Der Schwörmontag – dieses Jahr fällt er auf den 22. Juli – ist der Tag der Ulmer und so etwas wie ein Nationalfeiertag. An diesem Tag legt der Oberbürgermeister traditionell bei der Schwörfeier Rechenschaft über sein politisches Handeln ab. Ausgerechnet am Schwörwochenende soll laut Bericht der „Südwest Presse“ fast kein Nahverkehrszug den Ulmer Hauptbahnhof anfahren. Grund dafür sind laut Bahn-Tochter InfraGO Weichenarbeiten. Bei einer Routineinspektion sei festgestellt worden, dass Weichen im Süden des Ulmer Hauptbahnhofs stark geschädigt sind und umgehend instandgesetzt werden müssten. Leider gebe es „keinen zeitlichen Spielraum“ für die Arbeiten, so eine Bahn-Sprecherin.
„Für die Weichenreparatur ausgerechnet das Wochenende auszuwählen, in dem in Ulm am meisten los ist, das ist verheerend, ja katastrophal“, sagt Oliver Dümmer, Geschäftsführer des Regio-S-Bahn-Vereins Donau-Iller. Viele Menschen aus Ulm und darüber hinaus würden an diesen Tagen auf das Auto verzichten. Das sei „schon ein kleiner Skandal.“ Die Arbeiten sollen am Donnerstag, 18. Juli, und bis Dienstag, 23. Juli dauern und betreffen Lichtserenade, Münsterplatz-Konzert und den eigentlichen Schwörmontag sowie das Nabada. Es gebe, so die Bahn-Sprecherin im Bericht der „Südwest Presse“, auch einen positiven Aspekt: Dadurch, dass die Arbeiten über ein Wochenende durchgeführt werden, seien beispielsweise weniger Berufspendlerinnen und Berufspendler sowie weniger Schülerinnen und Schüler betroffen.
Folge der Instandsetzungsarbeiten: 70 Prozent der Nahverkehrszüge müssen ausfallen. Gar nichts gehe mehr auf den von der DB Regio betriebenen Verbindungen von Stuttgart kommend. Der Verkehr auf der Südbahn von Friedrichshafen her in Richtung Ulm kommt zum Erliegen. Von Süden her auf der Illertalbahn geht auch nichts – die Regionalbahn endet in Neu-Ulm. Auch Züge des Unternehmens Agilis von Norden kommen nicht nach Ulm. Züge von Go-Ahead mit Verbindungen auf der Strecke von Günzburg sind ebenfalls betroffen – mit einer Ausnahme: Züge von Go-Ahead von Beimerstetten her können „wohl durchfahren“, heißt es.
Naturnahe Umgestaltung der Jagst ist abgeschlossen
Das Landesgartenschaugelände in Ellwangen nimmt langsam, aber sicher Gestalt an. Vergangene Woche wurde ein weiterer großer Schritt genommen, meldet die „Schwäbische Post“. Der untere Teil der neu gestalteten Jagst wurde geflutet – die naturnahe Umgestaltung des Flusses gilt damit als abgeschlossen.
Nachdem die oberen Jagstschleifen bereits im Herbst vergangenen Jahres geflutet worden waren, kamen am Mittwoch die unteren Flussschleifen an die Reihe. Da das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart bei dieser Maßnahme als Träger fungiert, war Regierungspräsidentin Susanne Bay zugegen. Bay betonte in ihrem Grußwort, dass Landesgartenschauen in Baden-Württemberg ein „absolutes Erfolgsmodell“ seien. Sie steigerten nachhaltig die Lebensqualität in den ausrichtenden Städten und wirkten als Motoren bei der Stadtentwicklung. Die Umgestaltung der Jagst sei laut Bay das aktuell „größte und schönste Renaturierungsprojekt“ des RP.
Wie Bay in diesem Zuge unterstrich, seien die neu geschaffenen Jagstschleifen aber nicht nur eine Attraktion bei der Landesgartenschau, sie seien vor allem auch ein wichtiger Beitrag zur ökologischen Aufwertung des Gewässers. Heimische Tiere und Pflanzen würden langfristig profitieren. Darüber hinaus werde die Jagst auf diese Weise auch noch widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels gemacht, erklärte Bay, die erst vor einer Woche das Ahrtal besucht hat, das im Juli 2021 von einer schweren Flutkatastrophe getroffen worden war. Die Folgen seien in der Region immer noch spürbar, sagte Bay: „Deshalb tun wir auch gut daran, uns selbst auf den Klimawandel so gut es geht, vorzubereiten.“
Filiale des Raumausstatters TTL in Dillingen wieder eröffnet
Die TTL-Zentrale bleibt zwar in Heidenheim, als eine von nur vier verbleibenden Filialen wird der Standort des Raumausstatters nach der Insolvenz in Dillingen weitergeführt, berichtet die „Donau-Zeitung“. Lange sei unklar gewesen, wie es weitergeht, als TTL Ende Februar im Zuge eines Insolvenzverfahrens alle Filialen schloss. Seit Dienstag habe der Standort des Raumausstatters in Dillingen wieder geöffnet, ohne große Werbung oder Eröffnungsfeier. Kathrin Kübler, Tochter des Firmengründers, übernimmt zwei Jahre nach dem Rückzug ihrer Schwester aus der Firma vier der ursprünglich 27 Filialen. Heinfred Kübler hatte die Firma gemeinsam mit Partnern 1974 gegründet und zu einem Raumausstatter-Filialsystem ausgebaut.
Bei den Standorten in Schwäbisch-Gmünd und Aalen konnten Einigungen mit den Vermietern erzielt werden. Für die Neueröffnung vorige Woche konnten die Inhaber und die Filialleitung dennoch größtenteils frühe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen. „Etwa 95 Prozent“, schätzt Kübler. Viele haben bereits zuvor hier gearbeitet, einige waren zuvor in anderen Filialen beschäftigt, erzählt sie dem Blatt zufolge weiter. Die Stimmung im Geschäft sei positiv: „Es ist sehr schön, wieder hier zu sein“, erzählt eine langjährige Mitarbeiterin.
Ganz überraschend kam die Neueröffnung für sie nicht, sie und viele andere Mitarbeiter wurden bereits vor der Schließung im Februar angefragt, ob sie im Falle einer Neueröffnung wieder hier arbeiten würden. Ein anderer Mitarbeiter äußere sich ähnlich: „Wir sind alle froh, dass die Arbeitsplätze hier erhalten worden sind“, sagt er. Jedoch tue es ihm leid um die Mitarbeiter der anderen Filialen.