Kommt die Umfahrung für Neresheim und Ohmenheim?
Die Ortsdurchfahrten von Neresheim und Ohmenheim sind sowohl bei den Anwohnern als auch in den Orts- und Gemeinderäten nahezu ein Dauerbrenner. Die B 466 spült jeden Tag Tausende Fahrzeuge in und durch Stadt und Dorf. Naht jetzt Besserung? Zumindest hat Stadtplaner Joachim Zorn von den Stadtlandingenieuren Ellwangen eine Machbarkeitsstudie mit fünf Umfahrungsvarianten im Technischen Ausschuss des Neresheimer Gemeinderats vorgestellt.
Prognose für Neresheim: bis zu 13.000 Fahrzeuge pro Tag
Für Neresheim ist es keine Frage, dass es eine Entlastung für die Orte entlang der Bundesstraße 466 braucht. Das betont Bürgermeister Thomas Häfele immer wieder. Denn seinen Worten zufolge rollen nach entsprechenden Erhebungen aktuell 9200 Fahrzeuge und 770 Schwerlaster täglich durch die Kernstadt und den Teilort. Und nach einer Prognose soll die Anzahl bis 2035 sogar noch ansteigen: auf 1000 Schwerlaster und 13.000 Fahrzeuge pro Tag.
Die jetzt vorgelegte Machbarkeitsstudie zeigt, so Häfele, nun Lösungsmöglichkeiten auf. Neben einer bisher favorisierten Trasse, die nahe an der Wohnbebauung von Neresheim vorbeiführt, sehe das Konzept fünf Varianten vor; eine der Tangenten – die Nummer 3 – führe deutlich weiter um die Stadt herum. Der Bürgermeister erläuterte in dem Zusammenhang, dass wegen der weiteren Trassen die Machbarkeitsstudie länger gedauert habe als geplant.
Variante 3: Kürzer als alle anderen Möglichkeiten zur Umfahrung von Neresheim und Ohmenheim
„Die Variante 3 hat nun einen deutlichen Abstand etwa zu den Lixhöfen und zur nördlichen Bebauung“, strich Stadtplaner Joachim Zorn bei seinen Erläuterungen heraus. Zudem sei diese Variante mit 6,7 Kilometern kürzer als alle anderen; Zorn nannte die Acht-Kilometer-Strecke durch den Ort als Vergleich und sprach grundsätzlich von „1,3 Kilometern Ersparnis“.
Noch eine Verbesserung zur bisher favorisierten Variante 1 nannte Zorn: Das Brückenbauwerk über das geschützte Dossinger Tal könne mit 600 Metern deutlich kürzer ausfallen. Wenn auch die Gesamtkosten mit 16 Millionen Euro um drei Millionen Euro höher liegen, schneide die Kosten-Nutzenrechnung mit einem Faktor von 1,7 besser ab als die bisherige mit 1,3.
In der Diskussion signalisierten die Räte Zufriedenheit mit der neuen Variante. Einzig Nikolaus Rupp mahnte kritisch an, dass Elchingen mit einer Nord-Tangente durch die bessere Anbindung zur A 7 verkehrlich mehr belastet werde. Der Schultes hatte eingangs an die Idee einer Umfahrung in den 1980er-Jahren erinnert. Die Debatte erneut ins Rollen gebracht habe die Untersuchung des Ostalbkreises der B 29 im Bereich von Bopfingen. „Egal, ob die Umfahrung als eine Süd- oder Nordtrasse realisiert wird, Neresheim wird durch die B 29n nicht entlastet“, stellte Häfele fest. Deshalb habe man in Abstimmung mit dem Kreistag eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die Neresheim bezahle.