Erstmals richtet die Neresheimer Segelfliegergruppe die Modellflug-WM aus
Eine Weltmeisterschaft in Neresheim? Ja, sicher! Die Weltmeisterschaft im GPS-Modellflug 2023 richtet die Neresheimer Segelfliegergruppe von Freitag, 11., bis Freitag, 18. August, auf dem Vereinsgelände im Süden der Stadt aus. Eine Woche lang kämpfen bei der sechsten Auflage der WM etwa 50 Teilnehmer aus 15 Nationen in zwei unterschiedlichen Klassen um den begehrten Weltmeistertitel auf dem Segelfluggelände.
Wettkämpfe in zwei Klassen
Geflogen wird in zwei Klassen: In der sogenannten SLS-Klasse gehen selbststartende Modellflugzeuge mit bis zu neun Meter Spannweite und einem Abfluggewicht von maximal 25 Kilogramm in die Luft.
In der sogenannten Scale-Klasse werden Segelflugzeuge im Maßstab 1:3 von einer Schleppmaschine – ein Modellflugzeug mit Motor – in die Luft gebracht. Dann heißt es, wie auch in der SLS-Klasse, Runden drehen. So viele wie möglich innerhalb von 30 Minuten.
Klingt einfach, der Wettkampf ist aber mit moderner Technik verbunden. Schließlich wird das virtuelle Kursdreieck mithilfe von GPS absolviert. „Start und Ziel sind bei uns auf dem Segelfluggelände“, sagt Hermann Hirschbolz von der Neresheimer Segelfliegergruppe. Das Kurs-Triangel verlaufe für die Modellflieger zunächst in Richtung Auernheim, dann gehe es parallel zum Vereinsgelände weiter – etwa auf Höhe des Wisentgeheges. Von dort aus fliegen die Modellflugzeuge wieder in Richtung Ziel. Die virtuelle Ziellinie müsse innerhalb der 30 Minuten durchflogen werden. Sonst zähle das Ergebnis nicht.
Der Rundenrekord liegt bei 21 Runden in 30 Minuten.
Hermann Hirschbolz von der Segelfliegergruppe Neresheim
Wie häufig fliegen die Modellflugzeuge die 2,4 Kilometer lange Strecke in 30 Minuten? „Der Rundenrekord liegt bei 21 Runden“, erzählt Hirschbolz. Im Durchschnitt könne man, sofern die Thermik mitspiele, mit acht bis zehn Runden rechnen. Fehle die Thermik, dann liege der Schnitt bei sechs Runden, so Hirschbolz weiter.
So navigieren Piloten die Modelle
Währenddessen navigieren zwei Piloten je ein Flugzeug vom Flugplatzgelände aus. „Einer der beiden beobachtet den Flug mithilfe der Karte auf einem Tablett. Dort sieht er, wie sich das Modellflugzeug zwischen den virtuellen Wendemarken sowie die Ziellinie bewegt“, beschreibt Hirschbolz die Situation. Der andere habe eine Fernsteuerung, mit der er das Flugzeug steuere und die Kommandos seines Partners umsetze. „Da muss die Kommunikation zwischen den Piloten stimmen“, so der Experte. Besonders auch dann, wenn die Flieger im Landefeld landen.
Sogar Teilnehmer aus Südafrika
„Wir freuen uns, dass wir zum ersten Mal eine Weltmeisterschaft im GPS-Modellflug ausrichten dürfen“, sagt Hermann Hirschbolz und verspricht spannenden Flüge. Die modellsportbegeisterten Teilnehmer kommen, so der Experte, aus Großbritannien, Österreich, Frankreich, Dänemark, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland. „Sogar aus Südafrika wird ein Teilnehmer anreisen“, sagt Hirschbolz. Damit alles klappt, haben sich die Neresheimer ins Zeug gelegt. Die Hauptorganisatoren seien Florian Hirschbolz aus Neresheim und Daniel Aeberli aus der Schweiz.
Wann man die Flieger sehen kann
Die Wettkämpfe in der Weltmeisterschaft Scale werden von Freitag, 11. August, ab 9 Uhr, bis Dienstag, 12. August, 12 Uhr, ausgetragen. In der SLS-WM wird von Dienstag, 15. August, nachmittags, bis Freitag, 18. August, geflogen. Gestartet wird täglich von 9 bis 19 Uhr. Der Flugplatz befindet sich im Süden von Neresheim im Fleinerslohweg. Die Segelfliegergruppe informiert über das Modell- und Segelfliegen. Der Eintritt ist frei.