Die Plattformen werden oftmals in den sozialen Medien oder im Newsfeed auf Nachrichtenplattformen beworben. Dort wird in vielen Fällen suggeriert, dass ein Handelssystem auf künstlicher Intelligenz beruhend, sichere Gewinne verspricht. Dies wird in einigen Fällen noch durch gefälschte Aussagen von Prominenten untermauert. Mittlerweile nimmt die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Aalen fast täglich einen solchen Fall auf, berichtet die Pressestelle.
Zunächst gibt es Gewinne, dann investieren Anleger noch mehr Geld
Zeigt ein potenzielles Opfer Interesse, nimmt sich ein vermeintlicher Finanzberater der Person an und fordert ein kleines Startkapital. Anschließend werden die persönlichen Daten der Opfer erhoben und mit diesen angeblich ein professionelles Handelskonto eröffnet. Hierzu fordern die Betrüger in manchen Fällen sogar direkten Zugriff auf den Computer ihrer Opfer.
Zunächst gaukeln die Betrüger sogar vor, dass die eröffneten Konten große Gewinne abwerfen, um die Anleger so zur Investition von größeren Geldbeträgen zu animieren. Doch einmal angelegt, ist das Geld nicht mehr greifbar. Mit immer neuen Vorwänden wird eine Auszahlung der Anlage erschwert. Oftmals fordern die Betrüger sogar weitere Zahlungen, um Gewinnsteuern oder Bearbeitungsgebühren zu decken, das Geld wird aber trotzdem einbehalten.
Angebliche Tradingportale existieren gar nicht
In einigen Fällen bieten die Betrüger auch Ihre Unterstützung und Darlehen an, um die vorgespielten Bearbeitungskosten zu decken. Doch Vorsicht, warnt die Polizei, hier lauert eine Falle: Wenn die Anleger, geblendet von dem wohl anstehenden, großen Gewinn, auf dieses Angebot eingehen, wird Ihnen Geld von anderen Opfern überwiesen. Wenn sie dieses, wie mit den Betrügern besprochen, weiter überweisen, machen sie sich selbst strafbar. Ihr Geld erhalten die Opfer trotzdem nicht.
Die Tradingportale existieren nämlich gar nicht, diese werden von den Betrügern ebenso vorgetäuscht, wie die angeblichen Gewinne. Das Geld wird stattdessen über ausländische Konten überwiesen und ist nicht mehr zurückzuholen. Der Kontakt zu den anfangs so engagierten Finanzberatern verstummt ebenfalls.
Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Aalen musste hier zuletzt zwei Fälle aufnehmen, bei denen jeweils ein unterer sechsstelliger Betrag durch die Betrüger erbeutet wurde. In beiden Fällen stießen die Opfer im Internet auf die zunächst seriös wirkenden Anlageplattformen. Nachdem die Opfer durch die vermeintlichen Anlageberater zu entsprechend hohen Überweisungen bewegt wurden, brach der Kontakt zwischen Plattform und Opfer ab. Das Geld war weg.
Um sich vor derartigen Betrügern zu schützen, rät die Polizei:
- Prüfen Sie, wo Sie Ihr Geld anlegen. Seriöse Plattformen sind auf der Datenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu finden. Sie können auch beim Verbrauchetelefon der BaFin kostenfrei unter der Nummer 08002100500 nach dem Anbieter fragen.
- Prüfen Sie, ob die Online-Trading-Plattform ein Impressum besitzt. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie dort kein Geld investieren.
- Hinterfragen Sie Angebote, die Ihnen satte Gewinne versprechen: Hinterfragen Sie auch, wenn Anlageberater in Ihrem Vorhaben zu selbstlos erscheinen und von Anlagegeheimnissen sprechen.
- Beim Registrieren auf unseriösen Trading-Plattformen muss meistens eine Telefonnummer angegeben werden. Man erhält dann zeitnah einen Anruf von angeblichen Brokern- oft über Rufnummern aus dem Ausland, die in der Regel nicht zurückgerufen werden können. Werden Sie hier misstrauisch und lassen Sie sich nicht auf diesen einseitigen Kontakt ein.
- Wenn Sie Geld von Dritten auf Ihr Konto überwiesen bekommen, leiten Sie dieses nicht auf andere Konten weiter.