle sagt dazu in der „Schwäpo“: „Einfach einfahren, die Kamera erfasst Ihr Kennzeichen. Dann das Ticket ziehen, und die Schranke geht auf.“ Bezahlen müsse man aber weiterhin am Kassenautomaten, dessen Display das Kennzeichen anzeigt – das geht mit oder ohne Bargeld und mit dem Smartphone. Das Ticket muss man beim Ausfahren nicht mehr einstecken, alles geht automatisch, sagt Martin Kawälde, Leiter des technischen Services bei den die Parkhäuser betreibenden Stadtwerken Aalen. Deren Kunden könnten sich auf der Webseite der Betriebe ihr Kennzeichen registrieren und ihre Parkzeiten online abrechnen lassen.
Bis Jahresende sollen alle Parkhäuser in Aalen auf diese Weise modernisiert werden, auch, weil das bisherige Coin-System beim Hersteller auslaufe. Für Kawälde lohnt sich diese Investition, die er als Gewinn für Parkkunden, aber auch die Stadtwerke Aalen sieht.
Verkehrsversuch in Ulm soll Radfahrer schützen
1,50 Meter: Diesen Abstand müssen Autofahrer beim Überholen eines Radfahrers einhalten. Theoretisch. Laut Sandra Clauß von der städtischen Abteilung Mobilität in Ulm sind es oft viel weniger, denn oft würden Straßen diesen Platz nicht lassen. Verkehrsschilder, wie sie es seit zwei Wochen im Bereich zwischen Königstraße und Theodor-Heuss-Platz in Ulm gibt, machen auf ein Überholverbot aufmerksam und sind Teil eines Verkehrsversuches. Lisa Buntz vom ADFC Ulm/Alb-Donau möchte dadurch die Radfahrer besser schützen, denn viele Verkehrsteilnehmer wüssten nicht, dass sie nicht überholen dürften, wenn der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht gewährleistet ist. Der Umbau der Straßenbahnhaltestelle hat laut Lisa Buntz keine Verbesserung gebracht. Der Schutzstreifen für die Radfahrer ist zwar breiter, die Fahrbahn für Autos aber enger. Zudem sei auch der für Radfahrer vorgegebene Abstand zu den parkenden Autos kaum einzuhalten.
Der Versuch soll einige Wochen laufen. Dabei werden die Daten durch Open Bike Sensoren erhoben und anschließend ausgewertet. Je nachdem, wie die Ergebnisse aussehen, „werden wir beantragen, die Schilder zu belassen oder nicht“, sagt Sandra Clauß.
Schwerwiegende Mängel im Newcare Pflegeheim Pfuhl
Seit einigen Wochen nimmt das Pflegeheim Newcare Home in Pfuhl keine neuen Personen mehr auf – eine Sprecherin des Trägers hat das gegenüber der „Südwest Presse“ bestätigt. Grund sind laut Transparenzberichten des Medizinischen Dienstes (MD) Bayern zum Teil erhebliche Mängel. Rund 120 Bewohnerinnen und Bewohner in vier Wohnbereichen betreut das Pflegeheim normalerweise – Anfang Juli waren es 108. Insbesondere die Wohnbereiche 1 bis 3 weisen im Februar dieses Jahres „zahlreiche Mängel und Defizite“ auf. Demzufolge ist laut Bericht das Pflegepersonal teilweise demotiviert und schlecht ausgebildet. Außerdem herrschen Personalmangel und zusätzlich viele Personalausfälle.
Zwischen September 2023 und April 2024 gab es im Heim auch bei der Medikamenteneinnahme Defizite. Dazu dokumentierten die Pflegekräfte schlecht und verabreichten verordnete Medikamente nicht. Drei der neun Stichprobenteilnehmer hätten stark abgenommen, einer davon knapp 15 Kilogramm in zwei Monaten. Drei der neun untersuchten Personen litten unter Druckgeschwüren. Bei einer der Personen schritt dieses bis ins dritte von insgesamt vier Stadien vor. Trotz offener Wunde lagerten Pflegekräfte den Bewohner wiederholt auf der betroffenen Stelle. Dies führte laut externen Wundexperten zu einer Verschlechterung. Auch bei einer Kontrolle im April 2024 wurden in vier von fünfzehn Kriterien noch immer erhebliche oder schwerwiegende Qualitätsdefizite festgestellt.
Zu den erhobenen Vorwürfen nimmt das Pflegeheim Newcare Home in Neu-Ulm wie folgt Stellung: Die „Aussagen beziehen sich zum Teil auf mehrere Monate alte Umstände, die alle aufgeklärt und behoben sind – laut Heimaufsicht ging in den letzten Wochen keine Beschwerde ein“. Die Einrichtung geht laut Bericht der „Südwest Presse“ davon aus, dass der Belegungsstopp in den nächsten Wochen aufgehoben wird. „Es werden derzeit alle gesetzlichen und internen Standards vollständig erfüllt. In der Vergangenheit gab es lediglich Abweichungen im Rahmen des Umfangs, welche aktuell überprüft werden.“