Die Stechmückensaison beginnt in diesem Jahr besonders früh. Wald- und Wiesenmücken schlüpfen bereits jetzt, wie Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg der Deutschen Presse-Agentur sagte. Und auch Hausmücken, die an frostfreien Plätzchen überwintern, legten bereits ihre Eier ab. Der frühe Start der Mückensaison sei witterungsbedingt, oft geschehe dies erst Anfang Mai. «Es ist alles drei, vier Wochen früher dieses Jahr.»
Mücken bräuchten es feucht und warm, sagte Werner. «Es läuft im Moment gut für die Mücken.» Das Populationsmaximum werde in der Regel im August erreicht, eine genaue Vorhersage sei aber schwierig. Trockenheit und Dürre schadeten der Mückenpopulation, auch wenn es kalt ist, entwickelten sich die Larven nicht so schnell. «Wenn es kalt und trocken ist, geht gar nichts mehr.»
Werner ist auch am Mückenatlas beteiligt: Bei dem Citizen-Science-Projekt können Bürger durch das Einsenden von Stechmücken helfen, wissenschaftlich verwertbare Daten zu sammeln. Dabei werden beispielsweise auch Daten zur Asiatischen Tigermücke erhoben, einer aus wärmeren Regionen eingeschleppten Mückenart, die sich mittlerweile in Deutschland in einigen Regionen etabliert hat.
Auch wenn Mücken viele Menschen nerven – die Insekten und ihre Larven sind ein wichtiger Teil des Nahrungsnetzes, etwa für Singvögel, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) betont. Spinnen, Fische, Amphibien und Libellen sind demnach ebenfalls auf das Vorkommen von Mücken angewiesen. Ein Verschwinden von Mücken aus dem Ökosystem hätte für eine Vielzahl von Tieren gravierende Folgen.
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