Zwei Jahre lang sollen die Aalener Limes-Thermen geschlossen werden. In der Zeit – voraussichtlich von 2027 bis 2029 – ist geplant, für bis zu 35 Millionen Euro das Bad umfassend zu sanieren. So weit, so bekannt. Wie die Schwäpo aus Aalen berichtet, ging es nun im Aalener Gemeinderat darum, wie das Bad anschließend wirtschaftlich zu betreiben sei. Hierzu hatte man sich ein Beratungsbüro eingeladen, dessen Experten entsprechende Berechnungen vorlegten. Die bittere Erkenntnis: Man kenne kein Thermalbad, das Gewinn abwerfe, so ein Vertreter des Planungsbüros.
Ausgerechnet die Limes-Thermen sollen nach der Sanierung aber wirtschaftlich betreibbar sein, so der Experte. Gelingen soll dies unter anderem durch steigende Eintrittspreise. Zwei Stunden Eintritt sollen beispielsweise dann 16 Euro kosten (aktuell sind es 10,20 Euro) – mit Sauna 21 Euro. Für die Tageskarte schlagen die Planer 30 Euro für das Bad und 35 Euro mit Sauna vor. Aktuell zahlen Besucher 26 Euro für die Tageskarte mit Sauna. Am Wochenende sollen wie bisher noch einmal zwei Euro Aufschlag dazukommen. Bei prognostizierten 300.000 Besuchern, die das Bad nach der Sanierung pro Jahr anlocken soll – in Verbindung mit sonstigen Einnahmen aus Massagen, Kursen, Gastronomie und Verkaufsartikeln – berechnen die Berater jährliche Einnahmen in Höhe von 7,4 Millionen Euro, die Kosten von sechs Millionen gegenüberstehen sollen. Unterm Strich kämen demnach gut 1,4 Millionen Euro Gewinn heraus. Ob das neue Bad tatsächlich so viele Besucher anziehen könne – auch angesichts der dann geplanten höheren Preise – , wurde laut Schwäpo in der Sitzung nicht diskutiert.
Krähen werden mehr statt weniger
Laut krächzende Krähen – damit haben Anwohner in Neu-Ulm ein Problem. In der dortigen Schwabenstraße gibt es seit Längerem eine ganze Kolonie der Vögel und das nervt Anlieger, berichtet die Südwest Presse. Seitens der Stadt Neu-Ulm habe es im vergangenen Jahr einen Versuch gegeben, den großen, aber stark geschützten Vögeln das Brüten zu erschweren, indem kleine Äste und Nistmaterial aus den Brut-Bäumen herausgeschnitten wurden. Eigens habe man sich hierfür eine Ausnahmegenehmigung eingeholt.
Allerdings: Das Ganze war – zumindest aus Menschensicht – nicht von Erfolg gekrönt, im Gegenteil. Denn nun gibt es laut SWP an betreffender Stelle sogar noch mehr Krähen als zuvor. Wie das sein kann? Die Population hat sich räumlich ausgedehnt und einfach weiter entfernte Bäume in Beschlag genommen. Das Ergebnis sind noch mehr Tiere. Auch der Tausch von echten Eiern gegen Gips-Eier habe keinen Erfolg gebracht, heißt es in der Südwest Presse. Am Ende sitzen die Krähen, denen im Tierreich außerordentliche Intelligenz attestiert wird, wohl auf dem längeren Ast.
„Mohren“ bei Lauinger Fasching: Tradition oder Diskriminierung?
Ist es noch zeitgemäß und angebracht, zum Fasching als „Mohr“ zu gehen? Darüber wird seit dem Faschingsumzug am Sonntag in Lauingen diskutiert. Der Anlass: Rund 40 Personen, die alle gelockte Afro-Perücken trugen und ihre Gesichter schwarz angemalt hatten, nahmen als „Lauinger Mohren“ am „Gaudiwurm“ teil. Die Gruppe war nach Jahren der Pause erstmals wieder dabei. Früher war sie fester Bestandteil des Lauinger Umzugs.
Anstoß zur Debatte in sozialen Medien gab aber nicht nur die Teilnahme an sich, sondern auch ein Foto der Lauinger Bürgermeisterin Katja Müller in einem sozialen Netzwerk, das sie mit den „Mohren“ posierend zeigt, so berichtet es die Donau Zeitung aus Dillingen. Bei einer Nachfrage bei Müller konnte die Bürgermeisterin die Empörung nicht nachvollziehen. Im Gegenteil: Sie habe sich über die Teilnahme der Gruppe gefreut, sagte sie der Donau Zeitung. Der „Mohr“ sei im Wappen der Stadt, rassistische Gedanken oder Ähnliches seien fehl am Platz. Vielmehr handele es sich um die Pflege der Tradition. Und „Blackfacing“ (so wird das diskriminierende Schwarzanmalen von Gesichtern genannt) dürfe damit nicht in Zusammenhang gebracht werden. Ähnlich sieht es auch der einstige Gründer der „Mohren“-Gruppe. Es gebe keinerlei böse Gedanken, es gehe um die Brauchtumspflege, sagt auch er.
Wie die Donau Zeitung berichtet, habe es in sozialen Medien und in Zuschriften an die Zeitung aber auch zahlreiche Äußerungen gegeben, die die Verkleidung der Gruppe sehr wohl als rassistisch betrachten. Unter anderem lauten die Argumente derer, die das Aussehen der Gruppe für diskriminierend halten: Tradition sei schön und gut, im Wappen könne man das vielleicht gerade noch vertreten. Doch eine ethnische Gruppe im Fasching als Spaßobjekt abzuwerten, sei keinesfalls gerechtfertigt.