Blick zu Heidenheims Nachbarn

Hochwasserschutz im Landkreis Dillingen, mehr Photovoltaik bei Waldhausen, Stellplätze für Fahrräder in Ulm

Nach den Überflutungen der vergangenen Woche diskutiert man im Landkreis Dillingen verstärkt über Hochwasserschutz, in Waldhausen bei Aalen ist man einstimmig für Photovoltaik und die Stadt Ulm will bald 1200 Fahrradstellplätze im Zentrum errichten. Ein Blick über die Landkreisgrenzen zu Heidenheims Nachbarn.

Geplante Hochwasserbecken im Landkreis Dillingen reichen nicht aus

Die Überschwemmungen im Landkreis Dillingen haben die Debatte um die Errichtung von Flutpoldern in der Region neu entfacht, berichtet die „Donau-Zeitung“. Neue Hochwasserbecken seien in der Nähe des Schwenninger Gemeindeteils Gremheim und in Helmeringen bei Lauingen vorgesehen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber habe nach der Hochwasser-Katastrophe am Mittwoch wissen lassen, dass das Flutpolderprogramm an der Donau, so wie es vom Ministerrat im Juli 2021 beschlossen wurde, umgesetzt werde.

Der Ministerrat habe dabei eine Kette von neun gesteuerten Flutpoldern entlang der Donau beschlossen. Die gesteuerten Flutpolder seien für ein Katastrophenszenario konzipiert, das in der aktuellen Lage an der Donau bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht erreicht wurde, erklärt Glauber. Dillingens Landrat Markus Müller warnte jedoch: „Wenn wir jetzt über die Errichtung von Flutpoldern diskutieren, dann wird das Pferd von hinten aufgezäumt“. Notwendig seien ein flächendeckender Grundschutz vor Hochwasser mit vielen lokalen Maßnahmen. Wertingen warte seit Jahren auf den Bau eines Hochwasser-Rückhaltebeckens, es sei aber immer noch nicht umgesetzt. Dies hätte nach den Worten des Landrats „viel Druck aus der Zusam nehmen können“ und die Kommunen Wertingen und Buttenwiesen bei diesem extremen Hochwasser entlastet. „Wir müssen erst die Hausaufgaben im Kleinen machen“, sagte Müller.

Waldhausen einstimmig für weitere Photovoltaik-Fläche

Auf einer neun Hektar großen Fläche östlich der Autobahn A7 zwischen Waldhausen und Beuren soll eine Freiflächen-Photovoltaikanlage erstellt werden, berichtet die „Schwäbische Post“. Die Anlage soll fünf Megawatt produzieren und vor allem das Stadtgebiet Aalen versorgen. Jetzt gelte es, das Bebauungsplanverfahren einzuleiten und den Flächennutzungsplan zu ändern, berichtet die Schwäpo. Ortsvorsteher Patriz Gentner hob hervor, dass dies die zweite PV-Freiflächenanlage nach der bereits projektierten 13,4 Hektar großen Anlage „Bernlohe Ost“ sei. Damit werde man auf Gemarkung Waldhausen insgesamt bis jetzt 22,4 Hektar Freiflächen-Photovoltaikanlagen ausweisen. Gentner erinnerte in diesem Zusammenhang an den Beschluss des Ortschaftsrates, bis zum Jahr 2030 maximal 50 Hektar für solche Anlagen zur Verfügung zu stellen. Davon sei man noch ein gutes Stück entfernt.

Ulm will im Zentrum 1200 Fahrradstellplätze errichten

Die Stadt Ulm hat in der Nähe der Post beim Hauptbahnhof 306 überdachte Fahrradparkplätze fertiggestellt, berichtet die „Südwest-Presse“. Zwei weitere Abstellanlagen für Fahrräder sollen in den nächsten Jahren folgen. Eine wird am südlichen Bahnhofplatz entstehen, in der Nähe des Fußgängerstegs. Dieses Projekt läuft bei der Stadtverwaltung unter dem Namen Fahrradhain, weil die Abstellplätze von Bäumen umgeben sein werden. Rund 500 Räder sollen dort Platz finden. Der Fahrradhain soll im Frühjahr oder Sommer 2025 entstehen, wenn der Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) fertig ist. Der dritte große Fahrradstellplatz mit rund 400 Plätzen ist im Westen geplant: an der Schillerstraße in Verbindung mit dem Parkhaus, das die Deutsche Bahn für Pendler bauen will.

Bevor es dort losgehen kann, müssten allerdings 2025 die Kanal- und Leitungsarbeiten der Stadt im Dichterviertel abgeschlossen sein. Insgesamt werden am Bahnhof dann rund 1200 Fahrradstellplätze zur Verfügung stehen. Die Planung nahm fast zwei Jahre in Anspruch, die Bauzeit hingegen war kurz: von März bis Anfang Juni. Inklusive Planung und aller Bauarbeiten lagen die Kosten bei knapp 700.000 Euro. Weil die Stadt Ulm finanzielle Unterstützung über verschiedene Förderprogramme erhielt, sei die Förderquote sehr hoch: Rund 600.000 Euro der Gesamtkosten bleiben nicht an der Stadt hängen.

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