Zwei Brötchen, zwei Schnittchen und ein Apfel

Gewerkschaft kritisiert schlechte Verpflegung der Polizei während EM-Einsatz

Zu wenig Essen und Trinken sowie eine mangelhafte Ausstattung mit Toiletten. Die Gewerkschaften sehen bei der EM massive Defizite bei der Versorgung der Polizei in Baden-Württemberg.

Die Verpflegung der Einsatzkräfte während der Fußball-EM ist nach Auffassung der Deutschen Polizeigewerkschaft mangelhaft. «Als völlig unzureichend» bezeichneten in Stuttgart eingesetzte Polizeieinsatzkräfte die bisherige Einsatzverpflegung in Form von Lunchpaketen, wie es in einer Mitteilung der Gewerkschaft am Mittwoch hieß.

Während WM 2006 war die Versorgung viel besser

Deren Inhalt bestand demnach aus zwei Brötchen, zwei Schnittchen und einem Apfel. Und bei 30 Grad und schwülen Temperaturen habe es lediglich vier kleine Flaschen Wasser gegeben, kritisierte Landeschef Ralf Kusterer. Während der Weltmeisterschaft 2006 sei die Versorgung viel besser gewesen.

Das Innenministerium kündigte eine Stellungnahme an. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Gundram Lottmann, sagte, wenn man zehn bis zwölf Stunden im Einsatz ohne warmes Essen sei, sei das sehr unangenehm für die Einsatzkräfte. Beide Gewerkschaften beklagten gleichfalls eine schlechte Versorgung mit zu wenig sanitären Einrichtungen mit Toiletten. Kusterer berichtet davon, dass in höchster Verzweiflung Einsatzkräfte fast versucht hätten, einen Toilettenwagen gewaltsam zu öffnen.