Blick zu Heidenheims Nachbarn

Grüner Wasserstoff in Ulm, Glasfaser und Nahwärme in Zöschingen, goldene Hähnchen in Lauingen

Ulm will einen Anschluss ans Wasserstoffnetz und später eigenen Wasserstoff herstellen, die Arbeiten für neue Straßen, Glasfaser und ein Wärmenetz in Zöschingen kommen voran, das „Golden Chicken“ in Lauingen will eine Alternative zu gewohntem Imbiss sein. Ein Blick über die Landkreisgrenze zu Heidenheims Nachbarn.

Ulm will Anschluss ans Netz und eigenen Wasserstoff herstellen

Die Stadtwerke Ulm wollen Wasserstoff produzieren. Der Energieträger gilt als die Alternative zu Erdgas, und Regionen, die damit nicht ausreichend versorgt werden, drohen Probleme – in Ulm und Neu-Ulm solle das nicht passieren, berichtet die „Südwestpresse“. Wenn die Region Ulm bis 2032 Anschluss an ein Wasserstoffnetz erhalten hat, könnte Wasserstoff dem Erdgas beigemischt werden. Schrittweise, so der Plan, werde der Wasserstoff-Anteil dann auf 100 Prozent angehoben. Derzeit könnten dem bestehenden Erdgasnetz problemlos fünf Prozent an Wasserstoff beigemischt werden. Für den Aufbau wird das bestehende Erdgasnetz genutzt, sukzessive werden Teile des Erdgasnetzes in Wasserstoffnetze umgewidmet. Für den Endausbau der Wasserstoffversorgung werde 2040 als Zieljahr angepeilt. Der Wasserstoff in den Leitungen in Deutschland kommt derzeit überwiegend aus dem Ausland, aus Südeuropa oder sogar aus Afrika, oder aus Kanada. Allerdings sollen in den kommenden Jahren zusätzlich dezentrale Wasserstoffproduktionsanlagen in Betrieb gehen. Die Stadtwerke selbst forcierten die Gewinnung von grünem Wasserstoff, der aus überschüssigem Sonnenstrom gewonnen wird. Dazu sollen gleich zwei Produktionsstätten gebaut werden: eine Zwei- bis Drei-Megawatt-Elektrolyse-Anlage (H2-Factory) in der Ulmer Wissenschaftsstadt sowie unter dem Namen H2-Bridge ein Zehn-Megawatt-Elektrolyseur im Ulmer Norden.

Arbeiten für neue Straßen, Glasfaser und Wärmenetz in Zöschingen

Wer aktuell nach Zöschingen fährt, dem fällt schnell auf, dass es gar nicht so leicht ist, durch den Ort zu kommen, berichtet die „Donau-Zeitung“. Grund dafür ist vor allem die Sanierung der Ortsdurchfahrt. Diese befinde sich im zweiten Bauabschnitt und gehe laut Rathauschef Tobias Steinwinter gut voran. Eigentlich. Denn die Arbeiten können wegen einer Firma zum Teil nicht fortgesetzt werden. Die „Firma mit dem T“, sagt Steinwinter, muss noch die Rohre für den Glasfaserausbau verlegen. Wartet die Gemeinde nicht darauf, müsste die Straße bald wieder aufgerissen werden. Um das zu verhindern, sollen die Rohre für den Glasfaserausbau unter dem Fußweg verlegt werden. Der soll deshalb gepflastert werden, damit kein Teer geöffnet werden muss. Was mehr als einen Meter tief unter der Straßenmitte liegen wird, sind die Rohre für die künftige Nahwärmeversorgung in Zöschingen. Das Netz befindet sich im Bau. Aber: „Wir werden es nicht wie geplant noch in diesem Jahr fertig bekommen“, erklärt Philip Kraus von der ausführenden Firma GP Joule. Denn für die Heizzentrale, in der die Wärme erzeugt werden soll, fehlt noch die abschließende Baugenehmigung. „Wir rechnen damit, dass wir bis Juni 2025 fertig werden“, sagt Kraus. Das wird die Gemeinde insgesamt rund 6,3 Millionen Euro kosten. Die Energie für die Nahwärme soll zu einem großen Teil aus einer noch zu bauenden Photovoltaikanlage kommen. Dafür werden 3,1 Millionen Euro eingeplant. Auch ein potenziell in der Zukunft entstehendes neues Windrad könnte Energie in das Netz einspeisen.

Goldene Hähnchen in Lauingen als Alternative zu gewohntem Imbiss

Wo andernorts nur Döner, Asiatisches oder Pizza angeboten werden, will man sich in Lauingen von gewöhnlichen Imbissen abheben. Iman Reston und Ali Chahin setzen voll auf Hähnchen. Das Ehepaar hat das „Golden Chicken“ an der Herzog-Georg-Straße in Lauingen eröffnet, berichtet die „Donau-Zeitung“. Beinahe jedes Gericht auf der Speisekarte basiere auf gebratenem oder frittiertem Hähnchenfleisch. Seit dem 18. Mai hat der Imbiss geöffnet. Iman Reston ist die Besitzerin. Sie und ihr Mann Ali Chahin führen den Laden gemeinsam. „Wir sind eine Familie: Ich helfe meiner Frau und meine Frau hilft mir“, sagt Chahin. In Zukunft sollen auch Personen aus dem erweiterten Familienkreis, etwa Cousins, helfen. Einen klassischen Döner sucht man im „Golden Chicken“ jedoch vergeblich, stattdessen gibt es Schawarma, Burger und Brathähnchen. Dass man mit solch einem Imbiss erfolgreich sein kann, hat das Ehepaar bei anderen Ladenbesitzern gesehen. „Die Leute wollen alles probieren“, sagt Chahin. Insgesamt laufe der Imbiss bisher gut, berichtet Chahin. Mehr Kunden seien jedoch immer besser. Viele Leute in der Region wissen noch nicht, dass es den Laden hier gibt, deswegen sei der Hähnchengrill auch noch nicht täglich an, erklärt der 42-Jährige.

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